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St. Andrä-Wördern

Marktgemeinde im Bezirk Tulln, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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St. Andrä-Wördern[1] (auch Sankt Andrä-Wördern) ist eine Marktgemeinde mit 7956 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk Tulln in Niederösterreich.

Schnelle Fakten Marktgemeinde, Wappen ...
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Geografie

Sankt Andrä-Wördern liegt am Südostrand des Tullnerfelds in den Ausläufern des Wienerwalds in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 39,37 Quadratkilometer. 56,08 Prozent der Fläche sind bewaldet. Ein Teil des Gemeindegebietes ist als Naturpark Eichenhain unter Schutz gestellt.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende sieben Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025[2]):

  • Altenberg (1040) samt Badesiedlung
  • Greifenstein (188)
  • Hadersfeld (259)
  • Hintersdorf (695) samt Arzgrub und Haselbach
  • Kirchbach (570) samt Oberkirchbach, Steinriegl und Unterkirchbach
  • St. Andrä vor dem Hagenthale (1675) samt Friedhofsiedlung und Hagental
  • Wördern (3529)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Altenberg, Greifenstein, Hadersfeld, Hintersdorf, Kirchbach, St. Andrä und Wördern.

Nachbargemeinden

Zeiselmauer-Wolfpassing Stockerau, Spillern
Königstetten, Zeiselmauer-Wolfpassing Thumb Klosterneuburg
Mauerbach
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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Im 1. Jahrhundert n. Chr. hatten die Römer hier ein Kastell. Nach deren Rückzug lag das Gebiet der heutigen Großgemeinde im Grenzbereich der awarischen und bayerischen Herrschaft. Nach der endgültigen Eroberung des Awarenreiches durch den fränkischen Kaiser Karl den Großen im Jahr 803 setzte die Besiedlung der Ortschaft Kirchbach ein. Der entstehende Ort befand sich nun auf dem Gebiet des Baierischen Ostlandes.[3] Ende des 8. Jahrhunderts errichteten die Franken ein „Kirchlein am Bach“. Im Jahr 1112 wird Wördern erstmals erwähnt und „Werdarin“ genannt. Damals wurde das Tullnerfeld planmäßig kolonisiert. Aus dieser Zeit stammen die Straßendörfer auf niederösterreichischem Boden. Speziell in Wördern kann man den Aufbau der Straßendörfer noch sehr gut erkennen. Urkundlich scheint St. Andrä um 1140 in einer Schenkungsurkunde an das Stift Klosterneuburg auf.[4] Von 1185 bis 1803 war St. Andrä im Besitz des Bistums Passau.[5] Beim Türkeneinfall 1683 wurde der Ort geplündert und verwüstet.[6]

Aus den Gemeindeakten geht hervor, dass 1847 in St. Andrä 35 Bauern, 16 Hauer und 30 Einwohner lebten. Das älteste Haus ist das so genannte „Moserhaus“ in der Wallenböckgasse 1.[7]

1972 wurden die Gemeinden St. Andrä vor dem Hagenthale, Wördern, Greifenstein, Hintersdorf und Kirchbach zusammengelegt[8] und der neue Name der Gemeinde mit St. Andrä-Wördern festgelegt.[9]

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Einwohnerentwicklung

St. Andrä-Wördern: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2025
Jahr  Einwohner
1869
 
2.496
1880
 
2.644
1890
 
2.747
1900
 
3.214
1910
 
3.939
1923
 
4.285
1934
 
4.461
1939
 
4.278
1951
 
4.449
1961
 
4.481
1971
 
4.675
1981
 
4.750
1991
 
5.404
2001
 
6.436
2011
 
7.552
2021
 
7.897
2025
 
7.956
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Burg Greifenstein
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Hintersdorf
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Pfarrkirche St. Andrä vor dem Hagental
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Obelisk in Hadersfeld
Altenberg
Greifenstein
Hadersfeld
  • Schloss Hadersfeld; um 1500 errichtet und von 1803 bis 1806 unter Johann Fürst Liechtenstein zu einem Jagdschloss umgebaut und erweitert.[10]
  • Obelisk im ehemaligen Landschaftsgarten des Fürsten Liechtenstein. Ursprünglich war dies die Stätte früherer Leuchtfeuer, die vor einfallenden Türken warnen sollten.
Hintersdorf
  • Schloss Hintersdorf: Die erste Erwähnung erfolgte 1304 in einer Passauer Urkunde. 1783 erwarb Pater Jacob Geyer, Pfarrer in St. Andrä, den Besitz für seine drei Neffen. Er musste bei der Versteigerung 24.000 Gulden bieten. Er baute das Schloss aus und die Kapelle an. Das kleine Schloss besaß acht Zimmer, Turm und Kapelle.
St. Andrä vor dem Hagenthale
Wördern
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Wirtschaft und Infrastruktur

Zusammenfassung
Kontext
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Bahnhof St. Andrä-Wördern

Es gab 293 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten im Jahr 2001, 51 land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999. Nach der Volkszählung 2001 betrug die Zahl der Erwerbstätigen im Wohnort 2985. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,91 Prozent.

