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Affing

Gemeinde im Landkreis Aichach-Friedberg in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Affing
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Affing ist eine Gemeinde im bayerisch-schwäbischen Landkreis Aichach-Friedberg.

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
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Aulzhausen und Affing von Südwesten
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Geographie

Geographische Lage

Die Gemeinde liegt an der Staatsstraße 2035 (Augsburg Neuburg) am Affinger Bach und befindet sich rund zehn Kilometer nordöstlich von Augsburg in unmittelbarer Nähe zum Flugplatz Augsburg. Affing liegt am westlichen Rand des Donau-Isar-Hügellandes bzw. des Unterbayerischen Hügellandes und grenzt an die Donau-Iller-Lech-Platte.

Gemeindegliederung

Es gibt 13 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

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Affing (Affing)
Affing
Katzenthal
Iglbach
Haunswies
Pfaffenzell
Frechholz-
hausen
Miedering
Aulzhausen
Bergen
Mühlhausen
Anwalting
Gebenhofen
Sankt Jodok
Gemeinde Affing

Nachbargemeinden

Die Gemeinde Affing grenzt an die Nachbargemeinden Augsburg, Rehling, Aindling, Hollenbach, Aichach, Obergriesbach und Friedberg.

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Geschichte

Zusammenfassung
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Schloss Affing (um 1700)

Bis zur Gemeindegründung

Eine Grabhügelgruppe und römische Funde weisen auf eine frühe Besiedlung hin. Der Ortsname Affing könnte auf eine bayerische Gründung durch einen Affo hinweisen. Affing wurde 1040 erstmals urkundlich erwähnt und war vor 1800 Sitz einer geschlossenen Hofmark der Grafen von Leyden. Sie gehörte zum Kurfürstentum Bayern.

Die Ritter-, Hofmarks- und Herrschaftsgeschichte erwähnt folgende Personen: Perenhart de Affingin (1040), Ulrich von Affingen (um 1090), seine Söhne Udalschalk und Giselher (um 1126), Otto von Affing und Burkart von Affingen (um 1150), Eberhart von Affingen (1350) und folgende Lehens-Besitzer der Hofmark Affing: Engelhart von Oberndorf (1425), dessen Tochter Amalie mit Ehemann Wolfgang Waldecker (um 1470), Walter von Gumppenberg (1506), Seifried von Zillenhart (1552), Waldecker (bis 1621), Georg Friedrich von Stauding (ab 1621), Johann Baptist Freiherr von Leyden – kurfürstlicher Vizekanzler zu München (ab 1682).

19. bis 20. Jahrhundert

Die Adelsfamilie der Freiherren von Gravenreuth kaufte im Jahr 1816 von Graf Maximilian Anton von Leyden die Hofmark Affing, dann 1831 auch die Hofmark Obergriesbach. Sie ist seitdem Schlossherr in Affing. Der Erwerber, Karl Ernst von Gravenreuth, war Diplomat und verwaltete als Generalkommissär das kurz vorher an Bayern gekommene Schwaben.

Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Einheitsgemeinde Affing. Bis 1819 bestand ein von Gravenreuth’sches Herrschaftsgericht, dann ein adeliges Patrimonialgericht. Die letzten Reste der Adelsherrschaft wurden 1848 aufgehoben. Das Schloss Affing wurde am 16. Oktober 1927 durch einen Brand zerstört und 1928 durch Oswald Bieber in der ursprünglichen Form wiederaufgebaut.

21. Jahrhundert

Am 13. Mai 2015 wurden zahlreiche Gebäude durch einen Tornado schwer beschädigt.[4] Sieben Menschen wurden leicht verletzt.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 die Gemeinde Haunswies (Landkreis Aichach) nach Affing eingemeindet.[5] Anwalting, Aulzhausen, Gebenhofen und Mühlhausen, die bis zum 30. Juni 1972 dem Landkreis Friedberg angehörten, sowie kleine Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Derching mit damals weniger als 50 Einwohnern kamen am 1. Mai 1978 hinzu.[6]

Einwohnerentwicklung

Weitere Informationen Bevölkerungsentwicklung ...

