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Das Damengambit

US-amerikanische Drama-Miniserie (2020) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Damengambit
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Das Damengambit (Originaltitel: The Queen’s Gambit) ist eine US-amerikanische Drama-Miniserie, die von Scott Frank und Allan Scott entwickelt wurde. Die Hauptrolle des fiktiven Schachgenies Elizabeth „Beth“ Harmon spielt Anya Taylor-Joy. Die Serie basiert auf dem Roman Das Damengambit (The Queen’s Gambit) von Walter Tevis aus dem Jahr 1983. Die Veröffentlichung fand am 23. Oktober 2020 auf Netflix statt.[1]

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Handlung

Elizabeth „Beth“ Harmon wächst in den 1950er Jahren als Waise in einem Waisenhaus in Kentucky auf. Dort entdeckt sie ihr Talent zum Schachspiel und möchte in diesem männerdominierten Sport bestehen und Weltmeisterin werden. Dabei verstärkt ihre im Heim erworbene Medikamenten- und später auch Alkoholabhängigkeit ihre Obsession für das Schachspiel, steht ihr aber zugleich im Weg.

Produktion

Im März 2019 hatte Netflix der Produktion mit Anya Taylor-Joy in der Hauptrolle einen Serienauftrag bestehend aus sechs Episoden erteilt. Die Serie entstand unter der Regie von Scott Frank, der mit Allan Scott auch das Drehbuch entwickelte.[2] Für das Szenenbild verantwortlich war Uli Hanisch,[3][4] das Kostümbild verantwortete Gabriele Binder.[5]

Die Dreharbeiten begannen im August 2019 in Cambridge (Ontario).[6] Auch in Berlin im Rathaus Spandau und im Meistersaal (für den Handlungsort Cincinnati), im Palais am Funkturm (für den Handlungsort Las Vegas), vor dem Bode-Museum und im Haus Cumberland (für den Handlungsort Paris), Friedrichstadtpalast für den Handlungsort Mexiko-Stadt, Bärensaal, Rosengarten und Karl-Marx-Allee (für den Handlungsort Moskau) und Umgebung fanden Dreharbeiten statt.[7] Als Motiv für die Außenaufnahmen des Waisenhauses diente Schloss Schulzendorf bei Berlin, dessen Turm digital verändert wurde. Die Außenansicht von Bennys Wohnung, Handlungsort New York, wurde in Toronto aufgenommen.

Berater waren unter anderem der frühere Schachweltmeister Garri Kasparow und der US-amerikanische Schachtrainer Bruce Pandolfini.[4][8]

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Besetzung und Synchronisation

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Die Synchronisation der Serie wurde bei der Iyuno Germany nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Dirk Müller erstellt.[9]

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Innenraum des Friedrichstadtpalasts in Berlin, Drehort für die Szene "Turnier in Mexiko" der Episode 4

Hauptrollen

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Nebenrollen

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Episodenliste

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Die Episodentitel entsprechen zentralen Begriffen des Schachspiels.

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Schachpartie

Das einzige in (fast) voller Länge gezeigte Spiel ist die Endphase der Partie zwischen Beth Harmon und dem fiktiven russischen Schachweltmeister Vasily Borgov. Die Partie wird nach dem 40. Zug als Hängepartie erst am folgenden Tag zu Ende gespielt. Es wird tatsächlich ein klassisches Damengambit gespielt, das im Mittelspiel zu einer für beide Spieler dynamischen und gefährlichen Situation führt. Bis zum 36. Zug ist die Partie einem Spiel zwischen den Großmeistern Wassyl Iwantschuk und Patrick Wolff (1993)[10] nachgebildet, das remis ausging. Borgov begeht in der gezeigten Variante mit Schwarz einen taktischen Fehler im 44. Zug, der Weiß ein spielentscheidendes Damenopfer erlaubt.

