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Zhuge Liang

Politiker und Stratege zur Zeit der Drei-Königreiche-Periode von China Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Zhuge Liang
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Zhuge Liang (chinesisch 諸葛亮 / 诸葛亮, Pinyin Zhūgě Liàng, IPA (hochchinesisch) [d̥ʐ̥u5 ɡ̊ɤ214 li̯ɑŋ51], Jyutping Zyu1got3 Loeng6, * 181; † 234, Vorname (Míng) Liàng, Großjährigkeitsname (Zì) Kǒngmíng孔明, Ehrenname (Hào) Wòlóng臥龍 / 卧龙  „schlafender Drache bzw. Fúlóng 伏龍 / 伏龙  „verborgener Drache“), war ein Politiker, Stratege, Essayist und Erfinder zur Zeit der drei Reiche (208–280) im alten China. Aufgrund seiner Leistungen im militärischen Bereich gab man ihm respektvoll den Titel Zhūgě Wǔhóu諸葛武侯 / 诸葛武侯  „Zhūgě – Fürst der Kriegskunst“

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„Kongming (Mitte) verlässt die Berge“[Anm. 1] – Gemäldeausschnitt aus der Ming-Zeit (1368 bis 1644)
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Leben

Zusammenfassung
Kontext
Wǔhóu-Tempel – 武候祠
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Halle des Zhuge Liangs – 諸葛亮殿 / 诸葛亮殿, Chengdu 2011
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Haupteingang von Wǔhóu Cí – 武候祠, Chengdu 2011

Am Ende der Han-Dynastie zerfiel die Macht des Kaisers. Viele Warlords teilten das Land auf. Liu Bei, der von sich behauptete, ein entfernter Verwandter der Han-Kaiserfamilie zu sein und bis dahin eher ein Spielball der Warlords war, hörte von Zhuge Liangs Intellekt. Er suchte trotz seiner höheren gesellschaftlichen Stellung Zhuge Liang dreimal auf seinem Bauernhof auf, um ihn dazu zu bewegen, sein Berater zu werden.[Anm. 2][1][2]

Zhuge Liang konnte auf seiner ersten diplomatischen Mission Sun Quan, der sich des Landes südlich des Jangtsekiang Flusses bemächtigt hatte, dazu bewegen, ein Bündnis mit Liu Bei einzugehen, so dass sie gemeinsam Cao Cao, der bis dahin Nordchina unter sich vereinen konnte und den Kaiser als Marionette benutzte, in der Schlacht am Roten Felsen (赤壁之战) 208 schlagen konnten.

Danach eroberte Liu Bei – auf Rat von Zhuge Liang – die Provinz Sichuan, die durch ihre gebirgige Umgebung schwer einzunehmen war. Damit etablierten sich die drei Königreiche der Wei-Dynastie, der Shu Han (auch Spätere-Han-Dynastie genannt) und der Wu-Dynastie.

Zhuge Liang versuchte durch Taktiken, Diplomatie und Politik, die Minderheiten an der Grenze des Landes für sich zu gewinnen, das eher schwächliche Land aufzubauen und führte sechs vergebliche Nördliche Expeditionen, um China für die Shu-Dynastie zu erobern. Auf dem letzten dieser Feldzüge starb er 234 – vermutlich kurz vor oder in der Schlacht auf der Wu-Zhang-Ebene – an einer schweren Krankheit.

In China wurde Zhuge Liang der Status einer Gottheit eingeräumt. Für das Volk gilt er als ein besonders weiser Mann, der volksnah und korruptionsfrei blieb, auch als er Kanzler seines Landes wurde. Sein Name gilt als Synonym für einen genialen Taktiker. Die Verehrung für ihn ist so groß, dass er mit seinem Herrn, Liu Bei, in ein und demselben Tempel verehrt wird, welcher im Volksmund seinen Namen trägt.

Auf seinen Feldzügen schrieb er zwei berühmte Berichte, die in China in den Schulen Pflichtlektüre für Altchinesisch sind. Während seiner Feldzüge erfand er einige Vorrichtungen, zum Beispiel einen kleinen, von einer Kerze getriebenen, als Signal benutzten Heißluftballon, der bis heute in China als Kongming-Laterne bzw. Himmelslaterne genannt wird, oder die Zhuge-Armbrust, eine Armbrustvorrichtung (genauer: Repetierarmbrust), mit der mehrere Bolzen gleichzeitig abgeschossen werden konnten.

Die Geschichten um Zhuge Liang, Cao Cao, Liu Bei und anderen sind Bestandteil der in China sehr bekannten 36 Strategeme, einer chinesischen Sammlung von historischen Taktiken und Täuschungen.

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Literatur

  • Zhuge Liang: Das Dao des Generals: Militärische Führung und Strategie im alten China. 1. Auflage. Boedicker, CreateSpace Independent Publishing Platform, Willich 2016, ISBN 978-1-5331-4130-9 (übersetzt aus dem Chinesischen von Martin Bödicker).

Rezeption

Die historische Persönlichkeit Zhuge Liang (Großjährigkeitsname (Zì): Kongming) ist heute weiterhin aktuell und präsent in der Populärkultur. So beispielsweise in der fiktiven japanischen Manga-Geschichte Ya Boy Kongming! (jap. パリピ孔明 Paripi Kōmei) von 2019 bzw. deren Anime-Adaption von 2022.[3][4]

Anmerkungen

  1. Bildtitel: „Kongming (alias Zhuge Liang) verlässt die Berge“《孔明出山圖 / 孔明出山图, Kǒngmíng Chūshān Tú, englisch Kongming Leaving the Mountains》vom unbekannt Künstler aus der Ming-Dynastie (1368 bis 1644); Abbildung vom Originalbild hier.
  2. Diese dreimalige Bitte Liu Beis im Jahre 207 n. Chr. ist als San gu caolu (chinesisch 三顧草盧 / 三顾草卢, Pinyin sān gù cǎolú, Jyutping saam1 gu3 cou2lou4  „die Drei Bitten an der Strohhütte“) in die chinesische Geschichte eingegangen.
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Commons: Zhuge Liang – Album mit Bildern
Wikisource: Zhuge Liang – Quellen und Volltexte (chinesisch)

Einzelnachweise

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