Alexander Siegmund Pordes
Schriftsteller und Librettist von über 50 Operetten, Sing- und Schauspielen / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Alexander Siegmund Pordes, auch Alexander Sigmund Pordes-Milo (* 6. Dezember 1878 in Lemberg, Galizien; † 29. Oktober 1931 in Berlin) war Schriftsteller und Librettist von über 50 Bühnenwerken[1].
Pordes stammte aus einer jüdischen Familie und wurde zunächst in Wien von Gustav Geiringer zum Sänger ausgebildet[2]. Erste Engagements fand er als Chorist und/oder Sänger kleinerer Tenorpartien am Theater an der Wien (1898/99), am Carltheater, Wien bzw. Stadttheater Wiener Neustadt (1899/1901), am Stadttheater Leitmeritz (1901/02), an der Oper seiner Heimatstadt Lemberg (1903), am Stadttheater Czernowitz (1903/04), am National-Theater am Weinbergsweg, Berlin (1904/05) und schließlich an der Komischen Oper in Berlin (1905–1907). Der Neue Theater-Almanach verzeichnet ihn bis 1902 als Alexander, dann als Sigmund Pordes.
Als Schriftsteller nannte er sich Pordes-Milo. Den Durchbruch als Librettist hatte er 1908 mit dem zusammen mit Richard Batka verfassten Libretto für die Oper Versiegelt von Leo Blech. Erfolgreich wurde er mit Bühnenstücken für den aktuellen Bedarf ohne literarischen Anspruch. Als sein größter Erfolg gilt Der Juxbaron mit der Musik von Walter Kollo. Das Branntweinlied mit dem Text Es schmeckt der Branntwein / in jedem Land fein aus Walter Wilhelm Goetzes Operette Adrienne dürfte sein auch heute noch bekanntestes Lied sein.
Pordes starb unerwartet im Alter von 52 Jahren in seiner Charlottenburger Wohnung an einem Herzinfarkt.[3] Er ist auf dem Friedhof Weißensee begraben.
Sein Sohn Gerhard Otto Pordes-Milo (* 10. Januar 1907, Berlin) wurde von 1916 bis 1922 am Stern’schen Konservatorium und anschließend bis 1928 am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium ausgebildet. Er wirkte als Komponist und von 1948 bis 1955 als Dirigent in Halberstadt, Stralsund und Döbeln. Seine Operetten Hochzeit ohne Ehe und Die verspielte Frau wurden 1931 in Mannheim bzw. Berlin uraufgeführt, 1933 sendete Radio Wien seine Lyrische Suite in drei Sätzen für drei Saxophone und Klavier. Die Uraufführung des Balletts Festliche Musik fand 1952 in Stralsund statt[4].