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Rezeption

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Kritiken

Das Damengambit erhielt sehr positive Kritiken. Auf der Seite Rotten Tomatoes hat die Serie eine Bewertung von 96 %.[11] Metacritic, das einen gewichteten Durchschnitt verwendet, hat zu diesem Zeitpunkt einen Metascore von 79 von 100 Punkten vergeben, basierend auf 28 Kritiken.[12]

Theresa Hein schrieb in der Süddeutschen Zeitung, dass zwar die Geschichte einer Emanzipation erzählt werde, aber das feministische Narrativ eher nebenbei ablaufe. Es gehe für sie in der Serie vor allem ums Heranwachsen, um Hochmut und den tiefen Fall und natürlich ums Gewinnen. Heins Fazit lautet: „Quadratisch, logisch, gut.“[13]

Raj Tischbierek meinte in Schach, es sei wohl noch nie ein solcher Aufwand betrieben worden, um Schach realitätsnah darzustellen. Im Großen und Ganzen sei dies gelungen, soweit es überhaupt möglich sei; denn „so, wie es wirklich ist“, könne man Schach eben nicht zeigen – „es würde keinen interessieren“. Herbe Kritik äußerte er aber an der „lausigen“ deutschen Synchronisation, die den Schachjargon völlig sinnentstellend übersetze. Dass beispielsweise „Spiele nachvollzogen“ statt Partien analysiert würden oder dass von einer „Ausstellung“ statt von einer Blindspielvorstellung Paul Morphys die Rede sei, nerve auf Dauer.[14]

Binnen eines Monats wurde die Serie von 62 Millionen Abonnenten gesehen, wodurch Das Damengambit zur bis zu diesem Zeitpunkt erfolgreichsten Miniserie auf Netflix wurde.[15] Außerdem konnte die Produktion hinter Haus des Geldes (65 Millionen Haushalte) und Tiger King (64 Millionen) den dritten Platz der meistgesehenen Netflix-Serien des Jahres 2020 belegen.[16]

Auszeichnungen

AACTA International Awards 2021

  • Auszeichnung als Beste Dramaserie
  • Auszeichnung als Beste Seriendarstellerin (Anya Taylor-Joy)[17]

AFI Awards 2021

  • Aufnahme ins Fernsehprogramm des Jahres[18]

American Society of Cinematographers Awards 2021

  • Auszeichnung in der Kategorie „Fernsehfilm oder Miniserie“ (Steven Meizler für die Folge „Endspiel“)[19]

Art Directors Guild Awards 2021

  • Auszeichnung in der Kategorie „Fernsehfilm oder Miniserie“ (Uli Hanisch)[20]

Cinema Audio Society Awards 2021

  • Auszeichnung in der Kategorie „Fernsehfilm oder Miniserie“ (Folge „Mittelspiel“)[21]

Costume Designers Guild Awards 2021

  • Auszeichnung in der Kategorie „Period Television“ (Gabriele Binder für die Folge „Endspiel“)[22]

Critics’ Choice Television Awards 2021

Directors Guild of America Awards 2021

  • Auszeichnung für die Beste Regie bei einem Fernsehfilm oder einer Miniserie (Scott Frank)[24]

Eddie Awards 2021

  • Auszeichnung für den Besten Schnitt in einem Fernsehfilm oder einer Miniserie (Michelle Tesoro für die Folge „Abtausch“)[25]

Golden Globe Awards 2021

Golden Reel Awards 2021

  • Auszeichnung für den Besten Tonschnitt einer Fernsehserie bei der Musik (Folge „Hängepartie“)
  • Auszeichnung für den Besten Tonschnitt einer Fernsehserie bei Dialogen (Folge „Endspiel“)
  • Auszeichnung für den Besten Tonschnitt einer Fernsehserie bei Effekten (Folge „Endspiel“)[26]

Make-Up Artists and Hair Stylists Guild Awards 2021

  • Auszeichnung für das Beste historische Make-up in einer Fernsehserie (Daniel Parker)
  • Nominierung für die Besten historischen Frisuren in einer Fernsehserie (Daniel Parker)[27][28]

MTV Movie & TV Awards 2021

  • Nominierung für die Beste Schauspielleistung in einer Fernsehserie (Anya Taylor-Joy)[29]