Nördlich der Katastralgemeinde Greifenstein befindet sich das Donaukraftwerk Greifenstein. 1951 bis 1967 war die Gemeinde Industriestandort des Stahlwerks von Johann Haselgruber, welches 1958 von der Österreichischen Alpine Montangesellschaft übernommen wurde.

2012 ergab eine Verkehrszählung der Niederösterreichischen Landesregierung, dass täglich 12.400 Fahrzeuge durch den Kreisverkehr in St. Andrä-Wördern fahren. Er ist der mit Abstand verkehrsreichste Punkt im südöstlichen Tullnerfeld.

In St. Andrä-Wördern gibt es eine Volksschule, eine Mittelschule und eine private Montessori-Schule.[11]

Im Ortskern der Gemeinde besitzt St. Andrä-Wördern einen Bahnhof an der Franz-Josefs-Bahn. Dieser wurde im Jahre 2020 zu einem 100 % barrierefreien Bahnhof umgebaut. Es bestehen halbstündliche Verbindungen Richtung Wien und Tulln. Zusätzlich teilen sich Greifenstein und Altenberg die Bahnhaltestelle Greifenstein-Altenberg.

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Politik

Zusammenfassung
Kontext
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Gemeindeamt St. Andrä-Wördern

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 33 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 SPÖ und 12 ÖVP. (29 Mitglieder)
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 SPÖ, 11 ÖVP, 3 FPÖ und 2 LIF.[12]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 SPÖ, 11 ÖVP, 2 Grüne und 2 FPÖ.[13]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 SPÖ, 11 ÖVP, 2 Grüne und 1 FPÖ.[14]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 SPÖ, 10 ÖVP, 3 Grüne und 2 FPÖ.[15] (29 Mitglieder)
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 SPÖ, 8 ÖVP, 5 Grüne, 4 Bürgerliste St. Andrä-Wördern und 3 FPÖ.[16]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 SPÖ, 8 ÖVP, 8 Grüne, 3 Bürgerliste St. Andrä-Wördern und 2 FPÖ.[17]
Ab dem 29. Oktober 2024 war, durch einen Übertritt von der SPÖ, NEOS im Gemeinderat vertreten.[18]
Da die FPÖ bei der Wahl de jure zwar 4 Mandate erlangte, die Wahlliste jedoch nur aus 3 Personen bestand, ist ein Sitz im Gemeinderat leer.[20]

Bürgermeister

  • 2015–2025 Maximilian Titz (ÖVP), Vizebürgermeisterin war Ulrike Fischer (Grüne)
  • seit 2025 Susanna Kittinger (ÖVP), Vizebürgermeister ist Rudolf Hammer (SPÖ)[21]

Gemeindepartnerschaften

  • Seit 14. September 1990 Greifenstein in Hessen, Deutschland.
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Persönlichkeiten

  • Friedrich Ferdinand von Beust (1809–1886), Ministerpräsident, starb auf Schloss Altenberg
  • Leopold Bieder (1921–1987), Politiker
  • Adolf Lorenz (1854–1946), Orthopäde, verheiratet mit Emma Lecher aus Altenberg
  • Konrad Lorenz (1903–1989), Verhaltensforscher und Nobelpreisträger, Ehrenbürger, begraben auf dem Ortsfriedhof in St. Andrä in der Familiengruft
  • Barbara Pflaum (1912–2002), Fotografin, verbrachte hier im Elternhaus ihre Kindheit
  • Kurt Waldheim (1918–2007), Außenminister, Bundespräsident und Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ehrenbürger
  • Joe Zawinul (1932–2007), Jazz-Musiker, Ehrenbürger, verbrachte Teile seiner Kindheit in Kirchbach[22]
  • Der Schriftsteller Peter Altenberg wählte sein Pseudonym nach seiner Jugendliebe Berta Lecher, gerufen „Peter“, die in Altenberg an der Donau wohnte.[23]
  • Ulrike Fischer (* 1972), ehemalige Vizebürgermeisterin und Nationalratsabgeordnete
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Literatur

  • Konrad Lidmansky, Werner Olbrich: Hadersfeld. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Marktgemeinde St. Andrä-Wördern, St. Andrä-Wördern 2005.
  • Adalbert Oberleitner: St. Andrä-Wördern und Umgebung im Wandel der Zeiten. Marktgemeinde St. Andrä-Wördern, St. Andrä-Wördern 1986.
  • Karl Schnürl: St. Andrä-Wördern. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 3-7001-3067-8.
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Commons: St. Andrä-Wördern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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