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Temple Neuf (Straßburg)

Kirchengebäude in Straßburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Der Temple Neuf (deutsch Neukirche)[1] ist eine fünfschiffige lutherische Kirche in Straßburg, die sich seit 1877 an Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus in der Nähe des Münsters erhebt.

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Fassade des Temple Neuf
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Seitenansicht der Fassade
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Innenansicht
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Die Orgel
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Denkmal für Johann Lorenz Blessig, von Landolin Ohmacht

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Sie wurde 1874–1877 im neuromanischen Stil vom Architekten Émile Salomon nach 1872 vorgelegten Plänen errichtet und im Jahre ihrer Fertigstellung mit einer großen Orgel von Joseph Merklin ausgestattet.

Vorgängerbau des Temple Neufs war die ehemalige Dominikanerkirche, das nach dem Münster mit 85 Metern zweitlängste gotische Kirchengebäude der Stadt. Seit der Reformation diente sie als protestantische Kirche (Johannes Calvin predigte in dieser Kirche und hielt hier Gottesdienste ab[2]), der abgetrennte Chor und das angrenzende Kloster seit der Französischen Revolution als Stadtbibliothek und -archiv. Dort wurde unter anderem die wertvolle Sammlung an mittelalterlichen Handschriften (darunter der Hortus Deliciarum) aufbewahrt, die während des Deutsch-Französischen Kriegs durch preußisches Artilleriefeuer vernichtet wurde. Auch die kostbare Büchersammlung von Johann Daniel Schöpflin ging zugrunde. Nach dem Abriss der Ruine wurde bereits 1871 ein Wettbewerb zum Neubau ausgeschrieben, an dem sich auch Gottfried Semper beteiligte.

Die mittelalterlichen Bleiglasfenster der Dominikanerkirche, insgesamt 292 Felder, wurden bereits 1832 von der Liebfrauenkirchenstiftung (Fondation de l’Œuvre Notre-Dame) erworben und 1833 herausgenommen. Ab 1854 wurden sie zum Teil (102 Felder) in die Laurentiuskapelle sowie an anderen Stellen des Münsters eingebaut. Weitere Glasfenster aus der Dominikanerkirche werden im Musée de l’Œuvre Notre-Dame ausgestellt sowie in dessen Lagern aufbewahrt.

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Ausstattung

Zusammenfassung
Kontext

In der heutigen Kirche sind, neben historistischer Ausstattung (Radleuchter, Taufstein, Kanzel, …), auch erhaltene Grabdenkmäler aus dem Vorgängerbau zu besichtigen: die Grabplatten von Johannes Tauler († 1361) und eines Bischof Ortwein († 1514) sowie zwei Werke aus der Hand von Landolin Ohmacht.

Orgel

Vorgänger der heutigen Orgel sind u. a. die vom Orgelbauer Rinck im Jahr 1700 geschaffenen Orgeln, die 1749 an die Stadt Ribeauvillé für die dortige St.-Georg-Kirche verkauft wurden. Sie waren von Legros im Jahr 1702 fertiggestellt worden und 1708 von Andreas Silbermann überprüft.
Die heutige Orgel wurde 1877 von Joseph Merklin erbaut, nachdem das 1749 von Johann Andreas Silbermann geschaffene Instrument während der Bombardierung von 1870 völlig zerstört wurde. Das heutige Instrument ist vom Charakter her französisch-romantisch. Es hat 40 Register auf drei Manualen und Pedal.[3]

I Grand Orgue C–g3
Principal16′
Bourdon16′
Montre8′
Bourdon8′
Flûte harm.8′
Violoncelle8′
Prestant4′
Flûte octav.4′
Grand Cornet V
Fourniture IV-V
Bombarde16′
Trompette8′
Clairon4′
II Positif C–g3
Principal8′
Bourdon8′
Salicional8′
Flûte octaviante4′
Quinte-Flûte223
Doublette2′
Trompette8′
Clarinette8′
Cor anglais8′
III Réxit expressif C–g3
Quintaton16′
Rohrflûte8′
Flûte traversière8′
Viole de Gambe8′
Voix céleste8′
Octave4′
Flûte d’écho4′
Flageolet2′
Piccolo1′
Basson16′
Trompette harm.8′
Basson-Hautbois8′
Voix humaine8′
Clairon4′
Trémolo
Pédale C–f1
Soubasse32′
Contrebasse16′
Soubasse16′
Octavebasse8′
Violoncelle8′
Grosse Flûte4′
Bombarde16′
Trompette8′
Clairon4′
  • Koppeln: II/I, III/I, III 4′/I, III/II, I/P, II/P, III/P
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Ausmaße

  • Innenlänge gesamt: 48,6 m
  • Innenbreite: 29 m (Mittelschiff 17,5 m)
  • Innenhöhe (Mittelschiff): 20 m
  • Turmhöhe: 60 m (mit Kreuz 64 m)
Commons: Temple Neuf (Straßburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Victor Beyer: Les vitraux de l’ancienne église des dominicains de Strasbourg (Corpus Vitrearum Medii Aevi. France IX, 2). Straßburg 2007.

Einzelnachweise

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