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Wolfsthal

Gemeinde im Bezirk Bruck an der Leitha, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Wolfsthal ist eine Gemeinde mit 1256 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich.

Schnelle Fakten Wappen, Österreichkarte ...
BW
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Geografie

Geografische Lage

Wolfsthal liegt im Industrieviertel (Viertel unter dem Wienerwald) in Niederösterreich. Im Norden grenzt Wolfsthal an die Donau, welche hier die Grenze zur slowakischen Hauptstadt Bratislava bildet. Zwischen der Ortschaft und dem Donauufer erstreckt sich ein breiter Auwald.

Die Fläche der Gemeinde umfasst 21,76 Quadratkilometer. Fast die Hälfte der Fläche ist bewaldet, rund vierzig Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[1]

Nachbargemeinden

Im Westen grenzt Wolfsthal an Hainburg an der Donau. Die Nachbargemeinden im Südwesten bis Südosten sind Hundsheim, Edelstal im Burgenland und Berg. An dieser Seite der Gemeinde erstrecken sich die Ausläufer der Hainburger Berge, die ebenfalls dicht bewaldet sind. Im Osten ist die Gemeinde von der Staatsgrenze zur Slowakei (Petržalka, einem Stadtteil von Bratislava) begrenzt. Im Norden Wolfsthals bildet die Donau die Grenze zu zwei weiteren Stadtteilen Bratislavas: Devín und Karlova Ves. Grenzübergänge dorthin gibt es jedoch keine, da der östlich liegende Grenzübergang zur Gemeinde Berg gehört.

Hainburg
Hundsheim Thumb Bratislava (Slowakei)
Edelstal (Burgenland) Berg
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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext
  • 1083 – Erste urkundliche Erwähnung von Wolfsthal in der Chronik zu Göttweig, Wolfsthal wird Tochterpfarre von Hainburg. Ob der Ortsname von einer Person „Wolf“ oder vom Tier stammt, ist nicht restlos geklärt; eine Abstammung vom Tiernamen gilt als wahrscheinlich, wie alte Gebietsbezeichnungen wie „Wolfsrüssel“ oder „Wolfsbruck“ vermuten lassen.
  • 1400 – Eine jüdische Ansiedlung entsteht in Wolfsthal. Ein Tempel aus dieser Zeit ist in der Oberen Gasse im ehemaligen Forsthaus noch erhalten.
  • 1529 – Der erste Türkenansturm bringt Zerstörung und Not über Wolfsthal und die Pottenburg.
  • 1544 – Otto Wilhelm zu Walterskirchen und Hundsheim erwirbt die Veste Wolfsthal und die Pottenburg als sein Eigen. Beides ist auch heute noch im Besitz der Familie Walterskirchen.
  • 1660 – Die alte, ursprünglich wahrscheinlich romanische Kirche wird erweitert, Kuppel und Chor gebaut.
  • 1683 – Die Pest und der zweite Türkenansturm bringen wieder Verderben und Zerstörung nach Wolfsthal.
  • 1710 – Die Wolfsthaler Kirche wird Wallfahrtskirche, die beiden Seitenschiffe werden angebaut, der ursprünglich um die Kirche angeordnete Friedhof wird nach außerhalb des Ortes verlegt.
  • 1742 – Erbauung einer Schule vor der jetzigen Kirche.
  • 1805 – Der Einmarsch der Franzosen in Wolfsthal bringt ein weiteres Mal Not und Zerstörung.
  • 1911 – Bau der Preßburgerbahn, seit 1955 endet die Bahn in Wolfsthal.
  • 1928 – Wolfsthal wird elektrifiziert.
  • 1972 wurde Wolfsthal mit der Nachbargemeinde Berg vorerst unter dem Namen Wolfsthal zusammengelegt, ab 20. November 1973 dann in Wolfsthal-Berg umbenannt. 1997 wurden beide Gemeinden wieder selbständig.[2]
  • Für seine Unterstützung von slowakischstämmigen Bewohnern bei der Integration erhielt Bürgermeister Gerhard Schödinger am 19. September 2007 den erstmals vergebenen Centrope-Preis.[3]

Bevölkerungsentwicklung

Seit dem Jahr 1991 wächst die Einwohnerzahl trotz einer negativen Geburtenbilanz.[4]

Da mit dem Schengener Abkommen am 21. Dezember 2007 die Grenzkontrollen an der slowakischen Grenze wegfielen (18 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989), erlebte die Gemeinde einen neuen Aufschwung der Einwohnerzahl. Im Jahr 2005 hatte die Gemeinde 720 Einwohner. Am 1. Jänner 2025 waren es bereits 1256 Einwohner. Das Interesse der Slowaken, sich in Wolfsthal niederzulassen, wurde durch die Nähe zur slowakischen Hauptstadt Bratislava und durch die niedrigen Preise von Baugrundstücken in Wolfsthal begünstigt.

Wolfsthal: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2025
Jahr  Einwohner
1869
 
835
1880
 
881
1890
 
844
1900
 
844
1910
 
930
1923
 
1.039
1934
 
921
1939
 
894
1951
 
864
1961
 
802
1971
 
795
1981
 
723
1991
 
711
2001
 
750
2011
 
858
2021
 
1.201
2025
 
1.256
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021
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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Wolfsthal
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Ruine Pottenburg
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Aussichtsturm und Satellitenabhörstation auf der Königswarte
  • Schloss Walterskirchen: Ehedem mit Meierei, Schäferei und einer bedeutenden Branntweinbrennerei[5]
  • Katholische Pfarrkirche Wolfsthal hl. Maria Mutter der Barmherzigkeit und hl. Jakobus der Ältere

Wirtschaft und Infrastruktur

Zusammenfassung
Kontext

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 23, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 25. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 327. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,2 %.

Bildung

In Wolfsthal befindet sich ein Kindergarten[6] und eine Volksschule.[7] Die Volksschule ist in 1. und 2. Klasse und 3. und 4. Klasse aufgeteilt. Die 1. und 2. Klasse befindet sich in Berg und die 3. und 4. in Wolfsthal.

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Bahnhof Wolfsthal (1988) mit ÖBB 4020

Verkehr

Wolfsthal ist verkehrsmäßig sowohl an Wien mit der S-Bahn-Linie S7 als auch an das nahe Bratislava über die Buslinie 901 der Firma Slovak Lines verbunden.[8] Außerdem hält an der Haltestelle Wolfsthal Kirche die Buslinie 297, welche von Hainburg an der Donau über Berg und Edelstal nach Kittsee führt.[9]

Der Ort liegt an der ehemaligen Bundesstraße 9, die vor der Fertigstellung der Nordost Autobahn A6 einer der Hauptverkehrsträger zwischen den beiden Hauptstädten war. Jedoch wird die B9 Weiterhin stark befahren, durch den Verkehr aus der benachbarten Slowakei zu der Nachbarstadt Hainburg.

Durch Wolfsthal führen mit dem Ostösterreichischen Grenzlandweg, dem Jakobsweg und den Europäischen Fernwanderwegen E4 und E8 mehrere nationale und internationale Fernwanderwege.

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Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hatte 15 Mitglieder und seit dem Jahr 2025 19 Mitglieder.

Bürgermeister

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Persönlichkeiten

Galerie

Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 7. Band: St. Valentin bis Zwölfaxing. Mechitaristen, Wien 1833, S. 200 (WolfsthalInternet Archive).
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Commons: Wolfsthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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