Das Sportgymnasium ist ein Gymnasium mit dem besonderen Bildungsschwerpunkt Sport. Eine für Österreich, Deutschland und die Schweiz typische Sonderform ist das Skigymnasium mit dem Fokus auf Skisport.

Zahlreiche erfolgreiche Spitzensportler sind aus der Förderung an Sportgymnasien hervorgegangen.

Curriculum und Bildungsziele

Ein Sportgymnasium hat gegenüber dem normalen Gymnasium einen reduzierten Lehrplan mit spezieller Ausrichtung auf Bewegungsunterricht und Sportarten. Die Schüler auf den Sportschulen haben einen anderen Unterrichtstag als Schüler an normalen Schulen. Ihr Stundenplan ist in erster Linie an die Kombination aus Training und Unterricht angepasst. Da die Schüler auch aus weit entfernten Orten ein Sportgymnasium besuchen wollen, gehört oft ein Internat zu einer solchen Schule.

Das Sportgymnasium erfüllt zum einen den Zweck einer berufsbildenden Schule mit Zulassung zu einem Sport- oder Sportmedizin-Studium sowie den Gesundheits- und Tourismusberufen. Zum anderen soll es jugendlichen Leistungssportlern die Möglichkeit bieten, eine höhere Schule zu besuchen und an dieser zur Reifeprüfung (Abitur, Matura) zu gelangen; das bietet dem Leistungssportler die Möglichkeit, nach Beendigung seiner aktiven Karriere in das Berufsleben überzuwechseln. Karrieren im Spitzensport gehen meist in einem Alter zwischen 30 und 40 Jahren zu Ende, bei gravierenden Verletzungen oder anderen Gründen auch viel früher. Die Laufbahn vom Sportgymnasium über eine aktive Karriere zu einem höheren Beruf ist für Leistungssportler – neben dem Eintritt in Armee oder Polizei, die in Sportförderung mit Freistellung eine berufliche Sicherheit bieten – ein häufiger Lebenslauf. Viele aktive Sportler, die ein Sportgymnasium abgeschlossen haben, nutzen auch die Gelegenheit, im Fernstudium neben ihrer Karriere einen Hochschulabschluss zu betreiben.

Sportgymnasien suchen die Zusammenarbeit mit den nationalen Sportverbänden, Sportvereinen, Leistungszentren, den Trainern der Schüler und sportmedizinischen Betreuungseinrichtungen. Die Zusammensetzung der Klassen erfolgt gemäß den Sportarten der Schüler. Für besonders talentierte Schüler werden auch Klassen oder Kurse mit sehr wenigen Schülern gebildet; sogar Einzelunterricht ist möglich. Einige Sportgymnasien spezialisieren sich auch auf bestimmte Schwerpunktsportarten, wie das Skigymnasium oder auf Fußball.

Neben Schulen der staatlichen Bildung gibt es auch Gymnasien als Privatschulen.

Sportgymnasien in Deutschland

Einige dieser Gymnasien tragen den Titel „Eliteschule des Sports“. Einige der Schulen in den östlichen fünf Bundesländern haben sich aus einer Kinder- und Jugendsportschule der DDR entwickelt.

Sportgymnasien in Litauen

Sportgymnasien in Österreich

Schnelle Fakten Sportgymnasium Schulformen ...
Sportgymnasium
Schulformen[1]
Staat Österreich
Schultyp (allgemein) Allgemeinbildende Schule, Sportschule
ISCED-Ebene 3A
Voraussetzung Sportliche Leistungsfeststellung
Dauer 8/9 Jahre (Sportschwerpunkt 6/7) oder 4/5 Jahre (Oberstufenform)
Stufen: (5./)7.–12./13. Schulstufe
Regelalter (10/)12 oder 14–18/19
Schulabschluss Matura
Schularten Gymnasium, Realgymnasium, Wirtschaftskundliches Realgymnasium, Oberstufenrealgymnasium
Anzahl 14 (2012)[2]
Sportschwerpunkt setzt bei den Langformen in der 3. Klasse (7. Schulstufe) ein, teilweise 9. Klasse
Auch Sonderformen für Skisport

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In Österreich ist das Sportgymnasium im Rahmen der Schulautonomie eine Sonderform der allgemeinbildenden höheren Schulen mit besonderer Berücksichtigung der sportlichen Ausbildung (§ 37 Abs 1 Z 3 Schulorganisationsgesetz) als

  • Gymnasium mit schulautonomer Schwerpunktsetzung Sport (Sportgymnasium)
  • Realgymnasium unter besonderer Berücksichtigung der sportlichen Ausbildung
  • Wirtschaftskundliches Realgymnasium mit schulautonomer Schwerpunktsetzung Sport
  • Oberstufenrealgymnasium unter besonderer Berücksichtigung der sportlichen Ausbildung, unter besonderer Berücksichtigung der sportlichen Ausbildung und für Leistungssportler sowie für Schisportler

Letztere nennen sich Sportrealgymnasium, bei denen es auch eine Sonderform der Schule mit Schwerpunkt Skisport gibt (RG für Schisportler).
Neben den Sportgymnasien gibt es die Sporthauptschule bzw. Sport-NMS und Handelsakademie/Handelsschule für Leistungssportler (HAK/HAS Sport) für den mittleren Bildungsweg, an der HAK ebenfalls mit Matura.

Neben den normalen Hauptfächern Deutsch, Mathematik, Erste Lebende Fremdsprache/Latein und Zweite Lebende Fremdsprache (Oberstufe) und einem reduzierten Stundenplan in den Nebenfächern[3] liegt die Wochenstundenanzahl im Allgemeinen bei etwas über 30, dafür wird teils auch ein zusätzliches Schuljahr vorgesehen. Einige werden auch als Internatsschule geführt.

Sportgymnasien (teils eigene Schulen, teils Klassenzweige an Standardgymnasien) in Österreich sind:[2]

Sportgymnasien in der Schweiz

Siehe auch

Einzelnachweise

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