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Wallroth (Schlüchtern)

Stadtteil von Schlüchtern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Wallroth ist ein Stadtteil von Schlüchtern im osthessischen Main-Kinzig-Kreis.

Schnelle Fakten Stadt Schlüchtern ...
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Geografie

Wallroth liegt auf einer Höhe von 396 m über NN etwa 5,5 km nordwestlich des Stadtzentrums von Schlüchtern, im Nordosten des Main-Kinzig-Kreises an der Grenze zum Landkreis Fulda auf dem Landrücken, dem verbindenden Höhenzug zwischen Rhön und Vogelsberg.

Wallroth grenzt im Norden an den Ort Stork, im Nordosten an den Ort Höf und Haid, im Osten an den Ort Klosterhöfe, im Südosten an Schlüchtern, im Süden an den Ort Breitenbach, im Südwesten an den Ort Kressenbach und im Nordwesten an den Ort Hintersteinau.

Wallroth hat die Ortsteile Oberdorf, Unterdorf und Mühldorf mit der Möllersch-Mühle. Weitere Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung waren die Annekätchensmühle und die Hermesmühle.

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Geschichte

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Mittelalter

Die älteste erhaltene Erwähnung von Wallroth stammt aus dem Jahr 1167 als „Wesilhilderode“. Nach einem Vermerk im Schlüchterner Repertorium ist Wesselrode eine wüstgefallene Vorgängersiedlung, an deren Stelle dann Wallroth entstand. Weitere Erwähnungen erfolgten unter den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Weselrode und Weseldrode (1303), Weselderode (1331), Weselnrode (1387) und Walrode (1481). Das Dorf gehörte zum Kloster Schlüchtern und damit im Spätmittelalter zum Einflussbereich der Herrschaft Hanau (ab 1429: Grafschaft Hanau). Das Kloster Schlüchtern begab sich 1457 endgültig in deren Schutzherrschaft (ab 1458: Grafschaft Hanau-Münzenberg). Dort war Wallroth dem Amt Schlüchtern zugeordnet.

1481 wurde erstmals die Kirche von Wallroth erwähnt, die unter dem Patrozinium des Heiligen Antonius stand. Sie gehörte zur Pfarrei Hintersteinau.

Frühe Neuzeit

Die Grafschaft Hanau-Münzenberg schloss sich in der Reformation zunächst der lutherischen Konfession an, ab 1597 war sie reformiert. 1719 erhielt die Kirchengemeinde von Wallroth eine selbständige Pfarrei, die zum Dekanat Schlüchtern zählt und Filialen in Breitenbach und Kressenbach hat.

Mit dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., fiel Wallroth 1736 mit der ganzen Grafschaft Hanau-Münzenberg an die Landgrafschaft Hessen-Kassel, aus der 1803 das Kurfürstentum Hessen wurde.

Neuzeit

Während der napoleonischen Zeit stand Wallroth ab 1806 unter französischer Militärverwaltung, gehörte 1807–1810 zum Fürstentum Hanau und dann von 1810 bis 1813 zum Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau. Anschließend fiel es wieder an das Kurfürstentum Hessen zurück. Nach der Verwaltungsreform des Kurfürstentums Hessen von 1821, im Rahmen derer Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt wurde, gehörte Wallroth zum Landkreis Schlüchtern. 1866 wurde das Kurfürstentum nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg von Preußen annektiert und ist nach dem Zweiten Weltkrieg Bestandteil des Bundeslandes Hessen geworden. Wallroth wechselte entsprechend die Verwaltungen, denen es zugehörte.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Wallroth im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Schlüchtern eingemeindet.[3][4] Für Wallroth wurde, wie für die anderen eingemeindeten ehemals eigenständigen Gemeinden von Schlüchter, ein Ortsbezirk eingerichtet.[5] Ebenfalls mit der Hessischen Gebietsreform wurde der Landkreis Schlüchtern 1974 aufgelöst und Wallroth liegt seit dem im Main-Kinzig-Kreis.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Wallroth angehört(e):[1][6]

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Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011, in Wallroth 990 Einwohner. Darunter waren 33 (3,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 186 Einwohner unter 18 Jahren, 405 zwischen 18 und 49, 216 zwischen 50 und 64 und 186 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 393 Haushalten. Davon waren 84 Singlehaushalte, 138 Paare ohne Kinder und 132 Paare mit Kindern, sowie 33 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 69 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 261 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1538:32 Steuernde
 1587:34 Schützen, 7 Spießer
 1633:58 Haushaltungen und 2 Gefreite
 1753:68 Haushaltungen mit 365 Personen
 1812:72 Feuerstellen, 561 Seelen
Wallroth: Einwohnerzahlen von 1753 bis 2020
Jahr  Einwohner
1753
 
365
1800
 
?
1812
 
561
1834
 
622
1840
 
608
1846
 
644
1852
 
648
1858
 
619
1864
 
616
1871
 
593
1875
 
570
1885
 
551
1895
 
535
1905
 
568
1910
 
632
1925
 
631
1939
 
615
1946
 
869
1950
 
856
1956
 
768
1961
 
775
1967
 
808
1970
 
825
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2005
 
1.015
2010
 
985
2011
 
990
2015
 
958
2020
 
1.011
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; 2005[10]; 2010[11]; 2015[12]; 2020[13]; Zensus 2011[9]

Religionszugehörigkeit

 1885:550 evangelische (= 99,82 %), ein katholischer (= 0,18 %) Einwohner[1]
 1961:702 evangelische (= 90,58 %), 73 katholische (= 9,42 %) Einwohner[1]

Politik

Für Wallroth besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Wallroth) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 54,55 %. Alle Kandidaten gehören der „Bürgerliste Wallroth“ an.[14] Der Ortsbeirat wählte Maik Basermann zum Ortsvorsteher.[15]

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Musik

  • „Wallroth: Die 850 jährige Reise“ Der Componist – Borys Staaf[16]

Bildung

In Wallroth gibt es einen evangelischen Kindergarten und eine Grundschule, die Landrückenschule.

Literatur

  • Willi Klein: Zur Geschichte des Mühlenwesens im Main-Kinzig-Kreis (= Hanauer Geschichtsblätter. Bd. 40). Selbstverlag des Hanauer Geschichtsvereins und der Wetterauischen Gesellschaft für die Gesamte Naturkunde zu Hanau, Hanau 2003, ISBN 3-935395-02-7, S. 434 f.
  • Matthias Nistahl: Studien zur Geschichte des Klosters Schlüchtern im Mittelalter (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 65). Hessische Historische Kommission u. a., Darmstadt u. a. 1986, ISBN 3-88443-154-4, S. 158–159, 175. (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 1984).
  • Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck. Bd. 14, ISSN 0342-2291). Elwert, Marburg 1926, S. 492.
  • Literatur über Wallroth nach GND In: Hessische Bibliographie
  • Literatur über Schlüchtern-Wallroth nach GND In: Hessische Bibliographie
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Anmerkungen und Einzelnachweise

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