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Tom Turbo
Österreichische Kinderfernsehserie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Tom Turbo ist der Name einer österreichischen Kinderbuch- und -fernsehserie. Hauptdarsteller ist „Tom Turbo“, ein fiktives Wunderfahrrad mit 111 Tricks. Die Serie wurde vom Kinderbuchautor Thomas Brezina erfunden, der in der Fernsehfassung auch als Darsteller auftritt.

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Entstehung
Brezina war Anfang der 1990er bereits sowohl als Jugendbuchautor als auch im Kinderprogramm des Österreichischen Rundfunk (ORF) tätig. Von seinem Verleger beauftragt, eine Buchserie für jüngere Kinder als die Knickerbocker-Bande zu konzipieren, kreierte Brezina zunächst das Konzept für die Buchserie.[1] Zur selben Zeit war der ORF auf der Suche nach einer Rate-Krimi-Sendung für sein Kinderprogramm und bat Brezina um Ideen.[2]
Das Design für Tom Turbo stammt vom Illustrator Robert Rottensteiner.[1][2] Bereits für die Vermarktung der Buchserie hatte er eine Skizze für die Konstruktion eines lebensechten Modells erarbeitet.[2] Dieses Modell sollte nun für die neue ORF-Ratesendung Verwendung finden, ohne dass ursprünglich geplant war, Tom Turbo zum Hauptcharakter einer eigenen Serie zu machen.[2] Daher hieß die ORF-Sendung auch ursprünglich Die heiße Spur und wurde erst später in Tom Turbo umbenannt.[2]
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Fernsehserie
Zusammenfassung
Kontext
1993 startete im ORF die interaktive Fernseh-Krimiserie für Kinder, Die heiße Spur.
Die Zuschauer können selbst in die Rolle des Detektivs schlüpfen und den „Fall lösen“, indem sie die Buchstaben neben den richtigen Lösungen zu einem Codewort zusammensetzen. In den ersten fünf Folgen mussten die Zuseher noch keine Buchstaben, sondern Zahlen notieren, um bei einer geheimen Telefonnummer anzurufen. Von diesem Konzept musste abgekommen werden, da Anrufe bei falsch geratenen Telefonnummern landeten und ein betroffenes Unternehmen dem ORF mit Rechtsschritten drohte.[2] Unter den Einsendern des Codewortes werden Bücher und mittlerweile auch andere Preise verlost. Außerdem bekamen alle Gewinner eine Detektivurkunde.
Aufgrund des Charakters der Sendung, die auf episodenübergreifende Handlungsstränge mit Ausnahme der Doppelfolgen verzichtet, treten unterschiedlichste Schauspieler in Erscheinung. Auf der Besetzungsliste stehen Gaststars wie der ehemalige Skirennläufer Fritz Strobl, die Schauspielerinnen Lotte Ledl und Dagmar Koller, Wolfgang Böck als "Trautmann" sowie Entertainer Mat Schuh. Zahlreiche etablierte Schauspieler haben in der Serie gespielt, etwa Johannes Silberschneider, Erwin Leder, Christoph von Friedl, Michaela Merten und Doris Schretzmayer. Andere begannen ihre Schauspielkarrieren am Set der Serie, etwa Valerie Huber und Stan Steinbichler als 11- sowie Jakob Feyferlik als 10-Jähriger. Für Verena Altenberger und Gregor Seberg war die Serie einer ihrer ersten Schauspielcredits als junge Erwachsene.
2001 wurde die Serie in Tom Turbo umbenannt. Außerdem wurde das Detektivbüro von Thomas, das sich früher in einem Hochhaus befand, in einen unterirdischen Raum im Tiergarten Schönbrunn verlegt. 2008 gab es weitere Neuerungen: Der Titel wurde in Tom Turbo Detektivclub geändert und am Ende jeder Folge gab es Detektivtipps zu sehen und wurde Archivmaterial aus früheren Jahren gezeigt. Außerdem hat sich seitdem zweimal das Erscheinungsbild des Detektivbüros verändert. 2016 wurde die Serie wieder in Tom Turbo umbenannt. Nun gibt es keine Detektivtipps und kein Archiv, jedoch ein leicht verändertes Titellied.
Produktion und Ausstrahlung

Die Serie wird von der Wiener Firma Tower10 KidsTV GmbH[3] (früher KidsTV GmbH) im Auftrag des ORF produziert.
Bis 2001 wurden für jede Folge andere jugendliche Darsteller ausgesucht. Im Jahr 2001 fand das erste Casting für Kinder-Darsteller, die ungefähr 2 Jahre lang mitspielen, statt.[4] Von über 300 wurden sechs Kinder ausgewählt. Die ersten Darsteller, die nach dem neuen System ermittelt wurden, waren: Aurelia Berger, Olivia Marei, Katharina Fröhlich, Helmut Sauer, Elias Kilgus und Stefan Vettinger. Danach wurden etwa alle zwei Jahre neue Kinder bei einem Casting für die Kinderrollen ausgesucht.
