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Biathlon-Weltcup 2017/18

Veranstaltungsserie der olympischen Sportart Biathlon im Winter 2017/18 Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Der Biathlon-Weltcup (offiziell: BMW IBU World Cup Biathlon) wurde in 36 Wettbewerben zwischen dem 26. November 2017 und dem 25. März 2018 zum 41. Mal ausgetragen. Die Olympischen Winterspiele 2018 im südkoreanischen Pyeongchang zählten, wie bereits die Winterspiele vor vier Jahren, nicht zum Biathlon-Weltcup. Titelverteidiger des Gesamtweltcups waren Laura Dahlmeier bei den Frauen und Martin Fourcade bei den Männern.

Schnelle Fakten Männer, Frauen ...

Unterhalb des Weltcups ist der IBU-Cup 2017/18 als zweithöchste Wettkampfserie des Winters angesiedelt.

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Übersicht

Zusammenfassung
Kontext
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Biathlon-Weltcup 2017/18 (Europa)
Antholz
Hochfilzen
Annecy
Östersund
Oslo
Ruhpolding
Oberhof
Kontiolahti
Tjumen
Lage der Austragungsorte
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Biathlon-Weltcup 2017/18 (Österreich)
Hochfilzen
Antholz
Ruhpolding
Detailansicht Österreich und Nachbarländer

Saisonverlauf

Den Gesamtweltcup der Herren gewann zum siebten Mal in Folge der Franzose Martin Fourcade. Er übertraf damit die sechs Erfolge von Ole Einar Bjørndalen und ist nun alleiniger Rekordhalter. Fourcade gewann zudem alle Einzelwertungen des Biathlonweltcups. Den Titel des Gesamtsiegers in der Einzelwertung über 20 km muss er sich mit dem punkt- und platzierungsgleichen Norweger Johannes Thingnes Bø teilen. Für Bø, dessen älterer Bruder Tarjei Bø der letzte Athlet war, der vor Fourcade den Gesamtweltcup gewinnen konnte, war es der erste Gewinn einer Disziplinwertung im Biathlon.

Bei den Damen gewann zum dritten Mal in ihrer Karriere die Finnin Kaisa Mäkäräinen den Gesamtweltcup und zum ersten Mal die Wertung des Massenstarts. Beide Wertungen wurden erst beim letzten Rennen der Saison im russischen Tjumen entschieden, Mäkäräinen gewann den Gesamtweltcup mit lediglich drei Punkten Vorsprung auf die Slowakin Anastasiya Kuzmina. Mäkäräinen zieht damit mit Magdalena Neuner gleich, die in ihrer Karriere ebenfalls dreimal den Gesamtweltcup gewinnen konnte. Öfter erfolgreich war nur Magdalena Forsberg, die den Gesamtweltcup sechsmal in Folge gewann. Mäkäräinen ist mit über 35 Jahren zudem die älteste Biathletin, die bislang einen Gesamtweltcup für sich entscheiden konnte. Die Einzelwertung über 15 km gewann die Belarussin Nadseja Skardsina, Sprint- und Verfolgungswertungen gewann Anastasiya Kuzmina.

Die Staffel- und Nationenwertungen der Herren gewann Norwegen, bei den Damen war, wie in den vergangenen beiden Jahren, Deutschland in beiden Disziplinen siegreich. Den Mixed-Staffelweltcup gewann zum ersten Mal die Mannschaft aus Italien.

Im Saisonverlauf wurden bei den Männern nur fünf Einzelrennen nicht von Martin Fourcade oder Johannes Thingnes Bø gewonnen. Unter den fünf siegreichen Athleten waren zwei Premierensieger: der Norweger Henrik L’Abée-Lund, der den Sprint bei seinem Heimrennen in Oslo vor Bø und Fourcade gewann sowie der Russe Maxim Zwetkow, der das letzte Rennen der Saison, den Massenstart im russischen Tjumen, vor Erlend Bjøntegaard und Johannes Thingnes Bø gewann.

Bei den Damen gewann Nadseja Skardsina das erste Einzelrennen der Saison im schwedischen Östersund und durfte deshalb auch zum ersten Mal in ihrer Karriere im gelben Trikot der Gesamtweltcupführenden beim nächsten Rennen starten. Diesen Sprint gewann – ebenso wie das anschließende Verfolgungsrennen – die Deutsche Denise Herrmann, die damit auch ihre ersten Weltcupsiege feiern konnte, nachdem sie erst vor gut einem Jahr vom Skilanglauf zum Biathlon gewechselt ist. Die Französin Justine Braisaz gewann mit dem Massenstart bei ihrem Heimweltcup in Annecy ihr erstes Rennen. Vierte Premierensiegerin war mit Vanessa Hinz ebenfalls eine Deutsche. Der Sieg beim Massenstart im finnischen Kontiolahti war zudem ihre erste Podiumsplatzierung in einem Einzelrennen.

Der dritte Weltcup vor der Weihnachtspause, der sonst oft in Pokljuka oder Nové Město na Moravě stattfindet, wurde in dieser Saison nach vierjähriger Pause wieder in Annecy/Le Grand-Bornand veranstaltet.

