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Anton Behmann

österreichischer Orgelbauer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Anton Behmann (* 2. August 1850 in Schwarzenberg (Vorarlberg); † 4. Januar 1932 in Schwarzach (Vorarlberg)) war ein österreichischer Orgelbauer, der nach Anfängen in seinem Geburtsort überwiegend von Schwarzach in Vorarlberg aus wirkte.

Leben

Behmann war Sohn des Wundarztes Josef Mathias und seiner Frau Maria Rosa Josefa Behmann geb. Aberer.[1] Er erlernte den Beruf des Tischlers und ließ sich ab 1868 von Alois Schönach in Rankweil als Orgelbauer ausbilden. Ab 1871 arbeitete er nacheinander bei Balthasar Pröbstl in Füssen, Max Maerz in München sowie Martin Hechenberger in Passau.[2]

Im Jahr 1873 gründete Behmann eine eigene Werkstatt in Schwarzenberg, die er 1878 nach Schwarzach (Vorarlberg) verlegte. 1874 fertigte er für die Pfarrkirche Damüls sein op. 1 an.[2] 1879 heiratete er in Schwarzenberg Maria Barbara Hammerer.[1]

In seinem Betrieb beschäftigte Behmann in Spitzenzeiten bis zu zehn Mitarbeiter[2], zeitweilig arbeitete auch der deutsche Orgelbauer Josef Brandl bei ihm.[3]

Behmann bildete auch seinen Sohn Josef (1880–1932) zum Orgelbauer aus. Seine Söhne Ignaz und Alois wurden zwar gleichfalls Orgelbauer – die Werkstatt ging jedoch 1911 durch Verkauf allein an Josef Behmann über.[2]

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Besonderheiten im Werk

Bis op. 11 (Pfarrkirche Warth) baute Behmann ausschließlich mechanische Schleifladen, bis op. 58 (Pfarrkirche Egg) mechanische Kegelladen. Anschließend beschränkte er sich auf pneumatische Kegelladen.[2]

Im Zentrum von Behmanns Bemühen standen solide handwerkliche Ausführung sowie künstlerisch perfekte Intonation. Obwohl die von ihm entworfenen bzw. ausgeführten Dispositionen einzelne Aliquoten vermeiden, legte er auf das Vorhandensein der Klangfarbe der Terz großen Wert: entweder explizit in einem Cornett oder, wenn ein solches nicht vorhanden war, als Chor der Mixtur.[2]

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Werke (Auswahl)

Zusammenfassung
Kontext

Die Gesamtwerkliste der Firmen Anton Behmann (1873–1910) und Josef Behmann, vorm. Anton Behmann (1911–1932) enthält 151 Nummern, von denen Anton Behmann für die opp. 1–105 verantwortlich zeichnete. Davon weisen die opp. 1–11 sowie 45 mechanische Schleifladen auf, die opp. 12–58 (ohne 45) mechanische Kegelladen und die opp. 59–105 pneumatische Kegelladen. Keine der Orgeln von Anton Behmann überschreitet die Zweimanualigkeit. Der räumliche Schwerpunkt liegt auf Vorarlberg, Tirol und Südtirol.[1]

