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T1-Raum
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In der Topologie und verwandten Gebieten der Mathematik sind T1-Räume spezielle topologische Räume, die gewisse angenehme Eigenschaften besitzen. Das -Axiom ist ein Beispiel eines Trennungsaxioms.
Definition
Sei ein topologischer Raum. heißt -Raum, falls für zwei beliebige Punkte jeder eine Umgebung besitzt, in der der andere nicht liegt. Zur Abgrenzung: Bei einem T0-Raum muss nur einer der beiden Punkte eine solche Umgebung besitzen, bei einem T2-Raum müssen die beiden Umgebungen disjunkt gewählt werden können. Man sagt auch, dass ein -Raum eine Fréchet-Topologie besitzt. Zu vermeiden ist in diesem Zusammenhang die Bezeichnung Fréchet-Raum, die ein Begriff aus der Funktionalanalysis ist.
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Eigenschaften
Zusammenfassung
Kontext
Sei ein topologischer Raum. Folgende Aussagen sind äquivalent:
- ist ein -Raum.
- ist ein Kolmogoroff-Raum und ein R0-Raum.
- Alle einpunktigen Mengen in sind abgeschlossen.
- Jede endliche Menge ist abgeschlossen.
- Jede Menge mit endlichem Komplement ist offen.
- Jeder Elementarfilter zu einem beliebigen konvergiert nur gegen .
- Für jede Teilmenge gilt, dass ein Element aus genau dann ein Häufungspunkt von ist, wenn jede offene Umgebung von unendlich viele Elemente von enthält.
In topologischen Räumen gelten immer folgende Implikationen
- getrennt topologisch unterscheidbar disjunkt
Falls der erste Pfeil umgekehrt werden kann, handelt es sich um einen R0-Raum, genau in einem T0-Raum gilt dies auch für die zweite Implikation. Damit sieht man, dass ein topologischer Raum genau dann erfüllt, wenn er sowohl ein -Raum und ein -Raum ist.
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Beispiele
Zusammenfassung
Kontext
Die Zariski-Topologie auf einer algebraischen Varietät (im klassischen Sinne) ist T1. Um das zu sehen, betrachten wir einen Punkt mit lokaler Koordinate . Die dazugehörige einpunktige Menge ist die Nullstellenmenge der Polynome . Der Punkt ist somit abgeschlossen.
Für ein weiteres Beispiel betrachten wir die kofinite Topologie auf einer abzählbaren Menge, etwa der Menge der ganzen Zahlen . Als offene Menge definieren wir genau die leere Menge und die Mengen mit endlichem Komplement. Sie haben also alle die Gestalt mit einer endlichen Menge A. Seien nun x und y zwei verschiedene Punkte. Die Menge ist eine offene Menge, die x enthält und y nicht. Andererseits enthält das Element y, aber x nicht. Somit handelt es sich tatsächlich um einen T1-Raum. Dies kann man aber auch aus der Tatsache folgern, dass einelementige Mengen abgeschlossen sind. Dieser Raum ist aber kein T2-Raum. Denn für zwei endliche Mengen A und B gilt , was nie leer sein kann. Weiter ist die Menge der geraden Zahlen kompakt, aber nicht abgeschlossen, was in einem T2-Raum nie der Fall sein kann.
Allgemeiner gilt für jeden topologischen Raum, der das T1-Axiom erfüllt, dass seine Topologie bereits die kofinite Topologie umfasst. Die kofinite Topologie ist somit die gröbste T1-Topologie auf einer Menge.
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Literatur
- Boto von Querenburg: Mengentheoretische Topologie (= Springer-Lehrbuch). 3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Springer, Berlin u. a. 2001, ISBN 3-540-67790-9.
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