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deutscher Schriftsteller, Lehrer und Journalist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Horst Samson (* 4. Juni 1954 in Salcâmi, Bărăgan, Volksrepublik Rumänien) ist ein rumäniendeutscher Schriftsteller und Journalist.
Horst Samson wurde im Weiler Salcâmi in der Bărăgansteppe geboren, da die aus dem Banater Dorf Teremia Mică (deutsch Albrechtsflor) stammenden Eltern im Zuge der Deportation in die Bărăgan-Steppe zwangsumgesiedelt worden waren. 1956 kehrte die Familie nach Teremia Mică zurück. Nach der Grundschule besuchte er das deutschsprachige Pädagogische Lyzeum in Hermannstadt.
Von 1978 und 1983 absolvierte Samson ein Fernstudium an der Bukarester Journalistikfakultät der Akademie Ștefan Gheorghiu, das er mit dem Diplom abschloss.[1] Neben der Schriftstellerei hat Samson stets als Lehrer bzw. Journalist gearbeitet.[2]
Samson verfasst in erster Linie Lyrik, die seit 1976 in Anthologien, Literaturzeitschriften und auf Langspielplatten veröffentlicht wird. Er debütierte 1978 mit dem Gedichtband Der blaue Wasserjunge.
Von 1977 bis 1984 war er Redakteur der Neuen Banater Zeitung[3] und anschließend, bis 1987, Redakteur und Redaktionsvertreter für das Banat und Siebenbürgen der Zeitschrift Neue Literatur,[4] die in Bukarest vom Rumänischen Schriftstellerverband herausgegeben wurde. Von 1981 bis 1984 war Samson Sekretär des Adam-Müller-Guttenbrunn-Literaturkreises der Schriftstellervereinigung in Timișoara. Mitbegründer und Leiter des Kreises war Nikolaus Berwanger, der 1984 von einer Reise in die BRD nicht mehr nach Rumänien zurückkehrte.
Im September 1984 unterzeichnete Samson gemeinsam mit Herta Müller, Balthasar Waitz und Helmuth Frauendorfer sowie mit den zur Aktionsgruppe Banat gehörenden Autoren Richard Wagner, William Totok und Johann Lippet einen Beschwerdebrief an den Ersten Sekretär des Temeswarer Kreisparteikomitees, Cornel Pacoste, und an Dumitru Radu Popescu, den damaligen Vorsitzenden des rumänischen Schriftstellerverbands USL. Im Büro des Propagandasekretärs Eugen Florescu wurden die Unterzeichner von Florescu, Ion Iancu, Oberst Cristescu (Chef der Timișoaraer Securitate) sowie Anghel Dumbrăveanu (USL-Vorsitzender der Timișoaraer Abteilung) empfangen. Samson, damals selbst Mitglied der Rumänischen Kommunistischen Partei,[5] kritisierte als Sprecher der Gruppe die zunehmende Einschränkung der kulturellen Entfaltungsmöglichkeiten der Deutschen in Rumänien und legte einen Forderungskatalog vor, worauf mit Beschimpfungen reagiert[6] und Verhaftung gedroht wurde.[7] In der Folge löste sich die Gruppe auf.
1985 stellte Samson mit seiner Familie den Antrag auf Ausreise in die Bundesrepublik. 1986 nahm der Druck auf Samson seitens der Securitate deutlich zu.[8] Neben dem Publikationsverbot war Samson weiteren Repressalien und Bedrohungen ausgesetzt.[9] In den Akten der Securitate wurde Samson als „schädliches Element“ und „westdeutscher Spion“ geführt.[10] Im März 1987 verließ er das Land.
Horst Samson zählt zu den bedeutenden Repräsentanten der rumäniendeutschen Literatur. Zudem übertrug er Gedichte aus dem Rumänischen von Ana Blandiana, Petre Stoica, Mircea Dinescu, Traian Pop Traian, Marin Sorescu, Nichita Stănescu, Traian T. Cosovei, Nicolae Popa, Mariana Marin und anderen ins Deutsche.
Samson ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS), im Internationalen P.E.N. und war von 2006 bis 2014 Generalsekretär des internationalen Exil-P.E.N.[11]
Zum 60. Geburtstag 2014 widmete ihm die im Pop Verlag erscheinende Literaturzeitschrift Bawülon eine Ausgabe, die neben Aufsätzen, Gedichten und einem Interview auch Fotografien von Horst Samson präsentierte.[12]
Horst Samson lebt als freischaffender Schriftsteller in Neuberg und arbeitete von 1990 bis 2017 als Chefredakteur der Zeitungsgruppe Bad Vilbeler Anzeiger.[13][8]
Neben Gitarre, Saxophon, Tuba, Posaune und Akkordeon spielt Samson auch Klavier.[14]
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