Zwischen 1988 und 2019 wuchs die Gemeinde von 4239 auf 5498 um 1259 Einwohner bzw. um 29,7 %.

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Politik

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Gemeinderat

Der Gemeinderat Affings setzt sich aus dem 1. Bürgermeister und 20 Gemeinderatsmitgliedern zusammen. Die vergangenen Kommunalwahlen führten zu folgenden Ergebnissen:

Weitere Informationen Parteien und Wählergemeinschaften, % ...

Bürgermeister

Zum Ersten Bürgermeister wurde Markus Winklhofer am 20. September 2015 mit 78,8 % gewählt; er war von CSU und vier Wählerlisten (CBV, WG M-B, HWG, FBGA) nominiert worden. Er wurde am 29. März 2020 in der Stichwahl mit 63,4 % für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt. Winklhofer ist Nachfolger von Rudi Fuchs (im Amt vom 1. Mai 2002 bis 31. Juli 2015, wegen Dienstunfähigkeit in den Ruhestand getreten); dessen Vorgänger waren Johann Matzka (1978–1990) und Helmut Tränkl (1990–2002).

Zweite Bürgermeisterin: Christine Schmid-Mägele, CSU
Dritter Bürgermeister: Markus Jahnel, WG M-B

Wappen

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Blasonierung: „In Blau ein aus silbernem Felsen hervorwachsendes silbernes Einhorn.“[9]

Das Gemeindewappen entspricht dem Gravenreuthschen Familienwappen.

Gemeindepartnerschaften

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Versöhnungskreuz

Mit der Errichtung des „Deutsch-Polnischen Versöhnungskreuzes“ in Aulzhausen durch den Aulzhausener Johannes Grabler wurden 1993 Kontakte zur polnischen Kreisstadt Łobez (deutsch Labes) aufgenommen. Das Mahnmal erinnert an den polnischen Zwangsarbeiter Michał Kwik aus Różaniec, der 1944 von den Nationalsozialisten in Aulzhausen hingerichtet wurde. Bei der Einweihung 1994 waren die zwei Schwestern des NS-Opfers aus Łobez angereist. Seit 1997 gibt es eine offizielle Gemeindepartnerschaft, die u. a. vom Affinger „Partnerschaftskomitee Lobez e. V.“ gepflegt wird. 2007 feierten die beiden Kommunen ihr zehnjähriges Partnerschaftsjubiläum.

Unabhängig davon wurde 1993 auch in Lobez eine „Deutsch-Polnische Gedenkstätte“ errichtet in die Teile eines zerstörten Roland-Denkmales[10] zum Andenken an die 208 gefallenen Labeser des Ersten Weltkrieges mit einbezogen wurden (u. a. ein Sonnen-Runenstein).

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bauwerke

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Schloss Affing
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Pfarrkirche St. Peter und Paul

Sport

Der FC Affing bietet neben dem Fußball weitere Sportarten, beispielsweise Skifahren, Gymnastik, Volleyball, Stockschießen und Tischtennis an.[15]

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft

Im Jahr 2018 gab es in der Land- und Forstwirtschaft 28 (1998: 40 Personen), im produzierenden Gewerbe 478 (1998: 367 Personen) und im Handel und Verkehr 520 (1998: 199 Personen) sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort tätig. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren es 291 (1998: 121 Personen). Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 2412 (1998: 1735 Personen). Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es 2018 3 Betriebe (1998: 5 Betriebe), im Bauhauptgewerbe 7 Betriebe (1998: 12 Betriebe). Zudem bestanden im Jahr 2016 88 landwirtschaftliche Betriebe (1999: 129 Betriebe) mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 3278 ha (1999: 3014 ha). Davon waren 2520 ha Ackerfläche und 744 ha Dauergrünfläche.[16]

Ansässige Unternehmen

Am 1. Juni 2018 waren in der Gemeinde 572 Betriebe (2010: 496 Betriebe) gemeldet.[17] Die größten Unternehmen sind:

  • Wurzer Profiliertechnik in Affing
  • Mühlhausener Frischbetonwerk im Ortsteil Mühlhausen
  • Abus Security-Center im Ortsteil Mühlhausen

Verkehr

Südlich der Gemeinde Affing verläuft die Bundesautobahn 8, im Westen die Bundesstraße 2, im Osten die Bundesstraße 300. Im Gemeindeteil Mühlhausen liegt der Flugplatz Augsburg. Eine Umgehungsstraße nördlich von Anwalting und Gebenhofen wird gegenwärtig vom Staatlichen Straßenbauamt Augsburg geplant.