Weitere Informationen Disposition der Anton-Behmann-Orgel von 1874in Damüls, Pfarrkirche Hl. Nicolaus ...
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Anton-Behmann-Orgel von 1888 in Braz, Pfarrkirche Hl. Nikolaus
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Anton-Behmann-Orgel von 1892 in Schnepfau, Pfarrkirche Hl. Wolfgang
Weitere Informationen Disposition der Anton-Behmann-Orgel von 1895in Sulzberg, Pfarrkirche Hl. Laurentius ...
  • 1895: Innsbruck, Ev. Christuskirche (II/9), op. 54, 1906 durch einen Neubau von G. F. Steinmeyer & Co. ersetzt, 1906 von Franz Reinisch II. erworben und 1907 von Karl Reinisch in die Spitalskirche Hl. Geist Matrei am Brenner transloziert sowie mit eigenem Firmenschild versehen[40]
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Anton-Behmann-Orgel von 1895 in Viktorsberg, Pfarrkirche Hl. Viktor
  • 1895: Viktorsberg, Pfarrkirche Hl. Viktor (I/9), op. 55, 1918 neue Zinkprospektpfeifen von Josef Behmann, 1960 von Gebrüder Mayer und 2009 von Walter Vonbank (Vonbank Orgelbau) restauriert[41][27]
  • 1896: Doren, Pfarrkirche Hl. Johann Nepomuk (II/15), op. 56, 1921 neue Zinkprospektpfeifen von Josef Behmann, unverändert erhalten[42]
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    Anton-Behmann-Orgel von 1896 in Doren, Pfarrkirche Hl. Johann Nepomuk
  • 1897: Egg, Pfarrkirche Hl. Nikolaus (II/23), opp. 58 und 69, in neugotischem Gehäuse, letzte mechanische Kegellade Behmanns (laut Abnahmebericht jedoch unter teilweisem „Heranziehen des pneumatischen Systems“), 1902 von Behmann selber unter dispositioneller Veränderung auf pneumatische Spiel- und Registertraktur umgestellt sowie mit elektrischem Gebläse versehen, 1919 Reparatur und neue Zinkprospektpfeifen von Josef Behmann, 1926 von Gebrüder Mauracher umgebaut, 1964 durch einen Neubau von Orgelbau Rieger ersetzt[43]
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Anton-Behmann-Orgel von 1897 in Kennelbach, Pfarrkirche Hl. Josef
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Göckel-Orgel von 1998 im Anton-Behmann-Gehäuse von 1902 in Fraxern, Pfarrkirche Hl. Jakobus der Ältere
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Anton-Behmann-Orgel von 1905 in Krumbach, Pfarrkirche Hl. Martin
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Anton-Behmann-Orgel von 1905 in Neustift bei Brixen, Pfarrkirche St. Margarethen
Weitere Informationen Disposition der Anton-Behmann-Orgel von 1905in Neustift bei Brixen, Pfarrkirche St. Margarethen ...
  • Koppeln:
    • Normalkoppel: M/P
    • Superoktavkoppel (ausgebaut): M/M
  • Spielhilfen:
    • 0 (= Auslöser), I (= piano), II (= mezzoforte), III (= forte)
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Anton-Behmann-Orgel von 1910 mit Gehäuse von Johann Michael Graß aus dem Jahr 1793 in Dalaas, Pfarrkirche Hl. Oswald
  • 1910: Dalaas, Pfarrkirche Hl. Oswald (II/14+1 Transmission), op. 101, in Rokokogehäuse von Johann Michael Graß aus dem Jahr 1793, Vorgängerorgel schon 1881 von Behmann umgebaut, 1969 von Edmund Hohn umgebaut[61]
  • 1910: Tiers (II/18), op. 102
  • 1910: St. Ulrich in Gröden, Pfarrkirche Hl. Ulrich (II/27), op. 103, pneumatische Taschenladen, 2010 durch einen Neubau von Orgelbau Pirchner ersetzt
  • 1910: Schwaz, Spitalkirche Hl. Geist und Johannes der Täufer (I/7), op. 104
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Anton-Behmann-Orgel von 1910 in Bezau, Pfarrkirche Hl. Jodok
  • 1910: Bezau, Pfarrkirche Hl. Jodok (II/30), op. 105, in neuklassizistischem Gehäuse, 1921 von Josef Behmann generalüberholt, 1984 von Gebrüder Mayer generalüberholt und dispositionell verändert[62]
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Veröffentlichungen

  • Anton Behmann, prämiierte Orgelbau-Anstalt. Schwarzach (Vorarlberg) o. J. (1901) [mit Werkverzeichnis].
  • Verzeichnis der seit Gründung des Geschäftes (1873) neuerbauten Orgelwerke. Schwarzach (Vorarlberg) 1910.

Literatur

  • Alfred Reichling, Istvan Golarits: Orgellandschaft Südtirol. Bozen 1982, Athesia, S. 26 und passim.
  • Dehio-Handbuch Vorarlberg. Künstlerverzeichnis, S. 417 [siehe dort alle weiteren Stellen unter den Einträgen Behmann (Org) sowie Behmann Anton (Org) – dabei wären allerdings S. 134 richtigerweise Josef Behmann zuzuordnen und S. 390 ganz zu tilgen, da es sich dabei um eine irrtümliche Dublette von S. 389 handelt].
  • Hans Nadler: Orgelbau in Vorarlberg und Liechtenstein, Bd. I–III, o. O. o. J. (1985).
  • Hans Nadler: Orgelbau in Vorarlberg und Liechtenstein, Bd. IV, o. O. o. J. (1985), nicht pag. [Eintrag BEHMANN ANTON mit Werkverzeichnis und Abbildungen].
  • Alfred Reichling: Art. Behmann. In: MGG2P, Bd. 2 (1999), Kassel etc. 1999, Sp. 953f.
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Commons: Anton Behmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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