Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext
Dottenheim
Ortsteil von Dietersheim Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Remove ads
Dottenheim (fränkisch: Dodna[3]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Dietersheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[4] Die Gemarkung Dottenheim hat eine Fläche von 6,063 km². Sie ist in 683 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 8877,14 m² haben.[1][5]

Remove ads
Geografie
Das Pfarrdorf liegt an der Aisch. 0,75 km östlich des Ortes erhebt sich der Schellkopf (340 m ü. NHN), 0,5 km südöstlich der Weinberg (392 m ü. NHN), 0,5 km südlich liegt das Waldgebiet Luderschlag, 0,75 km südwestlich das Trempelein, 0,75 km südwestlich Im Oberen Ried und 0,5 km nördlich Am Wasen. Durch den Ort verläuft die Bundesstraße 470 nach Dietersheim (2 km nordöstlich) bzw. nach Ipsheim (3,5 km südwestlich). Die Kreisstraße NEA 26 führt nach Altheim (0,8 km nordwestlich) bzw. nach Walddachsbach (2,3 km südöstlich). Ein Anliegerweg führt zur Schormühle (0,3 km nordwestlich).[6]
Remove ads
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Der Ort wurde 744 als „Tottenheim“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Totto.[7] Dottenheim war zeitweise ein freies Reichsdorf. Nach Aufhebung der Reichsunmittelbarkeit um 1300 kam der Ort an das Haus Hohenlohe, anschließend an die Reichsstadt Rothenburg und 1525 an das Fürstentum Ansbach. Trotz der Einführung der Reformation in der Region ab 1528, wurde noch 1535 und 1540 das katholische Fronleichnamsfest in Dottenheim gefeiert.[8] Im Dreißigjährigen Krieg, in welchem im Oktober 1621 eine von dem Oberstleutnant Muffel gezogene Reiterlinie (zum Schutz der kriegswichtigen Orte Birkenfeld, mit seinem Gestüt, und Neustadt) vor den in das Gebiet eingedrungenen Söldnertruppen ihre Befehlsstelle hatte,[9] wurde das gesamte Dorf zerstört. Zudem starben 30 Menschen an der „Pest“. Im Jahr 1641 befanden sich von ursprünglich 130 Mannschaften (selbständigen Haushalten) noch neun in Dottenheim.[10] Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort durch protestantische Glaubensvertriebene aus Österreich östlich der Kirche wieder aufgebaut.[11]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Dottenheim 57 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Vogtamt Lenkersheim aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Ipsheim. Grundherren waren das Fürstentum Bayreuth (48 Anwesen; Kastenamt Ipsheim: Pfarrhaus, Schulhaus, Kirche, 2 Wirtshäuser, 24 Güter, 1 Gütlein, 2 Schmieden, 10 Häuser; Klosteramt Birkenfeld: 3 Häckersgüter, 1 Gut; Vogtamt Altheim: 5 Sölden), das Spital Neustadt an der Aisch (2 Halbhöfe, 2 Häckersgüter), die Pfarrei Ipsheim (1 Haus), die Reichsstadt Windsheim (1 Gütlein, 2 Häckersgütlein) und das Rittergut Ullstadt (1 Gut).[12]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Külsheim und Kammeramt Ipsheim. 1810 kam Dottenheim zum Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Altheim und der 1817 gebildeten Ruralgemeinde Altheim zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Dottenheim.[13][14] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Windsheim zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ipsheim. Die freiwillige Gerichtsbarkeit und die Polizei für ein Anwesen hatte bis 1848 das Patrimonialgericht Ullstadt inne.[15] Ab 1862 gehörte Dottenheim zum Bezirksamt Uffenheim (1939 in Landkreis Uffenheim umbenannt) und ab 1856 zum Rentamt Windsheim (1919 in Finanzamt Windsheim umbenannt, seit 1972 Finanzamt Uffenheim). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Windsheim (1879 in Amtsgericht Windsheim umbenannt), seit 1973 ist das Amtsgericht Neustadt an der Aisch zuständig. Die Gemeinde hatte 1964 eine Gebietsfläche von 6,032 km².[16]
Am 1. Juli 1972 wurde Dottenheim im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Dietersheim eingemeindet.[17][18]
Baudenkmäler
In Dottenheim gibt es vier Baudenkmäler:[19]
- evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Markus
- Friedhofsummauerung
- Wohnstallhäuser
Bodendenkmäler
In der Gemarkung Dottenheim gibt es drei Bodendenkmäler.[19]
Einwohnerentwicklung
Remove ads
Religion
Der Ort ist Sitz der Pfarrei St. Markus und ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt.[12][16]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Dottenheim. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 641 (Digitalisat).
- Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2 (Erstausgabe: 1950).
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 39–41.
- Reinhold Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 730115267, S. 51.
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 90 (Digitalisat). Ebd. S. 212 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Dottenheim. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 240 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262, S. 72–74.
Remove ads
Weblinks
Commons: Dottenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Dottenheim. In: dietersheim.de. Abgerufen am 25. Juli 2023.
- Dottenheim in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 7. September 2021.
- Dottenheim in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
- Dottenheim im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 26. Mai 2025.
Remove ads
Fußnoten
Wikiwand - on
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Remove ads
