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Bromocriptin

chemische Verbindung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bromocriptin
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Bromocriptin (2-Bromergokryptin) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Lysergsäureamide, der in der Therapie der Parkinson-Krankheit, der Amenorrhö, der Akromegalie und zur Hemmung der Prolaktinsekretion eingesetzt wird.

Schnelle Fakten Strukturformel, Allgemeines ...

Bromocriptin wirkt als Dopamin-D2-Agonist – es stimuliert postsynaptisch Dopamin-D2-Rezeptoren im Zentralnervensystem. Auch entsprechende Neuronen in peripheren Organsystemen (v. a. Herz-Kreislauf-System und Magen-Darm-Trakt) können durch Bromocriptin beeinflusst werden. Chemisch ist Bromocriptin ein Derivat des Ergokryptins, eines Alkaloids aus dem Mutterkorn. Es unterliegt in seinen Anwendungen der ärztlichen Verschreibungspflicht.

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Anwendung

Bromocriptin wird für folgende Indikationen angewendet:

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Indikationen in der Erforschung

Zusammenfassung
Kontext

Es wird momentan untersucht, ob Bromocriptin bei Schwangeren, die an der seltenen Erkrankung PPCM (peripartale Kardiomyopathie) leiden, eingesetzt werden kann. Die Ätiologie der Erkrankung ist unbekannt. Die Symptome sind: akutes Herzversagen im späten Stadium der Schwangerschaft bis zu einigen Monaten nach Geburt. Trotz optimaler medizinischer Therapie kommt es zu einer hohen Sterblichkeit der betroffenen Schwangeren. Die Erkrankung geht mit einer Entzündung und anschließender Apoptose (kontrollierter Zelltod) der Herzmuskelzellen (Kardiomyozyten) einher. Laut Autoren hat es möglicherweise etwas mit einem Spaltprodukt von Prolaktin im Herzen zu tun, welches die Dichte des Kapillarnetzes im Herzen reduziert und die Apoptose fördert. In gesunden Herzen wird Prolaktin nicht gespalten.

Bromocriptin ist fähig, Prolaktin im Organismus zu hemmen, und greift so möglicherweise in den Pathomechanismus von PPCM ein. Bromocriptin zeigte bei entsprechenden Mausmodellen und einer klein angelegten Studie über sechs Patientinnen vielversprechende Wirkung. Vier Monate nach Geburt lebten noch alle sechs behandelten Patientinnen – in der Kontrollgruppe über ebenfalls sechs PPCM-Patientinnen, denen kein Bromocriptin verabreicht wurde, starben drei von sechs innerhalb von vier Monaten an akutem Herzversagen.[4]

Eine aktuelle klinische Studie bestätigt die Wirksamkeit von Bromocriptin bei der PPCM: Bei mehr als der Hälfte der 63 Patientinnen konnte unter der Therapie eine vollständige Erholung der Herzfunktion erzielt werden.[5]

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Nebenwirkungen

Das Profil der unerwünschten Arzneimittelwirkungen ähnelt dem von L-Dopa. Es kann zu Übelkeit, Erbrechen sowie zu Blutdruckabfall (orthostatische Hypotension) kommen. Vor allem in hohen Dosen kann es zu Unruhe, Halluzinationen bis hin zu Psychosen kommen. Dyskinesien sind selten.

Handelsnamen

Kirim (D), Parlodel (CH), Pravidel (D)

Literatur

  • Philip Seeman, Hubert H. M. Van Tol: Dopamine receptor pharmacology. In: Trends in Pharmacological Sciences, 1994, Band 15, Nr. 7, S. 264–270, doi:10.1016/0165-6147(94)90323-9.
  • Jie Yin, Kuang-Yui M. Chen, Mary J. Clark, Mahdi Hijazi, Punita Kumari, Xiao-Chen Bai, Roger K. Sunahara, Patrick Barth, Daniel M. Rosenbaum: Structure of a D2 dopamine receptor-G-protein complex in a lipid membrane. In: Nature, 2020, Band 584, Nr. 7819, S. 125–129, doi:10.1038/s41586-020-2379-5.
  • Youwen Zhuang, Peiyu Xu, Chunyou Mao, Lei Wang, Brian Krumm, X. Edward Zhou, Sijie Huang, Heng Liu, Xi Cheng, Xi-Ping Huang, Dan-Dan Shen, Tinghai Xu, Yong-Feng Liu, Yue Wang, Jia Guo, Yi Jiang, Hualiang Jiang, Karsten Melcher, Bryan L. Roth, Yan Zhang, Cheng Zhang, H. Eric Xu: Structural insights into the human D1 and D2 dopamine receptor signaling complexes. In: Cell, 2021, Band 184, Nr. 4, S. 931–942.e18, doi:10.1016/j.cell.2021.01.027.
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Einzelnachweise

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