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deutsche Psychologin und Alternsforscherin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ursula Marie Staudinger (* 3. April 1959 in Nürnberg) ist eine deutsche Psychologin und Gerontologin. Sie war als Professorin für soziomedizinische Wissenschaften[1] und Professorin für Psychologie an der Columbia University, New York tätig. Staudinger ist seit 2020 Rektorin der Technischen Universität Dresden (TU Dresden).
Staudinger studierte von 1978 bis 1984 Psychologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und an der Clark University in Massachusetts. Ihre Dissertation führte sie am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (MPIB) in Berlin durch. Die Promotion erfolgte an der FU Berlin 1988. Danach war Staudinger bis 1992 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Anschließend ging sie als Projektleiterin zurück an das MPIB, wo sie bis 1999 arbeitete. 1997 wurde sie an der FU Berlin in Psychologie habilitiert. Unterbrochen war die Zeit am MPI durch eine Vertretungsprofessur an der Universität Halle-Wittenberg.
Staudinger arbeitete von 1999 bis 2001 als außerordentliche Professorin an der TU Dresden. 2000 war sie Gastprofessorin an der University of Florida. Von 2001 bis 2003 war Staudinger Professorin für die Entwicklungspsychologie der Lebensspanne an der TU Dresden. Von Mai bis Juli 2003 war sie Gastprofessorin an der Stanford University.[2] Von 2003 bis Juli 2013 war sie Professorin und Vizepräsidentin an der Jacobs University Bremen, an der sie das Jacobs Center on Lifelong Learning and Institutional Development gründete und als Dekanin leitete.[3] Zwischen 2013 und 2017 war Staudinger Gründungsdirektorin des Columbia Aging Centers an der Columbia University, New York, und leitete das dazugehörige International Longevity Center (ILC).[4] Sie wurde auf die Robert N. Butler Stiftungsprofessur und als Professorin für Psychologie berufen. Am 17. März 2020 wurde sie zur Rektorin der TU Dresden gewählt[5] und übernahm am 18. August 2020 ihr Amt und damit die Nachfolge von Hans Müller-Steinhagen.[6] Dort schaffte sie als erste Rektorin Deutschlands ein Prorektorat für Universitätskultur.[7]
Von 2013 bis 2022 war Staudinger Kuratoriumsvorsitzende des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung.
Staudinger lebt in Dresden-Mitte.
Im Jahr 2014 erhielt sie den Braunschweiger Forschungspreis. Für ihre wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Alternsforschung wurde sie 2017 mit der SENECA-Medaille des Industrie-Clubs für Alternsforschung ausgezeichnet.[8] Der Verein Deutsche Sprache verlieh Staudinger 2024 den Negativpreis Sprachpanscher des Jahres.[9]
Ursula M. Staudingers Arbeitsgebiete umfassen Themen aus der Entwicklungspsychologie der Lebensspanne, wie beispielsweise Potenziale lebenslanger Entwicklung (Resilienz und neuronale Plastizität), Entwicklung von Lebenseinsicht, Lebensgestaltung und Weisheit über die Lebensspanne, Altern und Produktivität, sowie intergenerationelle Beziehungen.[10][11] Sie ist Mitglied und Sprecherin der Wissenschaftlichen Kommission Demografischer Wandel[12] und war Sprecherin der Arbeitsgruppe „Altern in Deutschland“ (2009 abgeschlossen) und Mitglied der Arbeitsgruppe „Zukunft mit Kindern“ (2012 abgeschlossen), die von der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften initiiert worden sind, um mit ihren Stellungnahmen und Empfehlungen die Politik zu beraten. Staudinger war außerdem Sprecherin der Arbeitsgruppe Mastering Demographic Change in Europe[13][14] (2014). Die von acht europäischen Wissenschaftsakademien gemeinsam unterzeichnete und von der ALLEA (All European Academies) unterstützte Stellungnahme formuliert Empfehlungen, wie die Chancen des demografischen Wandels in Europa besser genutzt werden können.
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