Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext
Tony Coton
englischer Fußballspieler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Remove ads
Anthony Philip „Tony“ Coton (* 19. Mai 1961 in Tamworth) ist ein ehemaliger englischer Fußballtorwart. Er war für seine Zeit als Stammkeeper von Birmingham City, des FC Watford und Manchester City in der höchsten englischen Spielklasse bekannt. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere war er vor allem Torwarttrainer und Talentscout tätig.
Remove ads
Sportlicher Werdegang
Zusammenfassung
Kontext
Aktive Torhüterlaufbahn
Über Birmingham City zum FC Watford
Coton begann seine Profikarriere im Jahr 1978 bei Birmingham City, nachdem er zuvor für den Jugendklub Mile Oak Rovers gespielt hatte. Im Alter von 19 Jahren debütierte er am 27. Dezember 1980 in der höchsten englischen Spielklasse gegen den AFC Sunderland. Hier berührte er den Ball zum ersten Mal bei einem gegnerischen Elfmeter in der Anfangsminute, den er abwehren konnte. Ab der Saison 1982/83 hatte er sich als Stammkeeper etabliert und im folgenden Jahr verpasste er keines der 42 Ligaspiele. Kehrseite der Medaille war jedoch der Abstieg in die Zweitklassigkeit, aber kurz nach Beginn der Saison 1984/85 wechselte er im September 1984 zurück in die erste Liga zum FC Watford. Die Ablösesumme betrug 300.000 Pfund und war eine dringend benötigt Finanzspritze für Birmingham City.
Watford hatte zwar mit Steve Sherwood bereits einen erfahrenen Keeper, aber Trainer Graham Taylor hatte Gefallen an dem laut kommandierenden Coton gefunden, der zudem präzise Weitschüsse fabrizieren konnte. Dessen ungeachtet geriet Cotons Einstand in Watford zu seinem „persönlichen Desaster“, da er am 29. September 1984 fünf Gegentore daheim gegen den FC Everton (4:5) kassierte. Damit wurde Watfords Schwachstelle noch einmal offengelegt, da die Mannschaft zwar mit John Barnes, Nigel Callaghan und Mo Johnston über herausragende Offensivkräfte verfügte, aber in der Defensive Mängel aufwies. In den insgesamt drei Jahren unter Taylor war die Anzahl der Gegentore zwar weiter hoch, aber die Mannschaft belegte stets einen sicheren Mittelfeldplatz. Nach Taylors Abgang im Anschluss an die Saison 1986/87 und einem einstelligen Platz in der Endtabelle, manövrierte sich der Verein unter dem neuen Trainer Dave Bassett in eine sportliche Schieflage. Dazu gehörte auch, dass Coton seine Rolle als „Nummer 1“ zeitweise an Mel Rees abgeben musste, was aber angesichts Cotons Stellung als Publikumsliebling für noch mehr Unsicherheit sorgte. Nach Bassetts vorzeitiger Entlassung im Januar 1988 war Coton wieder Stammkeeper, aber letztlich konnte der Abstieg nicht mehr verhindert werden. Coton blieb dem Klub in den folgenden beiden Jahren treu und verpasste keines der 92 Zweitligaspiele. Nach der Qualifikation für die Aufstiegs-Playoffs in der Saison 1988/89 zur Rückkehr in die erste Liga war er mit seiner Mannschaft im Halbfinale an den Blackburn Rovers gescheitert.[1]
Manchester City
Coton war 29 Jahre alt, als Manchester Citys Trainer Howard Kendall im Sommer 1990 für rund eine Million Pfund für seine Verpflichtung ausgab. Sein Debüt gab er am ersten Spieltag der Saison 1990/91 bei einer 1:3-Niederlage gegen Tottenham Hotspur. Im November 1990 trat Trainer Kendall zurück, um zu seinem alten Verein Everton zurückzukehren und obwohl die Mannschaft unter Spielertrainer Peter Reid die meiste Zeit der Saison unter den ersten Sechs rangierte, musste Coton die Fans zunächst für sich gewinnen, da er den beliebten Andy Dibble abgelöst hatte. Mit einer Reihe überzeugender Leistungen, darunter entscheidende Paraden und gute Aktionen in Eins-gegen-Eins-Situationen, schlossen die „Citizens“ auf einem respektablen fünften Platz in der Liga ab. In den folgenden zwei Jahren etablierte sich Coton fest als einer der besten Torhüter der höchsten englischen Spielklasse und wurde als bester Torhüter nach Ablauf der Saison 1991/92 ins PFA Team of the Year gewählt. Zusätzlich wurde er mit einem Einsatz in der englischen B-Nationalmannschaft belohnt, als er im Februar 1992 in einem Spiel gegen Frankreich an der Loftus Road zur Halbzeit eingewechselt wurde. Es war der einzige Auftritt und vor allem in der A-Nationalmannschaft hatte er das Pech, dass der langjähriger Stammkeeper Peter Shilton vor ihm stand; später fand er sich in der Rangordnung hinter Konkurrenten wie Chris Woods und Nigel Martyn wieder. Nach der Entlassung von Trainer Reid zeigte Coton auch unter dem Nachfolger Brian Horton weiterhin konstante Leistungen im Tor, während sich die Mannschaft nach einem desaströsen Start in die Saison 1993/94 langsam stabilisierte. Nach dem frühen Ausscheiden in beiden Pokalwettbewerben und nur neun Siegen aus 42 Ligaspielen war der letztendliche 16. Platz aber enttäuschend; Coton hatte jedoch maßgeblich dazu beigetragen, dass der Verein oberhalb der Abstiegszone blieb und wurde dafür zum zweiten Mal innerhalb von drei Spielzeiten mit der vereinsinternen Auszeichnung zum „Spieler des Jahres“ belohnt.
