Grundsätzlich ist das Klima einer trockenen Region vollarid, wenn die klimatische Trockengrenze (Verdunstungsmenge = Niederschlagsmenge) ganzjährig außerhalb liegt (vgl. BW-Klimate und Trockengrenze nach Köppen). Aride Klimate, die regelmäßig zeitweise jenseits dieser Grenze liegen (und mehr Niederschläge erhalten), werden semiarid genannt. Konkret gibt es verschiedene Methoden zur Feststellung und Klassifizierung von Trockengebieten beziehungsweise der Feuchteverhältnisse einer Region, deren Ergebnisse in den Grenzbereichen voneinander abweichen können.
So wird etwa bei einer monatlichen Betrachtung unterschieden zwischen:[1]
vollaridem Klima: Niederschlag < Verdunstung gilt für zehn bis zwölf Monate im Jahr
semiaridem Klima: Niederschlag < Verdunstung gilt für mehr als sechs bis weniger als zehn Monate im Jahr.
Semiaride Klimate, die über die Jahressummen ermittelt wurden, können nach Zeitvergleich durchaus noch semihumid sein usw. (vgl. BS-Klimate nach Köppen).
Je wärmer die Luft, desto mehr Feuchtigkeit kann sie halten, desto größer ist jedoch auch die Niederschlagsintensität (Beispiel: Tropischer Zenitalniederschlag) und die Luftfeuchtigkeit. Dies wiederum fördert grundsätzlich den Pflanzenwuchs und die Üppigkeit der Vegetation. In Richtung Polarregionen sind die bodennahen Luftmassen kälter und können demnach wesentlich weniger Wasser halten. Es regnet in der Regel öfter, jedoch mit deutlich geringerer Intensität. Die Üppigkeit der Vegetation ist hier stärker von thermischen Faktoren und dem jahreszeitlichen Wechsel abhängig. Demzufolge ist bei ariden Klimaverhältnissen zu bemerken, dass die Summe der Jahresniederschläge und der Landverdunstung polwärts sinkt: So setzt sich ein arides Subtropenklima mit einer Jahreswasserbilanz von −10mm beispielsweise aus 100mm Niederschlag und 110mm Verdunstung zusammen, während sich ein arides Polarklima mit ebenfalls −10mm aus 30mm Niederschlag und 40mm Verdunstung errechnet.
Die weltweite Verteilung der Trockengebiete 1961 bis 1990 umfasste nach UNEP-Klimaindex 51 Millionen km2 (41% der Landoberflächen), Lebensraum für mehr als 1/3 der Menschheit. Bis zum Ende des 21. Jahrhunderts wird erwartet, dass die Fläche auf 58 Millionen km2 anwachsen wird.[2][3][4]
eskp.de (Earth System Knowledge Platform) – die Wissensplattform des Forschungsbereichs Erde und Umwelt der Helmholtz-Gemeinschaft: Arid oder humid?, online abgerufen am 16. März 2023.
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