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Marktgemeinde im Bezirk Mödling, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Biedermannsdorf ist eine Marktgemeinde mit 3148 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) in Niederösterreich südlich von Wien.
Marktgemeinde Biedermannsdorf | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Mödling | |
Kfz-Kennzeichen: | MD | |
Fläche: | 8,95 km² | |
Koordinaten: | 48° 5′ N, 16° 20′ O | |
Höhe: | 185 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.148 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 352 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2362 | |
Vorwahlen: | 0 22 36 | |
Gemeindekennziffer: | 3 17 02 | |
NUTS-Region | AT127 | |
UN/LOCODE | AT BIE | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Ortsstraße 46 2362 Biedermannsdorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister | Hans Wimmer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
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Lage von Biedermannsdorf im Bezirk Mödling | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Der Ort liegt im Wiener Becken östlich der Südautobahn (A2) und an der Mödlinger Straße B 11. Der Bahnhof Laxenburg-Biedermannsdorf der Aspangbahn liegt am südlichen Ortsrand, die Pottendorfer Linie (Wien – Pottendorf – Wr. Neustadt) führt durch das östliche Gemeindegebiet.
Durch Biedermannsdorf fließen der Mödlingbach, der daraus ausgeleitete Mühlbach, der Krottenbach und der Haidgraben (kleiner Krottenbach) sowie der Wiener Neustädter Kanal. Der Thermenradweg, der auch ein Teil des EuroVelo 9-Radweges ist, verläuft ebenfalls durch die Gemeinde.
Die Gemeinde umfasst nur einen Ort, und eine Katastralgemeinde und Ortschaft.
Gliederung
|
Vösendorf | Hennersdorf | |
Wiener Neudorf | Achau | |
Guntramsdorf | Laxenburg |
Die Grenze zu Guntramsdorf liegt im Industriezentrum Niederösterreich Süd und ist nur ca. 150 m lang.
Erste Siedlungen gab es bereits um 7000 v. Chr. Archäologische Siedlungsbelege lassen sich aus der Zeit um 5000 v. Chr. finden.
In der Römerzeit dürfte Biedermannsdorf zum Bezirk Vindobona gehört haben. 1999/2000 wurden die Reste einer vollständigen Straßenstation aus den ersten nachchristlichen Jahrhunderten freigelegt.
Der Ort wurde um 1170/80 erstmals erwähnt und war im Besitz von Ministerialen von Liechtenstein und Perchtoldsdorf. Ein Pidermannsdorff ist 1275 genannt.[1] Der Namensteil Bieder- ist ein altes deutsches Wort und bedeutet ‚rechtschaffen, erprobt, ehrlich, solid‘ usw. Es wird aus althochdeutsch pidarpi, biderbi, alts. bitherbi und mittelhochdeutsch biderbe abgeleitet und gehört zu der Gruppe von Wörtern um Bedarf, bedürfen. Das Wort wird auf der ersten Silbe betont, der Name der Gemeinde ebenfalls.[2]
Wie alle Gemeinden in der Gegend hatte Biedermannsdorf unter den Glaubenskriegen, den Türkenbelagerungen und der Pest zu leiden. Unter Maria Theresia wurden die Häuser das erste Mal durchnummeriert. Ab 1797 wurde der Wiener Neustädter Kanal gebaut, von dem aus eine Abzweigung, der Biedermannsdorfer Canal, zu einem Ziegelwerk führte. Eine Reihe anderer Ziegeleien wurden in der Umgebung gebaut. So entstand eine erste Industrialisierung des Ortes, der vorwiegend von der Landwirtschaft lebte.
Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 86 Häusern genannt, das über eine Pfarre und eine Schule verfügte. Die Herrschaft Biedermannsdorf besaß die Ortsobrigkeit und besorgte die Konskription. Die Landgerichtsbarkeit wurde von der Herrschaft Neudorf ausgeübt. Die Untertanen und Grundholde des Ortes gehörten den Herrschaften Biedermannsdorf, Laxenburg, Mariazell und anderen.[3] Letzter Inhaber der Herrschaft Biedermannsdorf war der Industrielle und Bankier Alexander von Schoeller, bevor diese nach den Reformen 1848/1849 aufgelöst wurde.
Auf dem Friedhof von Biedermannsdorf befindet sich auch ein Sachsengrab mit Angehörigen der Armee des Königreichs Sachsen, welche nach der Niederlage bei Königgrätz in den Raum Wien gekommen waren.
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Biedermannsdorf eine Autowerkstätte, drei Bäcker, zwei Branntweinhändler, ein Elektrotechniker, zwei Fleischer, zwei Friseure, fünf Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, ein Installateur, ein Bestatter, ein Müller, ein Obst- und Gemüsehändler, ein Sattler, zwei Schmiede, ein Schneider und eine Schneiderin, zwei Schuster, ein Tischler und mehrere Landwirte ansässig. Zudem gab es die Pappefabrik Rheinboldt C.F., die Mädchenbildungsanstalt Biedermannsdorf und das Altersheim Borromäum.[4]
Im Zweiten Weltkrieg litt der Ort unter den Bombenangriffen, da die Flugmotorenwerke Ostmark nahe gelegen waren. Als Randgemeinde war der Ort von 1938 bis 1954 Bestandteil der Gemeinde Groß-Wien.
Volkszählung | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2011 | 2021 | 2022 |
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Einwohner | 1.295 | 1.859 | 2.668 | 2.904 | 2.864 | 3.135 | 3.141 |
Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 72,7 % der Einwohner römisch-katholisch und 6,3 % evangelisch. 1,6 % sind Muslime, 2,1 % gehören orthodoxen Kirchen an und 0,1 % sind israelitisch. 14,0 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.
Der Gemeinderat mit insgesamt 21 Sitze erhielt bei der letzten Wahl 2020 folgende Verteilung: 9 ÖVP, 6 Die Grünen, 4 SPÖ und 2 FPÖ.[6]
Außerhalb des Ortes gehört ein Teil des Industriezentrum Niederösterreich Süd von Eco Plus zum Gemeindegebiet. Dieses Gebiet war im Dritten Reich u. a. Standort der Flugmotorenwerke Ostmark. Im Ort selbst sind noch einige landwirtschaftliche Betriebe, die reinen Ackerbau betreiben. Die Abgaben der ansässigen Firmen stellen ein wichtiges Fundament für das Gemeindebudget dar.
In Biedermannsdorf befindet sich ein Kindergarten[7] und eine Volksschule.[8]
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