Beim Staffelrennen der Herren im Januar 2018 in Oberhof kritisierten viele Mannschaften die Entscheidung der Jury, das Rennen trotz irregulärer Bedingungen durch die erhebliche Sichtbeeinträchtigung wegen Nebels, nicht abzubrechen. Unter anderem auch die deutsche Mannschaft sprach von irregulären Bedingungen, da ein großer Teil der Athleten das andere Ende des Schießstandes und die Zielscheiben überhaupt nicht sehen konnten. Mit Ausnahme der in Führung liegenden Mannschaften traf dies vor allem die zweiten Läufer der Nationen auf den Verfolgerpositionen. Der deutsche Athlet Johannes Kühn gab an, im stehenden Anschlag überhaupt nicht mehr gezielt zu haben, da er lieber in kürzerer Zeit fünf Schüsse und drei Nachlader ohne Zielen abgeben und anschließend fünf Strafrunden laufen würde, als ewig auf bessere Sicht am Schießstand zu warten, die es dann vielleicht doch nicht gäbe und er trotzdem fünf Strafrunden laufen müsse. Es gewann die schwedische Mannschaft mit einer Strafrunde, die deutsche Mannschaft beendete das Rennen auf dem sechsten Rang mit zehn Strafrunden. Alle Mannschaften mussten im Verlauf des Rennens insgesamt 151 Strafrunden absolvieren.

Das Saisonfinale, das in diesem Winter für den Weltcup zum ersten Mal in Tjumen stattfand, stand unter dem Eindruck des Boykotts mehrerer Nationalverbände. Nachdem die IBU trotz der aktuellen politischen Situation und der Diskussion um Doping in Russland weiterhin an der Ausrichtung dieses Weltcups festhielt, sagten die Mannschaften Kanadas, Tschechiens, der Vereinigten Staaten, der Ukraine sowie der schwedische Olympiamedaillengewinner Sebastian Samuelsson ihre Teilnahme ab.

Weltcup in Russland

Nach den Enthüllungen des zweiten McLaren-Reports gab der russische Biathlonverband in der Vorsaison auf eigene Initiative den für den März 2017 in Tjumen geplanten Weltcup an die IBU zurück, die Wettkämpfe wurden dann an das finnische Kontiolahti übertragen. Obwohl von Athletenvertretern und einzelnen Nationen ein Entzug der für 2018 geplanten Weltcupveranstaltung in Russland gefordert wurde, hielt die IBU an der Ausrichtung im März 2018 fest, eine endgültige Entscheidung zugunsten der Wettkämpfe in Tjumen fiel am 14. Februar 2018.[1]

Bereits im Dezember hatte der kanadische Biathlonverband angekündigt, seine Athleten nicht zu Wettkämpfen in Russland zu entsenden, weder zum Weltcup noch zum IBU-Cup.[1] Am Freitag, den 23. Februar 2018 hatte auch der tschechische Verband bekanntgegeben, die Wettkämpfe zu boykottieren[1], am Samstag, den 24. Februar 2018 folgte die Absage durch den US-amerikanischen Verband.[1][2]

Der Deutsche Skiverband hielt an der Teilnahme am Weltcup in Tjumen fest. „Es ist klar, dass wir dorthin gehen. Wir werden diesen Weltcup nicht boykottieren. Wenn der eine oder andere Athlet sagt, dass er dort nicht hingehen möchte, dann ist das seine Entscheidung.“ (DSV-Präsident Franz Steinle am 24. Februar 2018 während der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang).[1]

Razzia im Hauptquartier der IBU und Dopingvorwürfe gegen russische Athleten

Das Bundeskriminalamt durchsuchte am 10. April 2018 die Geschäftsräume der IBU in Salzburg. Die Razzia, die in Koordination mit der norwegischen Polizei sowie mit Interpol durchgeführt wurde, steht laut Auskunft der Welt-Anti-Doping-Agentur im Zusammenhang mit Doping. Ermittelt wird insbesondere gegen den Präsidenten Anders Besseberg sowie die Generalsekretärin Nicole Resch.[3]

Die WADA gibt an, Nicole Resch „habe im Verband praktisch die alleinige Hoheit über das Doping-Verwaltungsprogramm gehabt und anderen IBU-Mitarbeitern den Zugang verwehrt.“ In der Folge sollen in der Saison 2017/18 17 von 22 russische Athleten gedopt bei Weltcup- und IBU-Cup-Rennen an den Start gegangen sein.[4]

Wettkampfkalender

Weitere Informationen #, Datum ...

Disziplinen: Ez: Einzel, Sp: Sprint, Vf: Verfolgung, Ms: Massenstart, St: Staffel, MS: Mixed-Staffel, SMS: Single-Mixed-Staffel

Startquoten

Die besten 25 Nationalverbände des Vorjahres im Weltcup erhalten feste Startkontingente, der beste Nationalverband des IBU-Cups, der nach der neuen Regelung keine Startquote für den Weltcup hat, erhält einen Startplatz. Zusätzlich vergibt die IBU weiterhin Wild Cards, maximal vier Verbände können dann jeweils einen Athleten melden.

