Loading AI tools
Klasse von Zerstörern der britischen Royal Navy Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die A-Klasse war eine Schiffsklasse von acht Zerstörern, die als Teil des Marineprogramms von 1927 für die britische Royal Navy gebaut wurden. Ein neuntes Schiff, die Codrington, hatte einen etwas veränderten Entwurf, um als Flottillenführer zu dienen. Zwei den Schiffen der A-Klasse sehr ähnliche Zerstörer, Saguenay und Skeena, gingen an die Royal Canadian Navy. Die Zerstörer der A-Klasse kamen im Zweiten Weltkrieg zu vielfältigen Kampfeinsätzen; sieben der elf Schiffe gingen während des Kriegs verloren.
Die Active, das erste Schiff der Klasse im Dienst der Royal Navy | ||||||||||||||||
| ||||||||||||||||
| ||||||||||||||||
| ||||||||||||||||
|
Der Entwurf für die A-Klasse beruhte im Wesentlichen auf den beiden Zerstörern Amazon und Ambuscade von 1926. Änderungen betrafen unter anderem die Ausstattung mit Schnellfeuergeschützen, Vierfachtorpedorohren, Minenräumgeräten und Generatoren. Ein Teil der Ausstattung wie Asdic und Wurfvorrichtungen für Wasserbomben fiel Einsparungen zum Opfer. Insgesamt wurde das Ergebnis als eher enttäuschend angesehen, vor allem, da die Schiffe nur eine Höchstgeschwindigkeit von 35 Knoten erreichten.
Die Acheron wich vom Entwurf ab, da sie versuchsweise Hochdruck- und Hochtemperaturkessel erhielt, während die Codrington im Vergleich zu den anderen Schiffen länger war (105 m statt 98 m), um den Kommandeur der Flottille, seinen Stab und weitere Besatzungsmitglieder unterzubringen. Weiterhin verfügte sie über ein fünftes 4,7-Zoll-Geschütz zwischen den Schornsteinen und mit 37,7 Knoten über eine höhere Maximalgeschwindigkeit. Allerdings hatte die Codrington einen wesentlich größeren Wendekreis, was bei Manövern der Flottille erhebliche Schwierigkeiten verursachen konnte.
Die beiden kanadischen Schiffe Saguenay und Skeena wiesen leichte Modifikationen im Vergleich zu den britischen Schiffen auf. Sie erhielten einen verstärkten Bug für Einsätze in Gebieten mit Eisgang, waren etwa einen Meter kürzer und hatten entsprechend eine etwas kleinere Verdrängung. Ein weiterer Unterschied waren andere, breitere Schornsteine.
Soweit sie nicht frühzeitig verloren gingen, wurde die Ausrüstung und Bewaffnung der Zerstörer im Verlauf des Zweiten Weltkriegs teils erheblich modifiziert. Hierunter fallen etwa die Ausstattung mit Radar und dem Funkpeilungssystem Huff-Duff, mit zusätzlichen bzw. veränderten Geschützen, v. a. Flak und Schnellfeuerwaffen sowie neuen Wasserbombenwurfvorrichtungen.
Die A-Klasse war der Grundentwurf der britischen Flottenzerstörer bis 1937, von denen mit der B-, C-, D-, E-, F-, G-, H- und I-Klasse noch weitere acht Klassen mit je einem Flottillenführer und in der Regel acht Zerstörern entstanden. Nur von der 1932 fertiggestellten C-Klasse wurden nur ein Flottillenführer und vier Zerstörer gebaut. Mit den beiden Prototypen entstanden so 70 Zerstörer und neun Flottillenführer für die Royal Navy und zwei Zerstörer für die Royal Canadian Navy.
Ähnliche oder gleichartige Schiffe entstanden meist auf britischen Werften auch für die Marinen anderer Staaten mit den acht in den Niederlanden gebauten Schiffen der Admiralen-Klasse, den sechs Zerstörern der Serrano-Klasse für Chile, den sieben Zerstörern der Vouga-Klasse für Portugal und Kolumbien (fünf als Lizenzbauten in Lissabon fertiggestellt), den sieben Schiffen der Buenos-Aires-Klasse für Argentinien, zwei Schiffen für Griechenland und den vier Zerstörern der Demirhisar-Klasse für die Türkei, von denen allerdings zwei wegen des ausgebrochenen Weltkriegs an die Royal Navy ausgeliefert wurden. Auch sechs von Brasilien bestellte Schiffe wurden als Havant-Klasse von der Royal Navy 1939 kurz vor ihrer Fertigstellung angekauft.
Die Schiffe der A-Klasse wurden während des Zweiten Weltkriegs vor allem als Eskorten für Konvois und Kriegsschiffe und bei der Jagd auf U-Boote eingesetzt. Sieben der elf Schiffe gingen bei diesen Einsätzen verloren, fünf durch Kampfhandlungen bzw. Minen und zwei durch Unfälle. Im Gegenzug versenkten die Zerstörer der A-Klasse ein französisches, zwei italienische und sechs deutsche U-Boote und beschädigten ein Schlachtschiff.
Die überlebenden Schiffe wurden kurz nach dem Ende des Kriegs außer Dienst gestellt und verschrottet, da sie technisch veraltet und durch die jahrelangen Kriegseinsätze verbraucht und nicht mehr verwendungsfähig waren.
Flottillenführer:
Name | Bauwerft | Bestellung | Kiellegung | Stapellauf | Indienststellung | Verbleib |
---|---|---|---|---|---|---|
Saguenay | Thornycroft, Southampton |
27. September 1929 | 11. Juli 1930 | 22. Mai 1931 | Am 15. November 1942 durch Kollision mit dem Handelsschiff Azara beschädigt, danach nur noch stationär zu Ausbildungszwecken verwendet. Außer Dienst gestellt 1945. | |
Skeena | 6. März 1928 | 14. Oktober 1929 | 10. Oktober 1930 | 10. Juni 1931 | 1942 an der Versenkung von U 588 beteiligt, am 25. Oktober 1944 Totalverlust durch Strandung bei Reykjavík (Island). |
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.