Primetime-Emmy-Verleihung 2021

  • Auszeichnung als Beste Miniserie
  • Nominierung als Beste Hauptdarstellerin in einer Miniserie (Anya Taylor-Joy)
  • Nominierung als Bester Nebendarsteller in einer Miniserie (Thomas Brodie-Sangster)
  • Nominierung als Beste Nebendarstellerin in einer Miniserie (Moses Ingram)
  • Auszeichnung für die Beste Regie bei einer Miniserie (Scott Frank)
  • Nominierung für das Beste Drehbuch einer Miniserie (Scott Frank)
  • Auszeichnung für die Beste Kamera in einer Miniserie (Steven Meizler, Folge Endspiel)
  • Auszeichnung für die Beste Musik einer Miniserie (Carlos Rafael Rivera, Folge Endspiel)
  • Nominierung für das Beste Lied („I Can’t Remember Love“ – Anna Hauss, Robert Wienröder & William Horberg)
  • Nominierung für die Beste Musik-Supervision (Randall Poster, Folge Hängepartie)
  • Auszeichnung für den Besten Schnitt in einer Miniserie (Michelle Tesoro, Folge Abtausch)
  • Auszeichnung für den Besten Tonschnitt in einer Miniserie (u. a. Gregg Swiatlowski & Eric Hirsch, Folge Endspiel)
  • Auszeichnung für die Beste Tonmischung in einer Miniserie (Eric Hirsch, Eric Hoehn, Roland Winke & Lawrence Manchester, Folge Endspiel)
  • Auszeichnung für das Beste Szenenbild in einer Historien- oder Fantasyserie (Uli Hanisch, Kai Karla Koch & Sabine Schaaf)
  • Auszeichnung für das Beste Casting in einer Miniserie (Ellen Lewis, Kate Sprance, Olivia Scott-Webb, Tina Gerussi, Anna-Lena Slater, Tatjana Moutchnik & Stephanie Maile)
  • Auszeichnung für die Besten historischen Kostüme (Gabriele Binder, Gina Krauss, Katrin Hoffmann, Nanrose Buchmann & Sparka Lee Hall, Folge Endspiel)
  • Auszeichnung für das Beste historische Make-up (Daniel Parker, Folge Hängepartie)
  • Nominierung für das Beste Vorspanndesign (Saskia Marka & David Whyte)[30]

Producers Guild of America Awards 2021

  • Auszeichnung als Beste Miniserie (William Horberg, Allan Scott, Scott Frank, Marcus Loges und Mick Aniceto)[31]

Satellite Awards 2020

Screen Actors Guild Awards 2021

South by Southwest (SXSW) 2021

USC Scripter Awards 2021

  • Auszeichnung als Bester Drehbuchautor (Scott Frank für die Folge „Eröffnung“)[32]

Writers Guild Awards 2021

  • Auszeichnung in der Kategorie Adapted Long Form (Scott Frank und Allan Scott)[33]

ADC Awards 2021

  • Auszeichnung (Bronze Cube) in der Kategorie Motion / Film / Title Sequences für Saskia Marka
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Vergleichbare Werke

Walter Tevis’ Kurzroman „Das Damengambit“ – und dementsprechend auch die Verfilmung – hat einige Gemeinsamkeiten mit Stefan Zweigs 1943 veröffentlichter Schachnovelle und deren Verfilmungen, von 1960 und von 2021.[34] In diesen Werken hat das Schachspiel eine rettende Wirkung für die Hauptfigur.[35] Die schachspielenden Protagonisten, Beth Harmon im Damengambit und Dr. B. in der Schachnovelle, eignen sich Wissen aus einem Buch über das Schachspiel an und erlangen und vervollkommnen ihr Können vor allem durch das Spielen im Kopf. Weiter ist die Frage nach einem Zusammenhang von Genie und Wahnsinn in beiden Werken Thema. Auch Vladimir Nabokovs 1930 erschienener Roman Lushins Verteidigung behandelt den Gedanken einer Verbindung zwischen Schach und Wahn.[36]

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Einzelnachweise

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