Küps
Markt in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Küps ist ein Markt im Landkreis Kronach (Oberfranken, Bayern), der an der Bayerischen Porzellanstraße liegt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 12′ N, 11° 16′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Kronach | |
Höhe: | 299 m ü. NHN | |
Fläche: | 35,63 km2 | |
Einwohner: | 7818 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 219 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 96328 | |
Vorwahlen: | 09264, 09261 | |
Kfz-Kennzeichen: | KC, SAN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 76 146 | |
Marktgliederung: | 29 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Am Rathaus 1 96328 Küps | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Bernd Rebhan (CSU) | |
Lage des Marktes Küps im Landkreis Kronach | ||
Die Gemeinde ist im Naturpark Frankenwald an der Rodach gelegen. Durch die Gemeinde Küps fließt, vom Weiler Rödern kommend, der Krebsbach, der in die Rodach mündet.[2]
Die Gemeinde Küps hat 29 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]
Auf dem Gemeindegebiet befanden sich folgende Orte, die alle Wüstungen sind:
Küps wurde erstmals in einer Schenkungsurkunde des Herren von Chubece an den Bischof von Bamberg vom 8. Juli 1151 erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem Flurnamen ab, dem das slawisches Wort Kupъ (Hügel) mit dem Verkleinerungssuffix –ъcъ zugrunde liegt und demnach kleiner Hügel bedeutet. Die heutige Form wurde 1598 erstmals bezeugt.[5][6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Küps 131 Anwesen. Das Hochgericht übte das Rittergut Küps im begrenzten Umfang aus, es hatte ggf. an das bambergische Centamt Weismain auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Rittergut Küps inne. Grundherren waren
Das Obere, Mittlere und Untere Schloss samt zugehörigen Gebäuden unterstanden dem Rittergut Küps unmittelbar. Das Herrschaftshaus in Melanger unterstand dem Seniorat von Redwitz. Außerdem gab es eine Pfarrkirche, einen Pfarrhof, ein Schul- und Kantorenhaus, eine Synagoge, ein Gemeindehirtenhaus und eine Gemeindeschmiede.[7]
Mit dem Gemeindeedikt wurde 1808 der Steuerdistrikt Küps gebildet, zu dem Au, Buch, Eichenbühl, Hummendorf, Krienesschneidmühle, Melanger, Mittlere Schneidmühle, Neuschneidmühle, Neutennig, Obere Schneidmühle, Obertennig, Reinertshaus, Schieferhaus, Schiefermühle, Untere Schneidmühle, Untertennig und Ziegelschneidmühle gehörten. 1818 entstand die Ruralgemeinde Küps, zu der Melanger und Neuschneidmühle gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kronach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit gehörten die meisten Anwesen bis 1848 Patrimonialgerichten an, die aus den ehemaligen Rittergütern entstanden.[8] 1861 wurden zusätzlich Bronnhaus, Porzellanfabrik und Untere Schneidmühle als Gemeindeteile angegeben.[9] Ab 1862 gehörte Küps zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1879 in Amtsgericht Kronach umbenannt).[8] Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Fläche von 5,045 km².[10]
Den Großteil des Zweiten Weltkriegs überstand Küps weitgehend unbeschadet, da der Ort mangels bedeutender Industrieanlagen nicht zu den Hauptangriffszielen der Alliierten gehörte. Wenige Wochen vor dem Ende des Krieges in Europa wurde Küps am 12. April 1945 von der in Richtung Osten vorrückenden 11. US-Panzerdivision der 3. US-Armee unter General Patton eingenommen und besetzt. Da die amerikanischen Truppen von in Küps stationierten Einheiten der Wehrmacht und der Waffen-SS angegriffen wurden, die Panzersperren vor dem Ort nicht geräumt und keine weißen Fahnen gehisst worden waren, wurde der Ort vor dem Einmarsch der US-Soldaten mehrere Stunden lang mit Artillerie beschossen. Dabei wurden über 100 Gebäude, darunter 36 Wohnhäuser, schwer beschädigt oder zerstört.[11]
Am 1. April 1971 wurde die Gemeinde Tüschnitz eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kam Hain dazu.[12] Au folgte am 1. Januar 1976, Burkersdorf am 1. Januar 1977. Die Reihe der Eingemeindungen wurde am 1. Mai 1978 mit der Eingliederung der Gemeinden Johannisthal, Oberlangenstadt, Schmölz und Theisenort abgeschlossen.[13]
Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs der Markt von 7064 auf 7823 Einwohner bzw. um 10,7 %, das ist der höchste prozentuale Zuwachs im Landkreis im genannten Zeitraum.