Die Saison 1994/95 sollte Cotons letzte im Verein sein. Eine Anfang Oktober 1994 erlittene Schulterverletzung setzte ihn bis Ende Januar 1995 außer Gefecht und bei seinem Comeback in der vierten Runde des FA Cups behielt er beim 1:0 gegen Aston Villa eine „weiße Weste“. In der Premier League hatte Manchester City seit Anfang Dezember 1994 kein Spiel mehr gewonnen und unter Coton, der vierzehn Spiele in Folge bestritt, verbesserten sich die Resultate zumindest dahingehend, dass der Abstieg abgewendet werden konnte. Bei einem torlosen Remis gegen Newcastle United Ende April 1995 zog sich Coton einen schweren Oberschenkelmuskelriss zu, der eine rasche Behandlung im Krankenhaus erforderte, um ein potenziell bedrohliches Blutgerinnsel zu verhindern. Vor Beginn der folgenden Saison 1995/96 wurde Trainer Horton durch Alan Ball ersetzt, der umgehend den ehemaligen deutschen Nationaltorhüter Eike Immel vom VfB Stuttgart unter Vertrag nahm. Gerüchten zufolge sorgten Streitigkeiten zwischen Ball und Coton sowie finanzieller Druck im Verein zur Senkung der Gehaltskosten dafür, dass der altgediente Torhüter den Klub im Januar 1996 verlassen durfte, um sich dem Stadtrivalen Manchester United als „Backup“ für Peter Schmeichel anzuschließen.[2]
Karriereausklang
Hinter Schmeichel ergab sich für Coton keine Gelegenheit, für die Profielf von Manchester United zwischen den Pfosten zu stehen und so heuerte er sechs Monate nach seiner Verpflichtung für 600.000 Pfund beim Premier-League-Konkurrenten AFC Sunderland an. Bei seinem zehnten Ligaeinsatz gegen den FC Southampton (0:3) brach er sich nach einem heftigen Zusammenprall mit Egil Østenstad das Bein an fünf Stellen. Diese Verletzung beendete seine Spielerkarriere im Alter von 35 Jahren. Nach seiner Genesung kehrte er zu Manchester United zurück und übernahm die Position des Torwarttrainers, die er im Juni 2008 aufgrund anhaltender Knieprobleme aufgeben musste.[2][3]
Nach der aktiven Profikarriere
Nach seiner Arbeit als Torwarttrainer wurde Coton Spielerberater.[4] Im Jahr 2014 war er Chefscout von Wigan Athletic; weitere Talentsichtungsarbeiten nahm er für die Bolton Wanderers wahr. Als spezifischer Torwart-Scout arbeitete er ab 2015 für Aston Villa[5] und zog im Juni 2017 als Chefscout weiter zum AFC Sunderland.[6] Im Jahr 2020 kehrte Coton zu Manchester United als Torhüter-Scout zurück.[2]
Remove ads
Titel/Auszeichnungen
- PFA Team of the Year (3): 1988/89 (2. Liga), 1989/90 (2. Liga), 1991/92 (1. Liga)
Literatur
- Tony Coton, Simon Mullock: There to Be Shot at: The Autobiography of Tony Coton. De Coubertin Books, 2017, ISBN 978-1-909245-61-7.
Weblinks
- Tony Coton in der Datenbank von soccerbase.com (englisch)
- Tony Coton in der Datenbank von weltfussball.de
Einzelnachweise
Wikiwand - on
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Remove ads
