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WAS-2105

Limousine von AwtoWAS Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

WAS-2105
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Der ВАЗ-2105, deutsche Transkription WAS-2105, international gebräuchliche Transkription VAZ-2105, ist eine von AwtoWAS in Toljatti gebaute Limousine aus der Schiguli-Reihe. Er ist eine Weiterentwicklung des WAS-21011 und geht wie jener auf den Fiat 124 zurück. Zwischen 1980 und 2012 entstanden rund 2.087.000 Exemplare.[1] Auf Basis des WAS-2105 entstanden später die Kombi-Variante WAS-2104 sowie die besser ausgestattete Limousine WAS-2107. Im Export (auch in der DDR) wurde der Wagen unter dem Markennamen Lada mit regional unterschiedlichen Zusätzen vermarktet.

Schnelle Fakten Schiguli ...
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Beschreibung

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Heckansicht eines WAS-2105

Der WAS-2105 ist eine viertürige Stufenhecklimousine mit selbsttragender Karosserie, längs eingebautem Frontmotor und Hinterradantrieb. Er war das erste Modell der überarbeiteten Lada-Baureihe, die später um die WAS-2107- und WAS-2104-Modelle ergänzt wurde. Sie stellten die letzte Entwicklungsstufe des ursprünglichen Fiat-124-Grundmusters mit Hinterradantrieb dar.

Die wesentlichen Neuerungen bestanden in einem Zahnriemen anstatt der Steuerkette und einer neu gestalteten Inneneinrichtung, hinzu kamen Retuschen an der Karosserie.

Obwohl die Produktion 1980 angelaufen war, berichtete die sowjetische Zeitschrift Sa rulem erst im Juni 1980 ausführlicher über den WAS-2105.[2] Das im Herbst 1980 erwartete Messe-Debüt in Leipzig trat nicht ein, mit der Begründung, dass sich die Produktion noch in der Anlaufphase befände.[3] Erst auf der Herbstmesse 1981 war der WAS-2105 dann zu sehen.[4] Es ist daher davon auszugehen, dass größere Stückzahlen des WAS-2105 erst ab 1981 produziert wurden. Schon damals wurde seitens des zuständigen Außenhandelsbetriebs Avtoexport darüber informiert, dass das Vorgängermodell WAS-21011 noch einige Zeit parallel weitergebaut würde. Noch längere Zeit parallel (bis 1988) wurde der WAS-21013 mit 1,2-l-Motor gebaut, ehe auch dieses Modell durch die entsprechende 1,2-l-Variante des WAS-2105 abgelöst wurde. Jedenfalls vollzog sich der Modellwechsel nur langsam: Auch im Jahr 1986 war der Produktionsanteil des WAS-2105 mit 13 Prozent niedriger als beim WAS-21013 (18 Prozent).[5]

Karosserie und Ausstattung

Die Karosserie wurde leicht überarbeitet und wurde dabei noch etwas kantiger als bisher. Auffällig sind die hier erstmalig bei WAS-Pkw verwendeten Breitscheinwerfer mit integrierten Blinkleuchten und H4-Scheinwerfern. Am Heck gab es eine vergrößerte Heckleuchtenkombination mit integriertem Rückfahrscheinwerfer. Recht voluminöse Stoßstangen sollten Kollisionen mit bis zu 4 km/h voll abfangen können.[6] Vorne gab es keine Ausstellfenster mehr, im Gegenzug wurde das Belüftungssystem leistungsfähiger. Die Außenspiegel sind von innen verstellbar. Sitze und Instrumententafel wurden neu gestaltet, im Unterschied zum WAS-21011 gab es nun wieder übersichtliche Rundinstrumente. Die übrige Ausstattung entspricht jener des bisherigen Topmodells WAS-2106. Die Schneckenlenkung wurde neu konstruiert und war leichtgängiger, außerdem gab es nun eine Sicherheitslenksäule mit Kardangelenk und eine gepolsterte Lenkradnabe. Relais und Sicherungen wurden nun zentral im Motorraum angeordnet.[6]

Fahrwerk

Die Vorderräder sind einzeln an ungleich langen Dreiecksquerlenkern mit Schraubenfedern und Teleskopstoßdämpfern aufgehängt. Es gibt weiters einen Querstabilisator. Die schraubengefederte Hinterachse ist starr, sie wird mit vier Längslenkern und in seitlicher Richtung von einem Panhardstab geführt. Auch hier sind hydraulische Teleskopstoßdämpfer eingebaut. Der WAS-2105 hat Felgen der Größe 5,0 J × 13 in mit Reifen der Größe 165 SR 13. Die Bremsanlage ist eine hydraulische Zweikreisbremsanlage mit 253-mm-Scheiben vorne und Trommeln hinten. Die Handbremse wirkt mechanisch auf die Hinterräder. Die Lenkung ist eine Schnecken-Rollen-Lenkung.[7]