Mit über 400 Episoden gilt Tom Turbo als eine der langlebigsten Serien im ORF-Kinderfernsehen. Etwa die Hälfte wurde vor 2001 unter dem Originaltitel Die heiße Spur gedreht, die Hälfte nach der Konzeptänderung. Die 300. Episode (Mozart-Episode) wurde am 19. November 2005 gesendet. Die vorerst letzten sieben Folgen der Serie wurden 2013 produziert.[5] Weiterhin wird die Serie jeden Sonntag im Kinderprogramm wiederholt, 2018 befanden sich 188 der Folgen noch in aktiver Rotation.[6]
Musik und Sounddesign der Serie stammen von Freddy Gigele, der sowohl die ursprüngliche Signation der heißen Spur als auch die ab 2001 für Tom Turbo verwendete produzierte.[2] In den Jahren 2005 bis 2007 zeichnete der österreichische Komponist Hannes Bertolini für die Filmmusik der Serie verantwortlich.
2003 wurden Folgen aus den Jahren 1999 bis 2001 unter dem Titel Die heiße Spur – Sommerspezial wiederholt. Im Sommer 2009 wurden wieder 60 alte Folgen unter dem Titel Tom auf heißer Spur ausgestrahlt. Im Sommer 2010 wurden nochmals diese 60 Folgen gezeigt. Nickelodeon Deutschland (bis zum 30. März 2010 Nick) strahlte diese Serie von 2005 bis 2007 aus. Seit September 2010 wird nun jeden Sonntag eine alte Folge von Die heiße Spur und Tom Turbo aufgrund der Nachfrage von Fans unter dem Titel Tom auf heißer Spur gesendet. Das über zehn Jahre alte Filmmaterial wurde zu diesem Zweck in das heute übliche 16:9-Bildformat konvertiert. Sonntags kann oft eine Wunschfolge gewählt werden. Neue Folgen und Wiederholungen von Tom Turbo Detektivclub werden wöchentlich am Samstag ausgestrahlt.
Der hohe Fernsehkonsum von Kindern im Volksschulalter beeinflusst die Kinder und ihre Sozialisation, Ratesendungen wie Tom Turbo bringen die Kinder dazu, aufmerksam zu sein.[7]
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Werbeintegration
Der Tiergarten Schönbrunn wurde regelmäßig als Film-Location eingesetzt und war gleichzeitig Produktplatzierung für die Zielgruppe „Kinder“, im Zuge dessen trat in der Serie auch der damalige Tiergartendirektor Helmut Pechlaner in einer Vaterrolle auf. Der Tiergarten nützt die Serie im Rahmen seiner Kundenorientierung für sein Kundenerfahrungsmanagement.
Weitere Schauplätze waren Schloss Schönbrunn, Schloss Grafenegg, der Styrassic-Park (Bad Gleichenberg), der Tiergarten Herberstein, der Wiener Prater, der Schlosspark Laxenburg oder Podersdorf am Neusiedler See.[8]
Tricks
Zusammenfassung
Kontext
Wie Thomas Brezina selbst in der Dokumentation Thomas Brezina: 30 Jahre Tom Turbo der ORF-Sendereihe Fernsehgeschichte(n) anlässlich des 30. Jubiläums der Fernsehserie Tom Turbo erzählte, gab es insgesamt 111 Tricks, von denen immer wieder welche weg- und neue hinzugekommen sind.[2]
Im Anschluss befindet sich eine Auswahl der wichtigsten seiner 111 Tricks.[9]
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Episodenliste
Zusammenfassung
Kontext
Liste aller Tom Turbo Folgen von 1993 bis 2013. In den Jahren 1993–2001 lief die Fernsehserie unter dem Namen "Die heiße Spur", von 2001 bis 2013 unter "Tom Turbo".
Staffel 1–8: Die heiße Spur
Staffel 9: Tom Turbo
Staffel 10: Tom Turbo
Staffel 11: Tom Turbo
Staffel 12: Tom Turbo
Staffel 13: Tom Turbo
Staffel 14: Tom Turbo
Staffel 15: Tom Turbo
Staffel 16–21: Tom Turbo Detektivclub
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Gauner
Zusammenfassung
Kontext
Fritz Fantom
Fritz Fantom ist einer der gefährlichsten und gefürchtetsten Gegner von Tom Turbo und der einzige Bösewicht, der seit Beginn der Serie ununterbrochen dabei ist. Seine Ziele sind in jeder Folge unterschiedlich. Von großen Gaunereien bis hin zur Herrschaft über Österreich. Inzwischen ist es aber für ihn einfach ein Ziel geworden, Tom Turbo und damit seinen schlimmsten Gegenspieler auszuschalten. Sein Hauptquartier ist eine fiktive gigantische Burg in den Alpen. Oft führt er mit der restlichen Familie Fantom, der seine Tante Freda, seine Nichte Lady Lila und seine Großeltern Opa Fantom und Oma Fantom angehören, seine Ziele aus. Er hat aber auch jede Menge Handlanger und Komplizen, die ihn bei seinen Feldzügen gegen Tom Turbo unterstützen. Er wird jedoch jedes Mal von Tom und seinen Freunden besiegt, schmiedet aber immer den nächsten Racheplan.
