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Dietrich Reseler

römisch-katholischer Bischof von Dorpat Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Dietrich Reseler (* um 1365; † 1441[1]) war ein katholischer Theologe und Jurist. Er war als Dietrich IV. Bischof von Dorpat.[2]

Leben

Zusammenfassung
Kontext

Dietrich Reseler entstammte „vermutlich der Familie Reseler“[2], nach der die Reselerstraße (heute Röselerstraße) in Hannover benannt wurde.[3]

Er kam als Rechtsvertreter niedersächsischer Adliger nach Rom und ließ sich vor 1392 an der päpstlichen Kurie in Rom und später in Siena nieder und wurde päpstlicher Kanzleischreiber. Gleichzeitig studierte er an der Universität von Bologna (ab 1407 in Vollzeit) und wurde dort zum Doktor des Kirchenrechts (doctor decretorum) promoviert.[4]

Im Dienst an der Kurie gelang es ihm im Zusammenspiel mit seinen Landsleuten Dietrich von Nieheim und Berthold Rike, lukrative Pfründen geradezu zu sammeln[4]; so war er etwa 1402–1413 Generalvikar im Bistum Minden.[5]

Als die Wahl Reselers zum Bischof von Dorpat zur Option wurde, engagierte der in Livland einflussreiche Deutsche Orden eigens den ebenfalls aus Hannover stammenden Ludolf Grove, der Hinderungsgründe gegen Reseler finden sollte. Dieser schlug sich jedoch bald auf die Seite der Partei Reselers. So wurde Reseler 1413 schließlich gegen den Willen des Ordens zum Bischof gewählt, nicht zuletzt auch durch seine guten Kontakte zur Kurie.[4] Das Amt hatte er bis zu seinem Lebensende inne.[2]

Im Spätmittelalter wurde dem Geistlichen eine seltene Ehre erwiesen: In der St.-Gallus-Kapelle[2] in der Burgstraße (Hannover) Ecke Ballhofstraße[6] wurde jährlich jeweils eine Woche nach Mariä Himmelfahrt (15. August) für Reseler eine Seelenmesse gefeiert.[2]

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Siehe auch

Literatur

  • Index corporis historico-diplomatici Livoniae, Esthoniae, Curoniae. Zweiter Teil. Riga und Dorpat 1835, S. 359 unten (Digitalisat)
  • Ernst Büttner: Die Kirche im spätmittelalterlichen Hannover – Organisation und Geist. In: Zeitschrift der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte, 38 Jhrg., 1933
  • Pius Gams (Hrsg.): Series episcoporum ecclesiae catholicae, Regensburg 1873
  • Bernhart Jähnig: Dietrich Reseler von Northeim/Nortun, Northem (um 1365–1441). 1402–1413 Generalvikar des Bischofs von Minden. 1413–1441 Bischof von Dorpat. In: Erwin Gatz (Hrsg.): Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198 bis 1448. Ein biographisches Lexikon. Berlin 2001, S. 151f.
  • Thomas Schwark: RESELER, Dietrich. In: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 296; online über Google-Bücher
  • Thomas Schwark: Reseler, Dietrich. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 521.
  • Brigide Schwarz: Alle Wege führen über Rom. Eine „Seilschaft“ von Klerikern aus Hannover im späten Mittelalter (1. Folge): Dietrich Reseler, Bischof von Dorpat, Johann Schele, Bischof von Lübeck, Ludolf Grove, Bischof von Ösel. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge 52 (1998), S. 5–87
  • Brigide Schwarz: Eine „Seilschaft“ von Klerikern aus Hannover im Spätmittelalter. In: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken. Band 81, 2001, S. 256–277 (online auf perspektivia.net)

Anmerkungen

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