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Skywarn

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Skywarn
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Skywarn oder auch SKYWARN ist ein in mehreren Staaten verbreitetes Netzwerk von ehrenamtlichen Wetter-Spottern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Bevölkerung durch ihre koordinierten Wetterbeobachtungen ortsgenau und zeitnah über Extremwetterereignisse wie Unwetter zu informieren. Es besteht in der Regel eine enge Zusammenarbeit mit den jeweiligen Wetterdiensten, Medien und verschiedenen anderen Partnern, wobei im Falle von Skywarn Deutschland, einem am 16. Oktober 2003 gegründeten Verein mit Sitz in Osnabrück, besonders TorDACH zu nennen ist.

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Logo von SKYWARN in den Vereinigten Staaten.

Die Warnungen zu Art und Schwere der Unwetter werden dabei im Gegensatz zu den meist vorsorglich weit räumlich und zeitlich ausgedehnten Sturmwarnungen der Wetterdienste nur an die Menschen gerichtet, die tatsächlich und unmittelbar von einem Unwetter bedroht werden. Dies hat den Vorteil, dass die Warnungen für die Einzelperson besser nutzbar sind als eine vergleichsweise unspezifische Sturmwarnung mit langen Vorlaufzeiten und einer damit verbundenen Unsicherheit, wann und ob sich das Unwetter schließlich einstellen wird. Nicht zuletzt werden solcherlei unspezifische Warnungen auch häufig ignoriert.

Skywarn ist vor diesem Hintergrund nicht als Konkurrenz zu den Wetterdiensten und deren Sturmwarnungen zu verstehen, sondern als wichtige Ergänzung zu bisherigen Wetterwarnungen, die in allen Kriterien nicht so präzise wie die vor Ort gemachten Beobachtungen sein können. Dabei ist jedoch auch Zahl und Dichte des Beobachtungsnetzes der Spotter entscheidend, wobei sich Skywarn Deutschland derzeit noch im Aufbau befindet.

Skywarn wurde in Österreich im Jahre 2003 gegründet und besitzt derzeit rund. 120 Mitglieder.

In den USA ist Skywarn hingegen schon etabliert und mit Tausenden von Wetterbeobachtern seit mehreren Jahrzehnten sehr aktiv.

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Ehrenamtliche Wetterbeobachter bei Skywarn

Zusammenfassung
Kontext

Spotter nennt man in der Wetterbeobachtung eine Person, die sich mit dem Aufspüren, Verfolgen und Melden von Extremwetterlagen beschäftigt. Für präzise Warnungen vor Extremwetterereignissen reichen normale Beobachtungen des Wetters (durch Wetter-/Niederschlagsradar, Blitzortung, Satellitenbilder, Wetterstationen usw.) nicht aus. Man kann aus diesen Daten bisweilen nur relativ grob die jeweilige Situation abschätzen. Daher sind Augenscheinbeobachtungen, in einem Netzwerk ähnlich dem der Wetterstationen, eines der wichtigsten Instrumente bei Skywarn. Dazu gibt es in jedem einzelnen Bundesland (Deutschlands) ein Beobachtungsnetzwerk.

Ein Spotter (bei Skywarn auch Stormspotter genannt) hat stets ein Auge auf das Wettergeschehen rund um seinen Standort und/oder in seiner Region. Er steht bei potentiell zu extremen Erscheinungen neigenden Wetterlagen in Kontakt mit den Koordinatoren in den jeweiligen Bundesländern. Bei Auftreten einer extremen Wettererscheinung meldet er dies unter Berücksichtigung bestimmter Meldekriterien entweder dem jeweiligen Koordinator in seinem Bundesland, oder direkt zentral an Skywarn. Die Meldungen werden dabei telefonisch abgesetzt. Die Koordinatoren geben dann nach Überprüfung auf Stichhaltigkeit diese Meldungen zentral an Skywarn weiter. Auch bei einem gesichteten Schaden durch Extremwetter hat dies der jeweilige Spotter an seinen zuständigen Koordinator zu melden, wobei er die Ursache nicht direkt beobachtet haben muss. Gegebenenfalls sollte der Schaden auch von dem Spotter per Fotos usw. dokumentiert werden.

Wenn man früher direkt an Skywarn melden wollte, musste man als so genannter Advanced Spotter zertifiziert sein, da diese Meldungen direkt an die mit Skywarn kooperierenden Partner weitergereicht werden. Mittlerweile ist das nicht mehr nötig. Man muss sich lediglich bei Skywarn registrieren. Die Möglichkeit zur Zertifizierung besteht weiterhin.[1]

Warnungen sollen vor extremen Wetterereignissen in Zukunft auf Landkreisebene und fast in Echtzeit möglich sein. Diese mit Skywarn kooperierenden Partner sind staatliche Wetterämter, Wetterunternehmen, Medienanstalten (Rundfunk, Fernsehen) sowie auch Katastrophenschutzeinrichtungen. Die Zertifizierungen dienen dazu, den kooperierenden Partnern von Skywarn die Gewissheit zu geben, dass die jeweiligen Spotter die entsprechenden Kenntnisse über Vorgänge und Ursachen von Extremwetter und über das Meldeverfahren besitzen. Dazu werden in regelmäßigen Abständen Schulungen und Kurse mit abschließenden Prüfungen durchgeführt. Die Inhalte sind meteorologische Grundlagen, Grundlagen der Gewitterkunde sowie auch das Meldeverfahren. Danach erhält ein Spotter ein Zertifikat und eine Spotter ID. Dieses Verfahren soll die kooperierenden Partner von Skywarn vor Falschmeldungen schützen.

Die Tätigkeit als Spotter bei Skywarn ist zurzeit noch ehrenamtlich und an keine festen Arbeitszeiten gebunden. Es sollte lediglich das Interesse an der Meteorologie und ausreichend Zeit vorhanden sein, um das Wetter um sich herum bei entsprechenden Wetterlagen im Auge zu behalten. Das Mindestalter beträgt 15 Jahre.

Ein Stormspotter ist nicht mit einem Stormchaser („Sturmjäger, Sturmverfolger“) zu verwechseln. Ein Stormchaser folgt dem Extremwetter und ist selten lange an einem Ort. Ein Spotter beobachtet meist das Geschehen von einem festen Standpunkt aus. Man kann die Tätigkeit aber auch kombinieren. Dann muss man darauf achten, dass man genau weiß, wo man sich befindet, um auch eine eventuelle Meldung präzise abzusetzen. Spotter sind der wichtigste Bestandteil von Skywarn. Damit Skywarn möglichst wenige schadensbringende und lebensbedrohliche Wetterereignisse entgehen, ist ein dichtes Spotternetzwerk nötig. Ohne diese Beobachter kann Skywarn das selbst gesteckte Ziel nicht erreichen: die Warnung der Bevölkerung vor der Bedrohung von Leben und Sachwerten durch die Unbilden des Wetters.

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Andere Unwetterwarnsysteme

Siehe auch

Einzelnachweise

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