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 | 1987 | 2007 |
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Einwohner | 867 | 1107 | 972 | 939 | 1020 | 1120 | 1138 | 1151 | 1173 | 1155 | 1135 | 1129 | 1137 | 1182 | 1252 | 1291 | 1577 | 1573 | 1568 | 2116 | 2278 | 2290 | 2490 | 2599 | 2249 | 2618 |
Häuser[14] | 158 | 179 | 177 | 177 | 178 | 212 | 276 | 382 | 581 | |||||||||||||||||
Quelle | [8] | [17] | [17] | [17] | [9] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [17] | [24] | [17] | [25] | [17] | [26] | [17] | [17] | [17] | [27] | [17] | [10] | [28] | [15] | [29] |
Gemeinde Küps
Ort Küps (= bis zur Gebietsreform Gemeinde Küps)
Die Kommunalwahlen führten zu folgenden Sitzverteilungen im Marktgemeinderat:
Partei / Liste | 2002 | 2008 | 2014 | 2020 |
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CSU | 6 | 6 | 8 | 9 |
SPD | 4 | 5 | 7 | 6 |
AfD | – | – | – | 1 |
Freie Wähler | 4 | 5 | 5 | 4 |
Soziale Demokraten Umland | 4 | 2 | – | – |
Christlich-Soziale Bürger | 2 | 2 | – | – |
Gesamt | 20 | 20 | 20 | 20 |
Die Wahlbeteiligung lag bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 bei 54,2 Prozent.
Bürgermeister von Küps war von 1972 bis 1990 Raimund Schramm (CSU) und von 1990 bis 1998 Oswald Marr (SPD), der anschließend bis 2016 Landrat des Landkreises Kronach war. Von 1999 bis 2017 stand Herbert Schneider (parteilos) an der Spitze der Gemeinde. Bei der Bürgermeisterwahl am 27. Februar 2011 erlangte keiner der drei Kandidaten im 1. Wahlgang die absolute Mehrheit. Herbert Schneider erhielt 41,45 %, Bernd Rebhan (CSU) 36,90 % und Kerstin Schmidt-Müller (SPD) 21,65 %. Daher kam es am 13. März zu einer Stichwahl zwischen Herbert Schneider und Bernd Rebhan (CSU), die Schneider mit 52,99 % der Stimmen für sich entschied.[30] Am 5. Februar 2017 wurde der bisherige zweite Bürgermeister Bernd Rebhan zum Nachfolger des Ersten Bürgermeisters gewählt; Amtswechsel war am 21. März 2017.[31]
Blasonierung: „Gespalten; vorne in Blau drei silberne Balken, überdeckt mit einem roten Schrägwellenbach; hinten in Blau ein rot bedachter silberner Turm.“[32] | |
Wappenbegründung: Bis Anfang des 19. Jahrhunderts waren die Freiherren von Redwitz die Ortsherren von Küps. Ihr Stammwappen in der vorderen Schildhälfte des Gemeindewappens erinnert an die langwährende und prägende Beziehung zu der Gemeinde. Der so genannte Eisturm aus der Befestigungsanlage prägt das Ortsbild bis heute und ist das Wahrzeichen von Küps. Darauf weist der rotbedachte silberne Turm im Gemeindewappen.
Wappengeschichte: Dieses Wappen wird seit 1951 geführt.[33] |
Die Gemeindeflagge ist weiß-rot-weiß.[34]
Etwa zwei Drittel der Bevölkerung sind evangelisch, ein Drittel ist katholisch. An die jüdische Gemeinde von Küps erinnern die ehemalige Synagoge und der jüdische Friedhof. Im Keller eines Hauses in der Straße Am Hirtengraben blieb eine Mikwe, ein jüdisches Tauchbad, erhalten.[35]
Küps liegt an der Frankenwaldbahn und der Bundesstraße 173. Beide Verkehrswege führen nach Redwitz an der Rodach (5,5 km südwestlich) bzw. nach Kronach (6,3 km nordöstlich). Die Kreisstraße KC 13 verläuft nach Tüschnitz (1,1 km nordwestlich) bzw. nach Au (1,3 km nordöstlich), die KC 22 nach Burkersdorf. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Oberlangenstadt (1,3 km südwestlich) und nach Tiefenklein (2,2 km südöstlich).[2]
Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.
Der 1946 gegründete Sportschuhhersteller Brütting hat seinen Sitz in Küps. Im Gemeindeteil Schmölz ist das 1960 gegründete Unternehmen Julius Zöllner ansässig, ein führender Hersteller von Heimtextilien für Babys und Kleinkinder in Deutschland.
Die Porzellanherstellung in Küps lässt sich bis ins Jahr 1829 zurückverfolgen. Porzellanmanufakturen wie Albert Rosenlöcher, Wenck & Zitzmann, die Oberfränkische Porzellanfabrik Ohnemüller & Ulrich, die Porzellanfabrik Edelstein oder die Firma Wilhelm Rittirsch waren in Küps zuhause. Die Porzellantradition wird von der seit 1928 bestehenden Firma Lindner Porzellan fortgeführt.
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