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Diphosgen
chemische Verbindung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Diphosgen ist eine chlorhaltige, giftige chemische Verbindung. Sie wurde wie Phosgen im Ersten Weltkrieg als Lungenkampfstoff verwendet. Es wird auch als Perstoff bezeichnet.
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Geschichte
Diphosgen wurde zum ersten Mal am 23. Juni 1916 von deutschen Truppen bei Verdun im Raum Fort de Souville und Fort de Tavannes an der Westfront als Grünkreuzkampfstoff in Granatfüllungen eingesetzt.
Gewinnung und Darstellung
Technische Herstellung
Disphosgen wird technisch meist durch Photochlorierung von Ameisensäuremethylester unter UV-Licht hergestellt.[5]

Man nutzt für die Erzeugung von UV-Licht häufig Quecksilber-Hochdrucklampen und führt die Reaktion in Rührkesselreaktoren durch.[5]
Labormaßstab
Wegen der hohen Flüchtigkeit des Methylformiats und dessen hoher, mitunter explosiver Reaktionsfreudigkeit wird zumindest im Labor die radikalische Chlorierung von Chlorameisensäuremethylester vorgezogen. Dieser ist preiswert erhältlich und wird aus Phosgen und Methanol gewonnen:

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Chemische Eigenschaften
Diphosgen zersetzt sich beim Erwärmen in zwei Moleküle Phosgen (Thermolyse).

Verwendung
Diphosgen wird als weniger gefährlicher Ersatz für Phosgen z. B. bei der Herstellung von Chlorameisensäureestern, Carbonaten, Isocyanaten und Isocyaniden verwendet. Militärisch wurde es unter dem Namen Grünkreuz als Kampfstoff verwendet.
Außerdem dient es im Labor als Syntheseäquivalent für Phosgen („dimeres Phosgen“); in der Praxis ist das Triphosgen jedoch besser handhabbar.
Biologische Bedeutung
Symptome der Vergiftung mit Phosgen oder Diphosgen sind Stunden nach dem Einatmen quälender Husten, bräunlicher Auswurf durch Blutbeimischung, Blauanlaufen der Haut (Zyanose) und Lungenödeme. Unbehandelt endet die Vergiftung mit Phosgen oder Diphosgen in qualvollem Ersticken.
Sicherheitshinweise
Diphosgen ist hochgiftig. Die letale Dosis LD100 beträgt 6 mg/l bei einer Einwirkzeit von einer Minute, der LCt50 3200 mg·min·m−3 und der ICt50 1600 mg·min·m−3.
Nachweis
Das entstehende Phosgen kann mit Prüfröhrchen nachgewiesen werden.
Siehe auch
Einzelnachweise
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