Motor und Antriebsstrang

Das Hauptmodell Lada 1300 s hatte den wassergekühlten 1,3-l-OHC-Vierzylinder-Ottomotor des WAS-21011 mit Nasssumpfschmierung, Graugussmotorblock und Gegenstromzylinderkopf aus Aluminiumdruckguss. Die Nockenwelle betätigt über Schlepphebel die hängenden Ventile, je Zylinder ein Einlassventil und ein Auslassventil. Neu an diesem Motor war speziell im WAS-2105 ein Zahnriemenantrieb der Nockenwelle. Zünd- und Kraftstoffanlage blieben konventionell ausgeführt, wobei ein verbesserter Fallstromregistervergaser Typ Weber 32 DCR sowie ein Unterbrecherzündung mit Unterdruckverstellung am Zündverteiler zum Einsatz kamen. Der Vergaser hatte eine patentierte Abschaltung des Leerlaufsystems im Schubbetrieb.[8] Das Viergang-Getriebe wurde neu abgestuft, außerdem gab es nun analog zum WAS-2103 einen Elektrolüfter.[6]

Der Motor leistet 51 kW (69 PS) (gemessen nach GOST-Standard).[6] Vom Motor wird das Drehmoment über eine Einscheibentrockenkupplung, ein Vierganggetriebe und eine Kardanwelle auf die Hinterräder übertragen.[7]

Ab Werk waren auch die Motoren aus anderen Schigulis, ein Dieselmotor und für Behördenfahrzeuge sogar ein Wankelmotor verfügbar.

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Technische Daten

Weitere Informationen Kenngrößen, ВАЗ-2105 ...
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Baumuster

Der WAS-2105 wurde in verschiedenen Baumustern gebaut, in russischer Sprache genannt Модификации, „Modifikationen“:

  • WAS-2105: Basisversion, 1,3-Liter-Motor WAS-2105, Vierganggetriebe
  • WAS-21050: 1,3-Liter-Motor WAS-2105, Fünfganggetriebe
  • WAS-21051: 1,2-Liter-Motor WAS-2101, Vierganggetriebe
  • WAS-21053: 1,45-Liter-Motor WAS-2103, Fünfganggetriebe
  • WAS-21053-20: 1,45-Liter-Motor WAS-2104, Fünfganggetriebe
  • WAS-21054: Behördenversion, 1,57-Liter-Motor WAS-2106, Vierganggetriebe
  • WAS-21054–30: 1,57-Liter-Motor WAS-21067 mit Saugrohreinspritzung, Fünfganggetriebe
  • WAS-21055: Taxiversion, 1,52-Liter-Dieselmotor BTM-341, Vierganggetriebe (nur Prototypen)
  • WAS-21056: Exportversion des WAS-2105 als Rechtslenker
  • WAS-21057: Exportversion des WAS-21053 als Rechtslenker
  • WAS-21058: Exportversion des WAS-21050 als Rechtslenker
  • WAS-21059: Behördenversion, 1,3-Liter-Wankelmotor
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ISCH-27175

Quellen: [10][11]

Von Ischmasch wurde auch eine Pick-up-Variante des WAS-2105 produziert, der ISCH-27175.

Testberichte

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Zum Importbeginn in die DDR im Sommer 1982 lobte die KFT den neuen Lada in verhaltener Weise. Die mechanischen Geräusche des Ventiltriebs waren trotz der Umstellung auf Zahnriemen und eine Abdeckung aus Leichtmetall weiterhin Lada-typisch deutlich zu vernehmen, auch blieb es bei der nur mäßigen Laufruhe des Triebwerks. Die Lenkkräfte blieben trotz neuer Kugellager in der Schneckenlenkung relativ hoch und bedingten auch das Beibehalten eines recht großen Lenkrads mit 40 cm Durchmesser. Ansonsten fiel die Modernisierung des Innenraums positiv auf, unter anderem das gut und infolge einer kegelförmigen Abdeckung spiegelfrei ablesbare Tachometer. Kritik gab es noch an einigen Lada-typischen Eigenarten, die auch beim WAS-2105 nicht abgestellt wurden: Dazu zählten die ergonomisch suboptimale Lenkradstellung (relativ hoch und flach), die schlechte Regulierbarkeit der Heizleistung, die ergonomisch ungünstige Gaspedalstellung und die luftundurchlässigen Kunstledersitzbezüge, die weder im Winter noch im Sommer angenehm seien. Lob gab es insbesondere für den Kraftstoffverbrauch, der ganz wesentlich niedriger lag als beim WAS-21011. Im Durchschnitt wurden 8,3 l/100 km ermittelt, was ähnlich günstig wie bei Tests des Škoda 120 L und VW Golf 1100 war. Der Effekt wurde neben dem neuen Vergaser und der geänderten Getriebeabstufung vor allem auf die Stahlgürtelreifen (bisher: Textilgürtelreifen) zurückgeführt, die im Übrigen auch das Fahrverhalten verbesserten. Gleichzeitig hatte sich der Drehmomentverlauf vorteilhaft verändert, bei unveränderter Drehfreudigkeit des Motors. Gelobt wurde ferner das sehr gute Abblendlicht.[12][13]

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Einzelnachweise

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