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Egon von den Brincken

deutscher Diplomat Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Franz Egon Freiherr von den Brincken (* 5. Januar 1835 in Braunschweig; † 6. April 1906[1] auf Schloss Gebesee bei Erfurt) war ein deutscher Diplomat, der das Deutsche Kaiserreich in mehreren europäischen Staaten vertrat.

Leben

Zusammenfassung
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1882 wurde von den Brincken Nachfolger von Joseph Maria von Radowitz als Außerordentlicher Gesandter und Bevollmächtigter Minister in Griechenland. Während dieser Zeit gehörte er mit dem Außenminister Alexander Contostavlos am 9. Juli 1884 zu den Unterzeichnern eines Handels- und Schiffahrtsvertrages zwischen dem Deutschen Reich und Griechenland.[2] Diese Funktion bekleidete er, bis er 1887 Nachfolger von Ferdinand Eduard von Stumm als Außerordentlicher Gesandter und Bevollmächtigter Minister in Dänemark wurde.

Sein Nachfolger als Botschafter in Griechenland wurde Rudolf Friedrich Le Maistre. Als Gesandter in Dänemark wandte er sich insbesondere gegen Abtretungen von Teilen des Gebietes des ehemaligen Herzogtum Schleswig an Dänemark, da dieses nur weitere Begehrlichkeiten Dänemarks hervorrufen würde.[3]

Nach Beendigung seiner achtjährigen Tätigkeit in Dänemark erhielt von den Brincken, der Ritter der I. Klasse des Roten Adlerordens sowie Wirklicher Geheimer Rat war, 1895 seine Akkreditierung als Außerordentlicher Gesandter und Bevollmächtigter Minister in den Niederlanden, wo er Nachfolger von Kuno von Rantzau wurde. Sein Nachfolger als Gesandter in Dänemark wurde daraufhin Alfred von Kiderlen-Waechter. Als Botschafter in den Niederlanden unterzeichnete er am 23. Februar 1898 mit dem niederländischen Außenminister Willem Hendrik de Beaufort eine Übereinkunft zwischen Deutschland und den Niederlanden zur Ausdehnung der unter dem 11. Dezember 1873 getroffenen Übereinkunft zu Tierärzten.[4]

Das Amt des Botschafters in den Niederlanden bekleidete von den Brincken bis 1899 und wurde danach von Graf Friedrich Pourtalès abgelöst.

Baron Egon von den Brincken war bereits 1869 als Ehrenritter dem Johanniterorden beigetreten und war seit 1886 Rechtsritter der Kongregation, Mitglied der Sächsischen Provinzial-Genossenschaft.[5]

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Schloss Gebesee (Thüringen) um 1864, Sammlung von Alexander Duncker
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Familie

Der Vater von Franz Egon von der Brincken war der herzoglich-braunschweigische Kammerrat Georg Ludwig Adolf Eduard von den Brincken (1791–1869) und seine Mutter Antoinette Wilhelmine, geborene Schmidt (1803–1847). Egon von den Brincken war verheiratet mit Clarissa Ann, geborene Matthews (1846–1932). Aus der Ehe gingen mindestens zwei Kinder hervor. Ihr ältester Sohn war Arthur von den Brincken (1865–1946). Dann folgte die Tochter Francess Ann von den Brincken (1879–1967). Die Begüterung Schloss Gebersee erbte gehörte seinem jüngeren Bruder Lothar von den Brincken (1836–1908). Dieser war Landrat, Geheimer Regierungs-Rat,[6] sowie Rechtsritter des Johanniterordens. Beide übten aber gemeinsam das örtliche Kirchenpatronatsrecht aus.

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Literatur

  • Tobias C. Bringmann: Handbuch der Diplomatie, 1815–1963: Auswärtige Missionschefs in Deutschland und deutsche Missionschefs im Ausland von Metternich bis Adenauer. K. G. Saur, München 2001, ISBN 3-598-11431-1, S. 95. Auszug
  • Philipp zu Eulenburg: Philipp Eulenburgs politische Korrespondenz. Band 2: Im Brennpunkt der Regierungskrise 1892 - 1895. Hrsg. John C. G. Röhl, Verlag Boldt, Boppard am Rhein 1978, ISBN 3-7646-1705-5, S. 911. Auszug
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1863. Dreizehnter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1862, S. 96.
  • Maria Keipert (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Hrsg. Auswärtiges Amt, Historischer Dienst. Band 1: Johannes Hürter: A–F. Schöningh, Paderborn u. a. 2000, ISBN 3-506-71840-1, S. 287 f.
  • Theodor Schön: Ein angeblicher Zweig des kurländischen Geschlechts von den Brincken im Herzogtum Braunschweig und Königreich Preußen. In: Jahrbuch für Genealogie, Heraldik un Sphragistik 1909 bis 1910. Hrsg. Genealogische Gesellschaft der Ostseeprovinz Mitau, Verlag J. F. Steffenhagen und Sohn, Mitau 1913, S. 94.

Einzelnachweise

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