Berg (Starnberger See)
Gemeinde im Landkreis Starnberg in Bayern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Berg ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Starnberg und liegt am Ostufer des Starnberger Sees.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 58′ N, 11° 21′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Starnberg | |
Höhe: | 639 m ü. NHN | |
Fläche: | 36,63 km2 | |
Einwohner: | 8321 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 227 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 82335 | |
Vorwahlen: | 08151, 08171 | |
Kfz-Kennzeichen: | STA, WOR | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 88 113 | |
Gemeindegliederung: | 15 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Ratsgasse 1 82335 Berg | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Rupert Steigenberger (BürgerGemeinschaft) | |
Lage der Gemeinde Berg im Landkreis Starnberg | ||
Es gibt 15 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Es gibt die Gemarkungen Bachhausen, Berg, Höhenrain, Kempfenhausen und Wadlhauser Gräben.[4]
Der Ort wurde 822 erstmals urkundlich als perge cum basilica (Althochdeutsch/Vulgärlatein Berg mit Kirche) erwähnt. Prähistorische Funde legen nahe, dass es bereits germanische Siedlungen gab.
Mit der Gemeinde Aufkirchen kam es zur Bildung der Berger Hofmark im 15. Jahrhundert, deren Besitzer die reichen Patrizierfamilien Ligsalz aus München und Hörwarth aus Augsburg waren.
Im 17. Jahrhundert begann der Einfluss der Wittelsbacher auf das Fischer- und Bauerndorf. Der Kurfürst Ferdinand Maria erwarb ein Grundstück am See, auf dem das Schloss Berg errichtet wurde, das bis heute im Familienbesitz der Wittelsbacher ist. Ludwig II. nutzte das Schloss als Sommerresidenz. Dort waren beispielsweise die Kaiserinnen von Russland und Österreich zu Besuch.
Im Jahr 1818 entstand die politische Gemeinde.
Auf Vorschlag von Hanns Johst, dem Präsidenten der Reichsschrifttumskammer, wurde Galeazzo Ciano, italienischer Außenminister unter Mussolini, von den Nazis im Spätsommer 1943 mit seiner Familie in Allmannshausen untergebracht. Der Große Faschistische Rat hatte zuvor kurzfristig Mussolini entmachtet, und man befürchtete die Verfolgung all derer, die gegen ihn gestimmt hatten. Die Villa gehörte zum Besitz des Freiherrn von Wittgenstein und stand damals unter staatlicher Verwaltung.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges, am 26. April 1945, trieben SS-Männer 6887 Häftlinge des KZ Dachau auf einem Todesmarsch in Richtung Süden, bei dem jeder zweite Häftling durch Entkräftung oder Mord ums Leben kam. Weil sich der Marsch durch die Gemeinde Berg bewegt hatte, wurde im Ortsteil Aufkirchen an der Straße nach Wolfratshausen eine Bronzeskulptur zum Gedenken an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft errichtet.[5]
Aufkirchen und Leoni wurden schon 1818 Teil der Gemeinde Berg. Am 1. Oktober 1937 wurde Kempfenhausen eingemeindet.[6] Im Zuge der Gebietsreform kamen am 1. Januar 1975 Bachhausen und Höhenrain zur Gemeinde Berg.[7] Zum 1. Januar 1993 wurde das gemeindefreie Gebiet Wadlhauser Gräben aufgelöst und in die Gemeinde Berg eingegliedert.
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 6709 auf 8296 um 1587 Einwohner bzw. um 23,7 %.
Verlauf der Bevölkerungsentwicklung[8] | ||||||||||||||
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Jahr | 1840 | 1900 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2005 | 2010 | 2015 | ||
Einwohner | 1174 | 1460 | 2316 | 4503 | 4621 | 5106 | 6381 | 7126 | 7313 | 7936 | 8156 | 8264 |
Gemeinderatswahl Berg 2020
Wahlbeteiligung: 65,0 %
% 30 20 10 0 26,1 19,7 15,8 13,6 12,2 8,9 3,7
Gewinne und Verluste
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EUW = Einigkeit Unabhängige Wählergruppe für die Gemeinde Berg
BG = BürgerGemeinschaft
ÜP = Überparteiliche Wähler
QUH = quer.unabhängig.heimatverbunden
Erster Bürgermeister der Gemeinde Berg ist seit dem 1. Mai 2020 Rupert Steigenberger (BG). Er wurde als Nachfolger des nicht mehr antretenden Rupert Monn (EUW) gewählt. Monn hatte im Jahr 2000 das Amt von Gustl Ullmann übernommen.
Blasonierung: In Blau ein silberner Wellenbalken, darüber eine goldene Königskrone, darunter ein silberner Fisch.[9][10]
Die zu Ehren von Ludwig II. errichtete Votivkapelle liegt oberhalb der Stelle, wo die Leiche des Königs am Pfingstsonntag, 13. Juni 1886, im See gefunden worden ist. 1887 stiftete seine Mutter Königin Marie eine Totenleuchte, die später in die Treppenanlage integriert wurde. Den Grundstein zum Bau der sogenannten Votivkapelle legte der Prinzregent Luitpold am 10. Todestag des Königs im Juni 1896. Vier Jahre später konnte die im neuromanischen Stil gebaute Kirche eingeweiht werden. Entworfen hatte sie Hofoberbaurat Julius Hofmann, der ehemalige Architekt des Königs. Noch heute treffen sich „Königstreue“ jährlich an dem Sonntag, der dem Todestag des Königs am nächsten liegt, zu einem Gedenkgottesdienst an der Votivkapelle.[11]
Das Schloss Berg befindet sich am Starnberger See und steht zusammen mit Park und Kapelle unter Denkmalschutz. Es wurde 1640 von Hans Friedrich von Hörwarth erbaut und bereits 1676 von den Wittelsbachern erworben. Von König Max II. angefügte Mauerkronen und Ecktürme wurden 1950 wieder entfernt. Seit seiner Gründung 1923 gehört es dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds und ist aktuell der Wohnsitz von Franz von Bayern.
Sowohl Berg (Gemeindeteil am See) als auch Leoni sind Anlegepunkte der Fahrgastschiffe der Bayerischen Seenschiffart am Starnberger See. Durch beide Gemeindeteile führen Fahrrad- und Wanderwege.
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