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Sturmanit

Sehr seltenes Sulfatmineral Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Sturmanit
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Sturmanit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfate (einschließlich Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate)“. Er kristallisiert im trigonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca6Fe3+2[(OH)12|B(OH)4|(SO4)2]·25H2O[3].

Schnelle Fakten Allgemeines und Klassifikation, Kristallographische Daten ...

Sturmanit ist durchsichtig bis durchscheinend und entwickelt meist hexagonale, dipyramidale Kristalle mit tafeligem bis prismatischem Habitus. Unverletzte Kristallflächen weisen einen glasähnlichen Glanz auf, Bruchflächen dagegen eher einen schwachen Fettglanz.

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Etymologie und Geschichte

Erstmals entdeckt wurde Sturmanit in der „Black Rock Mine“ auf den Manganfeldern der Kalahari in Südafrika und beschrieben 1983 durch Donald R. Peacor, Pete J. Dunn und Marjorie Duggan. Sie benannten das Mineral nach dem slowenisch-kanadischen Mineralogen Bozidar Darko Sturman (* 1937), um seine Beiträge zur systematischen Mineralogie, insbesondere seine Studien über die Phosphatminerale aus dem Yukon und seine Verfeinerung der Methoden in der optischen Mineralogie zu ehren.

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Klassifikation

Zusammenfassung
Kontext

In der veralteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz war der Sturmanit noch nicht aufgeführt.

In der zuletzt 2018 überarbeiteten Lapis-Systematik nach Stefan Weiß, die formal auf der alten Systematik von Karl Hugo Strunz in der 8. Auflage basiert, erhielt das Mineral die System- und Mineralnummer VI/D.13-050. Dies entspricht der Klasse der „Sulfate, Chromate, Molybdate und Wolframate“ und dort der Abteilung „Wasserhaltige Sulfate, mit fremden Anionen“, wo Sturmanit zusammen mit Bentorit, Buryatit, Carrarait, Charlesit, Ettringit, Hielscherit, Jouravskit, Kottenheimit, Tatarinovit und Thaumasit die „Ettringitgruppe“ mit der Systemnummer VI/D.13 bildet.[8]

Die von der International Mineralogical Association (IMA) zuletzt 2009 aktualisierte[9] 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Sturmanit in die Klasse der „Sulfate (Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate)“ und dort in die Abteilung „Sulfate (Selenate usw.) mit zusätzlichen Anionen, mit H2O“ ein. Hier ist das Mineral in der Unterabteilung „Mit großen bis mittelgroßen Kationen; mit NO3, CO3, B(OH)4, SiO4 oder IO3 zu finden, wo es zusammen mit Bentorit, Birunit, Buryatit, Carrarait, Charlesit, Ettringit, Jouravskit und Thaumasit die „Ettringitgruppe“ mit der Systemnummer 7.DG.15 bildet.

In der vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchlichen Systematik der Minerale nach Dana hat Sturmanit die System- und Mineralnummer 32.04.04.02. Das entspricht der Klasse der „Sulfate, Chromate und Molybdate“ und dort der Abteilung „Zusammengesetzte Sulfate“. Hier findet er sich innerhalb der Unterabteilung „Zusammengesetzte Sulfate (wasserhaltig) mit polyanionischer Formel“ in der „Charlesitgruppe“, in der auch Charlesit, Jouravskit, Thaumasit und Carrarait eingeordnet sind.

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Bildung und Fundorte

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Sturmanit (grünlichbraun) und Calcit (weiß) aus Kuruman, Südafrika (Größe: 4 × 3,4 × 2 cm)

Sturmanit bildet sich sekundär in Hohlräumen von metamorphisierter, sedimentärer Mangan-Lagerstätten. Als Begleitminerale treten unter anderem Baryt, Ettringit, Hausmannit, Hämatit und Manganit auf.

Neben seiner Typlokalität, der „Black Rock Mine“, konnte das Mineral noch in der „Wessels Mine“ bei Hotazel und in den „N'Chwaning Minen“ bei Kuruman in den Kalahari-Manganfeldern von Südafrika gefunden werden. Bekannt aufgrund außergewöhnlicher Sturmanitfunde wurden vor allem die „N'Chwaning Minen“, wo bis zu 14 Zentimeter lange Kristalle zutage traten,[10] allerdings sollen auch schon bis zu 40 Zentimeter große Kristalle beobachtet worden sein[6].

Der einzige weitere, bisher bekannte Fundort ist der Berg Lakargi in der russischen Republik Kabardino-Balkarien.[7]

Kristallstruktur

Sturmanit kristallisiert trigonal in der Raumgruppe P31c (Raumgruppen-Nr. 159)Vorlage:Raumgruppe/159 mit den Gitterparametern a = 11,188 Å und c = 21,91 Å[5] sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle[4].

Verwendung

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Leuchtend gelber Sturmanit aus der „N'Chwaning Mine“, Kuruman, Südafrika (Gesamtgröße: 5,4 × 4,2 × 1,7 cm)

Auch wenn Sturmanit durchaus große, durchsichtige, schön gefärbte und damit schleifwürdige Kristalle bildet, ist er aufgrund seiner geringen Härte und vollkommenen Spaltbarkeit als Schmuckstein für den kommerziellen Handel ungeeignet. Für Sammler wird das Mineral aber dennoch gelegentlich in verschiedene Facettenformen geschliffen.[11]

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Siehe auch

Literatur

  • D. R. Peacor, P. J. Dunn, M. Duggan: Sturmanite, a ferric iron, boron analogue of ettringite, In: The Canadian Mineralogist, Band 21 (1983), S. 705–709
Commons: Sturmanite – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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