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Stetteldorf am Wagram

Marktgemeinde im Bezirk Korneuburg, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Stetteldorf am Wagrammap
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Stetteldorf am Wagram ist eine Marktgemeinde mit 1065 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich. Sie liegt – ebenso wie ihre Ortsteile Starnwörth, Eggendorf und Inkersdorf – nördlich der Donau am markanten Höhenzug des Wagram und ist vor allem durch ihren Weinbau bekannt.

Schnelle Fakten Marktgemeinde, Wappen ...
BW
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Geografie

Stetteldorf am Wagram liegt im Weinviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 25,74 Quadratkilometer, wovon ein großer Teil Weingärten und 1,0 Prozent bewaldet sind.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025[1]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Eggendorf am Wagram, Inkersdorf, Starnwörth und Stetteldorf am Wagram.

Nachbargemeinden

Königsbrunn am Wagram
(Bez. Tulln)
Großweikersdorf
(Bez. Tulln)
Rußbach
Absdorf
(Bez. Tulln)
Thumb Hausleiten
Tulln
(Bez. Tulln)
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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Das um 1120 erstmals genannte Stetteldorf gehörte den Grafen von Peilstein und wurde nach ihrem Aussterben durch König Rudolf von Habsburg 1278 dem Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von Zollern, verliehen. Dieser brandenburgische Besitz wurde an verschiedene Adelige verlehnt. 1330 wurde Stetteldorf durch Auspfarrung aus Hausleiten Pfarre, und seit 1460 ist es Markt. 1461 wurde hier ein Landtag abgehalten. 1582 verkaufte Bartholomäus von Starhemberg die Herrschaft und den Markt an Graf Julius II. zu Hardegg, Glatz und im Machland, der hier das 1588 fertiggestellte Schloss Juliusburg erbauen ließ. Sein Neffe Graf Georg Friedrich verlegte die Verwaltung seiner Güter Oberabsdorf, Oberrußbach, Schmida, Seitzersdorf, Unterparschenbrunn und Wolfpassing in die Juliusburg. Unter Graf Julius IV. kam 1717 noch das vom Gut Sierndorf abgetrennte passauische Oberzögersdorf mit dem halben Ort Oberolberndorf dazu. 1683 tagte im Schloss der große Kriegsrat unter König Johann Sobieski von Polen, ehe der König auf seinem Zug zum Entsatz des von den Türken belagerten Wien bei Neuaigen die Donau überschritt. Letzter Majoratsherr war Johann Friedrich von Hardegg in Stetteldorf, der in den letzten Kriegstagen 1945 fiel.

Aus der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts stammen Siedlungsreste und ein Gräberfeld im Ort Eggendorf mit charakteristischem donauslawischem Fundgut, was wegen der Tracht und des Bestattungsrituals zu erkennen ist. Dass nach der Mitte des 9. Jahrhunderts dort fast keine weiteren Bestattungen oder Belegungen mit Speisebeigaben und Gefäßen nachweisbar sind, lässt auf die fortschreitende Christianisierung in dieser Zeit schließen.[3]

Bevölkerungsentwicklung

Stetteldorf am Wagram: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2025
Jahr  Einwohner
1869
 
1.295
1880
 
1.306
1890
 
1.344
1900
 
1.394
1910
 
1.387
1923
 
1.321
1934
 
1.315
1939
 
1.252
1951
 
1.195
1961
 
1.119
1971
 
1.024
1981
 
884
1991
 
935
2001
 
1.021
2011
 
1.021
2021
 
1.068
2025
 
1.065
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1021 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 935 Einwohner, 1981 884 und im Jahr 1971 1024 Einwohner.

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Schloss Juliusburg
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Pfarrkirche Stetteldorf am Wagram
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Kellergasse an der Wagramkante

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Jahr 2010 gab es 46 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon 32 Haupterwerbsbetriebe.[4] Im Produktionssektor beschäftigten 14 Betriebe 39 Arbeitnehmer, im Dienstleistungssektor arbeiteten 156 Angestellte in 55 Betrieben (Stand 2011).[5][6]

Verkehr

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Ehemalige Haltestelle Neuaigen-Stetteldorf (1996 aufgelassen)

Die Gemeinde Stetteldorf wird mit einzelnen Landesstraßen zu den Nachbarortschaften verbunden. Darunter die Landesstraße 14, welche Anschluss zur B19 in der Nachbargemeinde Hausleiten (Gaisruck) gewährt. Neben dem besaß die Gemeinde bis Mitte der 90er-Jahre zwei Haltestellen an Bahnstrecken. 1994 verlor man den Anschluss an die Bahnstrecke Absdorf-Stockerau, 1996 wurde die mit Neuaigen geteilte Haltestelle Neuaigen-Stetteldorf an der Franz-Josefs-Bahn aufgelassen.

Öffentliche Einrichtungen

In Stetteldorf befindet sich ein Kindergarten[7] und eine Volksschule.[8]

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Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister

  • bis 2005 Josef Trabauer (ÖVP)
  • 2005–2012 Josef Danksagmüller (ÖVP)
  • seit 2012 Josef Germ (ÖVP)
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Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 6. Band: Ronthal bis Schönborn. Mechitaristen, Wien 1835, S. 237 (Stetteldorf (Groß-)Internet Archive; mit einem Nachtrag zum 5. Band: Pellendorf; b) Riedenthal (Groß-)).
  • Karl Keck. In: Karl Lechner (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Österreich. Teilband 1: Donauländer und Burgenland (= Kröners Taschenausgabe. Band 278). Kröner, Stuttgart 1970, DNB 456882995, S. 568 f.
  • Geschichte der Marktgemeinde Stetteldorf am Wagram, OSR Franz Mayer, 2. Aufl. überarbeitet von Rosa Maria Ailer, Eigenverlag der Marktgemeinde Stetteldorf am Wagram, 2004.
  • Ernst Lauermann: Die dunklen Jahrhunderte des Weinviertels. Edition Winkler-Hermaden, Schleinbach 2018, ISBN 978-3-9504475-4-5.
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Sonstiges

  • Die Marktgemeinde Stetteldorf am Wagram ist Mitglied der Region Wagram, Klimabündnis- und Bodenbündnisgemeinde.
  • 2007 wurde sie als eine der seniorenfreundlichsten Gemeinden Niederösterreichs ausgezeichnet.
  • Die Marktgemeinde war 2007 die „vereinsfreundlichste Gemeinde“ des Bezirks Korneuburg.
Commons: Stetteldorf am Wagram – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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