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Breitenbach (Schlüchtern)

Stadtteil von Schlüchtern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Breitenbach ist ein Stadtteil von Schlüchtern im osthessischen Main-Kinzig-Kreis.

Schnelle Fakten Stadt Schlüchtern ...
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Geografische Lage

Breitenbach liegt im Nordosten des Main-Kinzig-Kreises auf einer Höhe von 342 m über NN, etwa 4 km nordwestlich der Innenstadt von Schlüchtern, auf den Ausläufern des Vogelsberges. Östlich verläuft die Bundesautobahn A66.

Breitenbach grenzt im Norden an den Ort Wallroth, im Westen an den Hauptort Schlüchtern, im Südosten an den Ort Niederzell, im Südwesten an Steinau und den Ort Uerzell und im Nordwesten an den Ort Kressenbach.

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Geschichte

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Mittelalter

Die älteste erhaltene Erwähnung von Breitenbach stammt von 1167. Das Dorf gehörte zum Amt Schlüchtern, einem Lehen des Bischofs von Würzburg. Zunächst im Besitz derer von Grumbach erbten das Dorf 1243 die Herren von Trimberg. 1377 erhielten es die Herren von Hanau (ab 1429: Grafschaft Hanau) im Tausch gegen die Burg Bütthard.[3] Bei der Hanauer Landesteilung von 1456 kam Breitenbach zur Grafschaft Hanau-Münzenberg.

Frühe Neuzeit

Die Eigenschaft als Würzburger Lehen führte nach der Reformation zu Spannungen zwischen der nun zunächst lutherischen, ab 1597 reformierten Grafschaft Hanau-Münzenberg und dem weiter römisch-katholischen Bistum Würzburg. Ein langjähriger Prozess vor dem Reichskammergericht dauerte von 1571 bis 1624 und endete mit einem Restitutionsmandat über das Amt Schlüchtern zugunsten Würzburgs. Von 1628 bis 1631 war es deshalb von Würzburg besetzt, im Zuge des Dreißigjährigen Krieges 1631 bis 1637 wieder von Hanau und ab 1637 erneut von Würzburg. 1656 kam es zu einem Vergleich zwischen Hanau und Würzburg, wobei Hanau das Amt Schlüchtern – und damit auch Breitenbach – erhielt und dem Bistum dafür Orb überließ.[4]

Mit dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., fiel Breitenbach 1736 mit der ganzen Grafschaft Hanau-Münzenberg an die Landgrafschaft Hessen-Kassel, aus der 1803 das Kurfürstentum Hessen wurde.

Ursprünglich war Breitenbach nach Kressenbach eingepfarrt, seit 1788 gehörte es zur Kirchengemeinde Wallroth.

Neuzeit

Während der napoleonischen Zeit stand Breitenbach ab 1806 unter französischer Militärverwaltung, gehörte 1807–1810 zum Fürstentum Hanau und dann von 1810 bis 1813 zum Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau. Anschließend fiel es wieder an das Kurfürstentum Hessen zurück. Nach der Verwaltungsreform des Kurfürstentums Hessen von 1821, im Rahmen derer Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt wurde, gehörte Breitenbach zum Landkreis Schlüchtern. 1866 wurde das Kurfürstentum nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg von Preußen annektiert und ist nach dem Zweiten Weltkrieg Bestandteil des Bundeslandes Hessen geworden.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Breitenbach zum 1. Dezember 1969 auf freiwilliger Basis in die Stadt Schlüchtern eingemeindet.[1] Für Breitenbach wurde, wie für die anderen eingemeindeten, ehemals eigenständigen Gemeinden von Schlüchter, ein Ortsbezirk eingerichtet.[5] Mit der Hessischen Gebietsreform wurde der Landkreis Schlüchtern 1974 aufgelöst und Breitenbach liegt seit dem im Main-Kinzig-Kreis.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Breitenbach angehört(e):[1][6]

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Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Breitenbach 585 Einwohner. Darunter waren 15 (2,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 108 Einwohner unter 18 Jahren, 225 zwischen 18 und 49, 126 zwischen 50 und 64 und 123 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 234 Haushalten. Davon waren 54 Singlehaushalte, 66 Paare ohne Kinder und 84 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 42 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 144 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1538:14 Steuernde
 1587:16 Schützen und 13 Spießer
 1632:31 Haushaltungen
 1753:47 Haushaltungen mit 243 Personen
 1812:60 Feuerstellen, 445 Einwohner
Breitenbach: Einwohnerzahlen von 1753 bis 2020
Jahr  Einwohner
1753
 
243
1834
 
573
1840
 
590
1846
 
545
1852
 
590
1858
 
576
1864
 
607
1871
 
573
1875
 
535
1885
 
519
1895
 
529
1905
 
562
1910
 
669
1925
 
595
1939
 
619
1946
 
825
1950
 
763
1956
 
619
1961
 
595
1967
 
566
1970
 
548
2005
 
599
2011
 
585
2015
 
575
2020
 
570
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; 2005[10]; 2010[11]; 2015[12]; 2020[13]; Zensus 2011[9]

Einwohnerentwicklung von 2005 bis 2020 Gesamtbevölkerung – Hauptwohnsitze – Nebenwohnsitze

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Historische Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1885:518 evangelische (= 99,81 %), ein katholischer (= 0,19 %) Einwohner
 1961:553 evangelische (= 92,94 %), 41 katholische (= 6,89 %) Einwohner

Wappen

Am 3. Mai 1967 wurde der Gemeinde Breitenbach im damaligen Landkreis Schlüchtern, Regierungsbezirk Wiesbaden, ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen: In Blau ein silberner, schräglinks gerichteter Wellenbalken, oben in goldenem Schild drei rote Sparren.[14]

Politik

Für Breitenbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Breitenbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 60,64 %. Alle Kandidaten gehören der „Freien Liste Breitenbach“ an.[15] Der Ortsbeirat wählte Thomas Epperlein zum Ortsvorsteher.[16]

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Infrastruktur

Literatur

  • Matthias Nistahl: Studien zur Geschichte des Klosters Schlüchtern im Mittelalter (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 65). Hessische Historische Kommission u. a., Darmstadt u. a. 1986, ISBN 3-88443-154-4, S. 158, 166, 176, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 1984).
  • Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck. Bd. 14, ISSN 0342-2291). Elwert, Marburg 1926, S. 64.
  • Literatur über Breitenbach nach Register In: Hessische Bibliographie
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Commons: Breitenbach – Sammlung von Bildern

Anmerkungen und Einzelnachweise

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