Öffentlicher Verkehr

Zwischen 5 und 21 Uhr verkehren mit wenigen Ausnahmen Busse im 30-Minuten-Takt zwischen Affing und Augsburg. Samstags bzw. Sonntags wurde Affing bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 von 4 bzw. 2 Bussen in beiden Richtungen bedient, seither gar nicht mehr. Nachtbusse gibt es freitags und samstags. Außerdem gibt es einzelne Fahrten nach Aichach. Verbindungen nach Aindling und Pöttmes werden regelmäßig gefahren.

Weitere Informationen Linie, Linienverlauf ...
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Pfarrkirche St. Martin in Aindling

Bildung

  • Kindergärten:
    • Kindergarten Bergen (gemeindlicher Träger)
    • Katholischer Kindergarten Affing (seit Herbst 2009 gemeindlicher Träger, davor kirchlich/katholisch)
    • Kindergarten und Kinderkrippe Krambambuli Haunswies (gemeindlicher Träger)
  • Grundschule Affing
  • Staatliche Realschule Affing[18] in Bergen (von 2010 bis 2012 Außenstelle der Bertolt-Brecht-Realschule in Augsburg)
  • Volkshochschule Aichach-Friedberg (Außenstelle Affing)
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Persönlichkeiten

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Joseph Heiserer um 1840

In Affing geboren oder gestorben:

Bezug zu Affing:

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Richard Anton Nikolaus Carron du Val
  • Richard Anton Nikolaus Carron du Val (1793–1846), deutscher Jurist und erster rechtskundiger Bürgermeister der Stadt Augsburg von 1834 bis 1846, arbeitete von 1816 bis 1819 als Leiter des Herrschaftsgerichts in Affing
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Literatur

  • Fitz Mayer, Rudolf Wagner (Hrsg.): Der Altlandkreis Aichach: Beiträge zur Ortsgeschichte. Mayer & Söhne, Aichach 1979
  • Freiwillige Feuerwehr Affing e. V. (Hrsg.): Festschrift 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Affing e. V. 1870–1995. Affing 1995
  • Gemeinde Affing (Hrsg.): Einweihung Kläranlage Affing 17. Oktober 1991. Weka, Kissing 1991
  • Gemeinde Affing (Hrsg.): Gemeinde Affing – Bürgerinformation. Icos, Giggenhausen 2003
  • Gemeinde Affing (Hrsg.): Geschichte der Gemeinde Affing mit Ortsteil Haunswies 1040–1977
    1. Teil: Josef Lindinger: Ortsgeschichte Affing mit Frechholzhausen, Iglbach, Katzenthal, Pfaffenzell
    2. Teil: Karl Winkler: Geschichte des Ortsteiles Haunswies. Affing 1977
  • Johannes Grabler: Das Schicksal eines Zwangsarbeiters in Aulzhausen (Affing); Arbeit zum Hauptseminar Zweimal „Vergangenheitsbewältigung – nach 1945, nach 1989 an der Katholischen Universität Eichstätt; Eichstätt, 1993 ((doc; 191 kB))
  • Jürgen Schmid, Hubert Emmering: „Phaffencelle“ - eine karolingisch-ottonische Siedlung bei Affing-Pfaffenzell (Lkr. Aichach-Friedberg). In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 89 (1996), Augsburg 1997, S. 7–48
  • Landkreis Aichach-Friedberg (Hrsg.): Die fünf Burgen in der Gemeinde Affing; Bodendenkmäler im Landkreis Aichach-Friedberg Nr. 6, Faltblatt zum „Tag des offenen Denkmals“; Text: Helmut Rischert; Aichach 2006
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Commons: Affing – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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