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Winterkirchel

Waldkapelle im Pfälzerwald Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Das Winterkirchel „Maria Himmelspforte“ – meist verkürzt Winterkirchel genannt – ist eine Waldkapelle im Pfälzerwald. Es steht unter Denkmalschutz.

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Lage

Das Bauwerk befindet sich innerhalb der Waldgemarkung der Ortsgemeinde Erfweiler mehrere Kilometer nordöstlich des Siedlungsgebiets am Südosthang des Winterberg unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zu Hauenstein.

Bauwerk

Das Gebäude besteht aus einem rechteckigen, aus Sandstein und Ziegeln gemauerten Raum für die Gottesdienstbesucher, einem eingezogenen, verhältnismäßig tiefen Chor mit Dreiachtelschluss und einer Vorhalle. Die Vorhalle wird von acht Rundsäulen begrenzt, die das mit Schindeln gedeckte Dach tragen. Auf dem Dach sitzt ein achteckiger Dachreiter mit rundbogigen Schallöffnungen und einem hohen Spitzhelm. In dem Dachreiter hängen zwei kleine Glocken mit den Schlagtönen h‘‘ und d‘‘‘, die mit in der Vorhalle herunterhängenden Seilen von Hand geläutet werden.[1]

Hinter einem schmiedeeisernen Gitter, das die Vorhalle vom Chor trennt, thront über dem Altar die Figur der gekrönten Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind. An der Vorderseite des Altartischs ist die Verkündigung des Engels Gabriel an Maria dargestellt, dass sie einen Sohn gebären werde.[2]

Im Neubau von 1949 ist ein Schlussstein des Vorgängerbaus erhalten, der mit der Jahreszahl 1748 bezeichnet ist.[2] Ein Steinkreuz im Inneren des Gebäudes ist mit 1736 bezeichnet.[3]

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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

An der Stelle des Winterkirchels befand sich einst eine Marienwallfahrtskapelle, die im 18. Jahrhundert entstanden und je nach Quelle im Zuge der Französischen Revolution 1789 zerstört oder wegen Baufälligkeit abgerissen worden war. Gegen die Zerstörung durch Franzosen spricht, dass französische Revolutionstruppen erst 1792 in die Pfalz kamen.[4] Sowohl während des Ersten als auch während des Zweiten Weltkriegs gelobten Soldaten aus Erfweiler, im Fall einer unversehrten Rückkehr von ihren Einsätzen das Gotteshaus wieder aufzubauen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entschloss sich der damalige Erfweilerer Pfarrer Eugen Barudio, das Projekt zu verwirklichen. Der Baubeginn war 1948; es halfen insgesamt 250 Menschen aus der Gemeinde bei der Wiederrichtung. Bereits am 14. August 1949 benedizierte der Speyrer Bischof Joseph Wendel die Kirche und gab sie damit für den Gottesdienst frei. Seither findet am 13. eines jeden Monats eine Prozession vom Ortsausgang Erfweiler zum Winterkirchel statt.[5][6] Alljährlich am 1. Mai wird zur Eröffnung des Marienmonats eine Messe gefeiert und am Fest Mariä Himmelfahrt, dem 15. August, ist großer Wallfahrtstag zum Winterkirchel. Am Weg stehen seit 1955 Sandsteinreliefs mit den Geheimnissen des Rosenkranzes, zunächst von Karl Heinrich Emanuel die Freudenreichen Geheimnisse. Seit dem 15. August 1984 sind die Bilder vollständig, geschaffen von dem Bildhauer Heinz Siebert aus Hinzweiler.[7]

Sonstiges

Den Engel auf der Dachreiterspitze des Winterkirchels soll Pfarrer Barudio aus dem Stahlblech eines alten Wehrmachtsautos geschnitten haben. Ein Bürger aus Dahn stiftete den Goldüberzug.[8]

Literatur

Einzelnachweise

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