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Art der Gattung Minzen (Mentha) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Grüne Minze (Mentha spicata), auch Ährige Minze, Krause Minze oder Speer-Minze[1] (englisch spearmint), ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae).
Grüne Minze | ||||||||||||
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Grüne Minze (Mentha spicata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mentha spicata | ||||||||||||
L. |
Die Grüne Minze wächst als ausdauernde, krautige Pflanze mit Wuchshöhen von 30 bis 130 Zentimeter. Sie bildet unterirdische Ausläufer aus und besitzt einen angenehmen aromatischen Geruch. Der Geschmack ist süßer als der der Pfefferminze und es fehlt die Schärfe des Menthols, von dem die Grüne Minze nur wenig enthält. Die aufrechten, vierkantigen, grünen bis rötlichen Stängel verzweigen üblicherweise im oberen Bereich und sind kahl bis fast kahl.
Die gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind ungestielt oder bis zu 2 Millimeter gestielt und am Blattgrund drüsig. Die einfache, annähernd kahle Blattspreite ist bei einer Länge von 2 bis 7 Zentimetern und einer Breite von 0,5 bis 2 Zentimetern eiförmig-länglich bis schmal-lanzettlich mit herzförmigen, gerundeten oder breit keilförmigen Spreitengrund und spitzer bis lang zugespitzter Spreitenspitze. Der Spreitenrand ist unregelmäßig gesägt.
Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Die Blütenstiele sind etwa 2 Millimeter lang. Die Blüten sind in vielblütigen Scheinquirlen angeordnet. Sie stehen in endständigen, an der Basis unterbrochenen, mit einer Länge von 4 bis 10 Zentimetern zylindrischen, ährenartigen Blütenständen. Die 5 bis 8 Millimeter langen, linealischen Tragblätter sind kürzer oder gleich lang wie die Blüten.
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf ungleichen, 1,5 bis 2 Millimeter langen, drüsigen Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen und entweder haarlos oder an den Kelchzipfeln bewimpert. Die mehr oder weniger gleichförmigen, dreieckig-lanzettlichen Kelchzipfel sind etwa 1 Millimeter lang. Die fünf weißen, bleichrosa bis violettlichen Kronblätter bilden die etwa 2,5 bis 4 Millimeter lange, haarlose Krone und sind zu einer etwa zwei Millimeter langen Kronröhre verwachsen. Die fast gleichförmigen Kronzipfel besitzen eine ausgerandete Spitze. Die vier gleich langen Staubblätter ragen aus der Krone heraus.
Die Grüne Minze bildet dunkelbraune Klausen.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36, 48 oder 84.[2]
Die Grüne Minze ist in Europa, Nordafrika, Vorderasien, der Kaukasusregion, im zentralasiatischen Turkmenistan, in Pakistan, Nepal und China weit verbreitet.[3] Die ursprüngliche europäische Verbreitung erstreckt sich von den mitteleuropäischen Staaten Schweiz, Slowenien und Kroatien über Südosteuropa mit den Mittelmeerinseln bis Zypern sowie von Italien mit Sizilien und Sardinien bis zur spanischen Baleareninsel Mallorca. Darüber hinaus ist sie im weiteren Europa und auch in Nordamerika als Neophyt verbreitet[4] und wurde auch global weitverbreitet kultiviert und eingebürgert.[1] So besiedelt die Grüne Minze in Deutschland[5] nährstoffreiche Stauden- und Unkrautfluren. In Österreich wird sie mehr oder weniger häufig kultiviert und verwildert gelegentlich unbeständig.[6]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+w (feucht aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[7]
Die Erstveröffentlichung von Mentha spicata erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Band 2, S. 578.[8][4][1][3]
Die Grüne Minze ist eine oktoploide Art und möglicherweise aus einer Hybridisierung von Mentha longifolia und Mentha suaveolens entstanden.[6] Sie ist eine der Stammarten der Pfefferminze (Mentha ×piperita).[6]
Von Mentha spicata werden zwei Unterarten anerkannt:[3]
Die Inhaltsstoffe der Grünen Minze unterscheiden sich nach Art und Herkunft. Im Öl können knapp 30 verschiedene Substanzen nachgewiesen werden. Die Hauptbestandteile sind (R)-(−)-Carvon (39 bis 74 %), (R)-(+)-Limonen (3 bis 23 %), 1,8-Cineol (1 bis 9 %), Menthol (bis 9 %), Dihydrocarveol (1,6 bis 6 %), Terpinen-4-ol (bis zu 6 %), Carvylacetat (bis 5,9 %), Germacren D (bis 4 %), Neoisodihydrocarveol (bis 3,9 %), trans-Dihydrocarvon (bis 3 %), Dihydrocarvylacetat (bis 3 %), α-Terpineol (bis 2,7 %) und Myrcen (0,9 bis 1,9 %).[9][10]
Die Grüne Minze wird in der traditionellen Küche häufig zur Zubereitung von Tees, zum Würzen von Saucen, sowie als Garnierung gebraucht. Insbesondere in Nordafrika und Vorderasien, wo es zahlreiche Varianten der Grünen Minze gibt, hat sie für die Zubereitung von Speisen eine wichtige Bedeutung (→ Nanaminze).
Sie ist eine der bekanntesten Minz-Arten überhaupt und dient als Grundlage für zahlreiche industrielle Produkte, wie zum Beispiel Zahnpasten, Kaugummis (Spearmint) und Süßigkeiten.
Die getrockneten Spitzen und Blätter werden medizinisch als Stimulanzien sowie als windtreibendes und nervenstärkendes Mittel angewendet. In den letzten Jahren wurde die Wirkung der Mentha spicata von Forschern näher untersucht und Hinweise auf positive Effekte im neurologischen Bereich gesammelt.[11] Zurückgeführt werden diese Effekte auf die entzündungshemmende, antimikrobielle und sedative Wirkung der Pflanze und der Zubereitungen daraus.[12]
Die Grüne Minze enthält Carvone aus der Stoffgruppe der monocyclischen Monoterpene (z. B. (R)-(–)-Carvon), die als Bestandteil von ätherischen Ölen genutzt werden.
Gemäß der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 540/2011 ist die Grüne Minze auch als Wachstumsregler im ökologischen Landbau einsetzbar.
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