Liste von Gaunern
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Wissenswertes
- Thomas Brezina und Tom Turbo übernahmen 2006 im Tiergarten Schönbrunn die Patenschaft eines Tigers.
- Tom Turbo war ab 2007 eine Zeit lang auch im Kindersender Nickelodeon Deutschland zu sehen.
- Während neue Tom-Turbo-Folgen produziert werden, gibt es das „Wunschfolgen-Special“. Hierbei wird telefonisch per Voting ausgewählt, welche der alten Folgen wiederholt werden soll.
- 2002 hatte Wolfgang Böck als Trautmann einen Gastauftritt in der Folge "Die UFO-Oma".
- In der Halbjahresbilanz 2017 der ehemaligen ORF-Satiresendung "Wir Staatskünstler" hatten Thomas Brezina und Tom Turbo (mit der Originalstimme von Peter Faerber) einen Auftritt im Rahmen einer Satire auf den Eurofighter "Tim Taifun".
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Bücher
Grundlage der Fernsehserie ist die gleichnamige Buchserie von Thomas Brezina, die 1993 gestartet wurde. Tom Turbo unterstützt hier zwei Kinder, Karo (Karolin Klicker) und Klaro (Konstantin Klicker) im Kampf gegen den „ewigen Bösen“ Fritz Fantom. Zudem gibt es in den Büchern eine Art Gimmick, das thematisch zum Inhalt passt. Karo und Klaro verwenden dieses Gimmick immer im Inhalt. Die Tom-Turbo-Einzelbände sind von Verlagsseite nicht mehr erhältlich, ein Sammelband mit den besten Abenteuern wurde im Sommer 2005 neu verlegt.
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Eigenschaften und Abkunft
Zusammenfassung
Kontext
Im Buch wird Tom Turbo von dem Geschwisterpaar Karo und Klaro zusammengebaut. Das Material zum Bau erhielten sie durch ihre Eltern, die immer die neueste Technik bei sich zuhause wollten und die veralteten Geräte wegwarfen. Karo und Klaro bauten aus diesem „Müll“ Tom Turbo. In der Fernsehserie entsteht das Wunderfahrrad aus den Ideen von Thomas.
Tom Turbo hat „111 turbotolle Tricks“, kann sich zum Beispiel ganz klein machen, sich in ein Tier verwandeln, Eis zubereiten, Pizza backen, mit seinem Greifarm Sachen erreichen, fliegen und mehr. Karo und Klaro sind durch eine Art Fahrradklingel-Uhr mit ihm in Kontakt. In der Serie ist Tom mit Thomas Brezina durch einen Video-Funkkontakt verbunden. Er redet die Kinder und Thomas mit „Boss“ an und benutzt die Sie-Form. Seine Batterie kann vom Detektivbüro aus aufgeladen werden (mit dem Turbo-Kraftstrahl). Am liebsten trinkt Tom Turbo Schmieröl und hasst Wasser (Rostgefahr) und Stiegen steigen. Ein häufiger Schauplatz der Geschichten ist der Schrottplatz, zu dem Tom Turbo von seinen Gegenspielern zwecks Vernichtung gelockt wird. Eine andere Gefahr für ihn ist, dass seine Batterie schnell leer wird. Er kann es nicht leiden, wenn er als „Drahtesel“ bezeichnet wird.
Kinofilm
Im Jahr 2013 wurde der Kinofilm Tom Turbo – Von 0 auf 111 produziert, der versucht, die Serie mit den Büchern zu verbinden.
Dokumentationen
1994, kurz nach dem Beginn der Serie, wurde eine Sondersendung mit dem Namen Die heiße Spur zur heißen Spur ausgestrahlt, in der über Hintergründe der Serie informiert wurde und einige Sets gezeigt wurden.
2023 wurde die Dokumentation Thomas Brezina: 30 Jahre Tom Turbo der ORF-Sendereihe Fernsehgeschichte(n) anlässlich des 30. Jubiläums der Fernsehserie Tom Turbo, in der Hintergründe über das Entstehen der Serie, Making Of Einblicke und der Einfluss von Tom Turbo auf die österreichische Popkultur beleuchtet wurden, ausgestrahlt.[2] Im Laufe der Dokumentation gab es – ähnlich wie bei der eigentlichen Serie – ein streng geheimes Codewort zu lösen, das am Ende per E-Mail an den ORF geschickt werden konnte, um eine Sonderdetektivurkunde zu gewinnen.[2]
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Tom-Turbo-Sonderbriefmarke
Nach anderen Helden im Confetti TiVi (Confetti, Rolf Rüdiger, Mimi und dem Kasperl) bekam auch Tom Turbo 2004 seine eigene Confetti-TiVi-Briefmarke. Dazu gab es im Vorjahr ein Preisausschreiben. Die Briefmarke erschien in einer Auflage von 600.000 Exemplaren und wurde am 3. September 2003 im Stift Herzogenburg im Rahmen der Niederösterreichischen Kindersommerspiele präsentiert.[10]
Auszeichnungen
- New York Festival 1996
- Finalist Award 1999
Einzelnachweise
Weblinks
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