Startquoten der Männer:

Startquoten der Frauen:

Die Pfeile zeigen die Zugewinne (↑) beziehungsweise Verluste (↓) von Startplätzen im Vergleich zur Vorsaison an.

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Männer

Resultate und Kalender

Weitere Informationen 1. Weltcup in Schweden Östersund, 26. November bis 3. Dezember 2017 ...
Weitere Informationen 2. Weltcup in Osterreich Hochfilzen, 5.–10. Dezember 2017 ...
3. Weltcup in Frankreich Annecy-Le Grand Bornand, 12.–17. Dezember 2017
Datum Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
15. Dezember 2017 (Fr.) Sprint (10 km) Norwegen Johannes Thingnes Bø Frankreich Martin Fourcade Frankreich Antonin Guigonnat
16. Dezember 2017 (Sa.) Verfolgung (12,5 km) Norwegen Johannes Thingnes Bø Frankreich Martin Fourcade Russland Anton Schipulin
17. Dezember 2017 (So.) Massenstart (15 km) Frankreich Martin Fourcade Norwegen Johannes Thingnes Bø Deutschland Erik Lesser
Weitere Informationen 4. Weltcup in Deutschland Oberhof, 4.–7. Januar 2018 ...
Weitere Informationen 5. Weltcup in Deutschland Ruhpolding, 10.–14. Januar 2018 ...
Weitere Informationen 6. Weltcup in Italien Antholz, 18.–21. Januar 2018 ...
Weitere Informationen 7. Weltcup in Finnland Kontiolahti, 8.–11. März 2018 ...
Weitere Informationen 8. Weltcup in Norwegen Oslo, 15.–18. März 2018 ...
Weitere Informationen 9. Weltcup in Russland Tjumen, 22.–25. März 2018 ...

Weltcupstände Männer

Weitere Informationen Gesamtweltcup, Rang ...
Weitere Informationen Einzelweltcup, Sprintweltcup ...
Weitere Informationen Massenstartweltcup, Staffelweltcup ...

Tabellen

Weltcupführende

Weitere Informationen Name, Von ...

Ergebnisse Athleten

Weitere Informationen Pos., Biathlet ...
Weitere Informationen Legende, 4–10 ...

Ergebnisse Staffel

Weitere Informationen Platz, Land ...
Weitere Informationen Legende, 4–10 ...
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Frauen

Resultate und Kalender

Weitere Informationen 1. Weltcup in Schweden Östersund, 26. November bis 3. Dezember 2017 ...
Weitere Informationen 2. Weltcup in Osterreich Hochfilzen, 8.–10. Dezember 2017 ...
3. Weltcup in Frankreich Annecy-Le Grand Bornand, 14.–17. Dezember 2017
Datum Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
14. Dezember 2017 (Do.) Sprint (7,5 km) Slowakei Anastasiya Kuzmina Deutschland Laura Dahlmeier Ukraine Wita Semerenko
16. Dezember 2017 (Sa.) Verfolgung (10 km) Deutschland Laura Dahlmeier Slowakei Anastasiya Kuzmina Italien Lisa Vittozzi
17. Dezember 2017 (So.) Massenstart (12,5 km) Frankreich Justine Braisaz Belarus Iryna Kryuko Deutschland Laura Dahlmeier
Weitere Informationen 4. Weltcup in Deutschland Oberhof, 4.–7. Januar 2018 ...
Weitere Informationen 5. Weltcup in Deutschland Ruhpolding, 10.–14. Januar 2018 ...
Weitere Informationen 6. Weltcup in Italien Antholz, 18.–21. Januar 2018 ...
Weitere Informationen 7. Weltcup in Finnland Kontiolahti, 8.–11. März 2018 ...
Weitere Informationen 8. Weltcup in Norwegen Oslo, 15.–18. März 2018 ...
Weitere Informationen 9. Weltcup in Russland Tjumen, 22.–25. März 2018 ...

Weltcupstände Frauen

Weitere Informationen Gesamtweltcup, Rang ...
Weitere Informationen Einzelweltcup, Sprintweltcup ...
Weitere Informationen Massenstartweltcup, Staffelweltcup ...

Tabellen

Weltcupführende

Weitere Informationen Name, Von ...

Ergebnisse Athletinnen

Weitere Informationen Pos., Biathlet ...
Weitere Informationen Legende, 4–10 ...

Ergebnisse Staffel

Weitere Informationen Platz, Land ...
Weitere Informationen Legende, 4–10 ...
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Mixed

Resultate und Kalender

Weitere Informationen 1. Weltcup in Schweden Östersund, 26. November bis 3. Dezember 2017 ...
Weitere Informationen 7. Weltcup in Finnland Kontiolahti, 8.–11. März 2018 ...

Weltcupstand Mixed

Weitere Informationen Gesamtweltcup, Rang ...

Ergebnisse Staffeln

Weitere Informationen Platz, Land ...
Weitere Informationen Legende, 4–10 ...
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Rücktritte

Folgende Athleten haben ihre Karriere während oder nach der Saison 2017/18 beendet:[6][7]

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Commons: Biathlon-Weltcup 2017/18 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

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