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französischer Ägyptologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
François Auguste Ferdinand Mariette, auch Auguste-Édouard Mariette (* 11. Februar 1821 in Boulogne-sur-Mer; † 18. Januar 1881 in Bulaq bei Kairo) war ein französischer Ägyptologe. Er war der Begründer der Denkmalpflege in Ägypten und des Ägyptischen Museums in Kairo.
Auguste Mariette war anfänglich Lehrer in seiner Vaterstadt und erhielt 1849 eine Anstellung am Ägyptischen Museum in Paris. Im Oktober 1850 reiste er im Auftrag des Louvre nach Ägypten, um koptische, syrische und äthiopische Manuskripte aufzukaufen. Die Verhandlungen verliefen zäh, und Mariette vertrieb sich die Zeit mit Ausflügen zu historischen Stätten. Bei einer dieser Reisen entdeckte er bei Sakkara einen Sphinx und glaubte, das Serapeum, die unterirdische Begräbnisstätte der Apis-Stiere, gefunden zu haben. Ohne behördliche Genehmigung begann er zu graben und fand 1851 tatsächlich den Eingang zum Heiligtum. Darin befanden sich 24 große Steinsarkophage, die jeweils aus einem einzigen 80 Tonnen schweren Granitblock gehauen waren. Weil die Deckel dieser steinernen Kästen allesamt zur Seite geschoben und die Sarkophage gänzlich leer waren, vertraten die Forscher stets die Ansicht, dass sie systematisch geplündert worden sein mussten. In den folgenden Jahren schmuggelte Mariette rund 7000 Objekte nach Frankreich. Nach seiner Rückkehr 1854 wurde er zum Zweiten Kurator der ägyptischen Abteilung des Louvre ernannt.
1855 besuchte Mariette auf Einladung Alexander von Humboldts Berlin. Dabei begegnete er dem Ägyptologen Heinrich Brugsch, dem Komponisten Franz Liszt, den Malern Eduard Hildebrandt, Christian Gottfried Ehrenberg und Christian Daniel Rauch sowie dem Bankier Alexander Mendelssohn.
1857 reiste er ein zweites Mal nach Ägypten, um seine Ausgrabungen fortzusetzen. Er öffnete die Gräber dabei ohne Rücksicht auf die Befunde mit Sprengladungen. 1858 wurde er vom Vizekönig Said Pascha zum Direktor des Altertümerdienstes (Service des Antiquités de l'Égypte) ernannt und war fortan mit der Oberleitung der von der Regierung initiierten Ausgrabungen betraut. 1862 wurde er zum Bey erster Klasse ernannt und erhielt 1879 den Titel Pascha.
In dieser Stellung setzte sich Mariette nun mit aller Energie dafür ein, dass die Verordnung zum Schutz der Altertümer in Ägypten respektiert wurde. 1859 gründete er zur Aufbewahrung der zahlreichen Fundstücke das spätere Ägyptische Museum in Kairo. Er verhinderte, dass kostbare Juwelen des Grabschatzes der Königin Ahhotep I., welche zur Weltausstellung 1867 in Paris gezeigt wurden, als „Geschenk“ für die französische Kaiserin Eugénie endeten.
Unter Mariette wurden wichtigste Denkmäler zu Tage gefördert; seine bedeutendste Arbeit dieser Art ist die Freilegung der Tempel von Abydos und Edfu. Sein letzter Erfolg war die Öffnung dreier Pyramiden der 6. Dynastie bei Sakkara, die in ihren inneren Grabkammern wichtige Inschriften enthalten.
Mariette starb zehn Jahre nach der Uraufführung von Verdis Oper Aida in Kairo, deren Libretto auf einer Erzählung Mariettes basiert. In seiner Vaterstadt wurde ihm 1882 ein Denkmal errichtet.
1869 wurde er gewähltes Mitglied der American Philosophical Society[1] und 1870 assoziiertes Mitglied der Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique.[2] 1878 wurde er in die Académie des Inscriptions et Belles-Lettres aufgenommen.[3]
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