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Teredo

IPv6-Übergangsmechanismus Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Teredo ist ein sogenannter IPv6-Übergangsmechanismus. Dieses Kommunikationsprotokoll für den Datenverkehr mit dem Internet ist gemäß RFC 4380 Teredo: Tunneling IPv6 over UDP through Network Address Translations (NATs) spezifiziert.[1] Implementierungen existieren insbesondere als Bestandteil von Microsoft Windows (Teredo) und für Unix-Systeme (Miredo).

Schnelle Fakten IPv6-Übergangsmechanismen, 4in6 ...

Das Protokoll definiert eine Methode für den Zugriff auf das IPv6-Netzwerk hinter einem NAT-Gerät. Dabei werden IPv6-Pakete mit dem UDP über IPv4 gekapselt. Dies geschieht mittels Teredo-Servern.

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Zweck

Die Knappheit an IPv4-Adressen hat dazu geführt, dass viele Firmen sowie Privatnutzer mittels NAT mit mehreren Endgeräten unter Nutzung von nur einer öffentlichen IP-Adresse auf das Internet zugreifen. Das meistgenutzte Protokoll, um IPv6 direkt über IPv4 zu tunneln (Protokoll 41; siehe auch Tunnelbroker), erfordert, dass der Client eine öffentliche IP-Adresse hat (was aber nicht unbedingt nötig ist; gute Router kommen auch mit Protokoll 41 zurecht). Teredo macht es IPv4-Rechnern, die 6to4 nicht nutzen können, möglich, IPv6 über Tunnel zu nutzen.

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Gefahren

Durch die Tunnelung des IPv6 besteht die Gefahr, dass insbesondere die Sicherheitsfunktionalitäten NAT-basierter IPv4-Router vollständig ausgehebelt werden können. Bei den durch Teredo erzeugten IPv4 UDP-Paketen handelt es sich um Pakete, bei denen die in diesem Szenario vorhandenen IPv4-Paketfilter wirkungslos bleiben, da dieser die IPv6-Pakete im Teredo-Paket ignoriert. Es liegt seit 2007 eine Analyse durch Symantec vor, die diesen Sachverhalt bestätigt.[2][3]

Heutige Firewalls bieten jedoch auch die Option, IPv6-Datenverkehr in Tunnelprotokollen zu filtern.

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Spezifikation

Teredo ist in RFC 4380 (Teredo: Tunneling IPv6 over UDP through Network Address Translations (NATs)) spezifiziert.[1] Es ist hauptsächlich die Arbeit von Christian Huitema, einem Mitarbeiter von Microsoft, der an IPv6 arbeitet. Im September 2010 erschien die Aktualisierung RFC 5991 (Teredo Security Updates)[4] und im Januar 2011 RFC 6081 (Teredo Extensions).[5]

Implementierungen

Microsoft Windows

Xbox

Linux

  • Miredo ist eine quelloffene Implementierung für Linux und BSDs.[6]
  • NICI-Teredo[8] besteht aus einem Teredo-Relay für den Linux-Kernel und einem Server für den Userspace.
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Alternativen

Andere Mechanismen, mit denen sich IPv6-Pakete in IPv4 tunneln lassen, sind unter anderem

Ein Vergleich der Tunnelmechanismen findet sich unter IPv6#Tunnelmechanismen.

Literatur

  • Teredo. In: Joseph Davies: Understanding IPv6. 2. Auflage. Microsoft Press, Redmond 2008, S. 317–354 (englisch).

Einzelnachweise

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