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Europäischer Filmpreis 2011

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Europäischer Filmpreis 2011
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Die 24. Verleihung des Europäischen Filmpreises fand am 3. Dezember 2011 statt. Nachdem im Vorjahr die Fernsehgala im estnischen Tallinn stattgefunden hatte, folgte 2011 Berlin als Veranstaltungsort. Damit wurde die Preisverleihung zum elften Mal in der deutschen Hauptstadt ausgerichtet. Als bester Film wurde Lars von Triers Melancholia ausgezeichnet, der drei seiner acht Nominierungen in Siege umsetzen konnte.[1]

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Das Berliner Tempodrom, Veranstaltungsort des Europäischen Filmpreises 2011
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Zum dritten Mal in Folge Moderatorin der Fernsehgala: die Deutsche Anke Engelke
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Lars von Trier (Melancholia)
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Ausgezeichnet als bester Darsteller: Oscar-Preisträger Colin Firth (The King’s Speech)
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Ausgezeichnet als beste Darstellerin: die Britin Tilda Swinton, die in We Need to Talk About Kevin als Mutter eines Amokläufers zu sehen ist.
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Der für den Darstellerpreis nominierte Schauspieler Michel Piccoli wurde mit einem spontan ausgelobten Sonderpreis für sein Lebenswerk geehrt.

In Zusammenarbeit unter anderem mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Kunst und Medien, der Filmförderungsanstalt (FFA), den Hauptstadtkulturfonds, dem MEDIA-Programm der Europäischen Union, dem Medienboard Berlin-Brandenburg und der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin wurde die Verleihung des Europäischen Filmpreises 2011 im Tempodrom auf dem Gelände des ehemaligen Anhalter Bahnhofs abgehalten. Circa 1000 Gäste wurden erwartet, darunter der deutsche Regisseur Wim Wenders, Präsident der Europäischen Filmakademie (EFA), die die Auszeichnungen vergibt, sowie der deutsche Kulturstaatsminister Bernd Neumann und die österreichische Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Claudia Schmied.

Als Moderatorin konnte die deutsche Komikerin und Schauspielerin Anke Engelke gewonnen werden. Engelke hatte bereits die beiden zurückliegenden Verleihungen moderiert. Als Laudatoren waren u. a. die Filmschaffenden Moritz Bleibtreu, August Diehl, Alexander Fehling, Karoline Herfurth, Nina Hoss, Irène Jacob, Sibel Kekilli, Alexandra Maria Lara, Heike Makatsch, Ludivine Sagnier, Sylvie Testud und Ulrich Thomsen vorgesehen.[2] 150 Journalisten erhielten Akkreditierungen. Für das musikalische Programm wurde der deutsche DJ Shantel verpflichtet.[3]

Die Preisverleihung wurde als Live-Stream über das Internet angeboten[3] und im Fernsehen in über 100 Ländern zu sehen sein. In Deutschland erfolgt die Fernsehausstrahlung einen Tag später durch den deutsch-französischen Fernsehsender ARTE, in Österreich durch ORF 2.[4]

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Preisträger und Nominierungen

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Bester europäischer Film

Melancholia – Drehbuch und Regie: Lars von Trier, Produktion: Meta Louise Foldager und Louise Vesth

Beste Regie

Susanne BierIn einer besseren Welt (Hævnen)

Beste Darstellerin

Tilda SwintonWe Need to Talk About Kevin

Bester Darsteller

Colin FirthThe King’s Speech

Bestes Drehbuch

Jean-Pierre und Luc Dardenne – Der Junge mit dem Fahrrad (Le Gamin au vélo)

Beste Kamera („Carlo-Di-Palma-Preis“)

Manuel Alberto ClaroMelancholia

Bester Schnitt

Tariq AnwarThe King’s Speech

Bestes Szenenbild

Jette LehmannMelancholia

Beste Filmmusik

Ludovic BourceThe Artist

Offizielle Auswahlliste – Spielfilme

Die 13 nominierten Filmproduktionen – zehn weniger als im Vorjahr – waren aus einer Auswahlliste („Longlist“) von den 2500 Mitgliedern der Europäischen Filmakademie ermittelt worden. 45 Filmproduktionen aus 32 Ländern konkurrierten um Nominierungen. Qualifizieren konnten sich europäische Spielfilmproduktionen, die i. d. R. zwischen dem 1. Juli 2010 und 15. Juni 2011 öffentlich auf einem Filmfestival uraufgeführt bzw. eine Kinoauswertung erfahren hatten.[5] Die 20 Länder mit den meisten Mitgliedern bestimmten jeweils direkt einen nationalen Film. Das weitere Teilnehmerfeld wurde durch ein Komitee aus EFA-Vorstandsmitgliedern und dem Franzosen Pierre-Henri Deleau, der Schwedin Marit Kapla, dem Bulgaren Stefan Kitanov, dem Briten Derek Malcolm und Elma Tataragic aus Bosnien und Herzegowina als eingeladene Experten ergänzt.[6]

Die für die regulären Kategorien nominierten Filme (The Artist, Drei, Elena usw.) sind dunkelgrau hervorgehoben. Für Nominierungen unberücksichtigt blieben u. a. die aktuellen Auslandsoscar-Beiträge aus Belgien (Rundskop), Griechenland (Attenberg), Island (Eldfjall), Irland (As If I Am Not There), Spanien (Pa negre) und Schweden (Bessere Zeiten).[7]

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Weitere Preise

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Beste europäische Leistung im Weltkino: Mads Mikkelsen
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Karl Markovics (Atmen)

Europäischer Koproduzentenpreis – „Prix EURIMAGES“

Mariela Besuievsky (Tornasol Films, Spanien)

Sonderehrenpreis

Michel Piccoli, französischer Schauspieler

Beste europäische Leistung im Weltkino

Mads Mikkelsen, dänischer Schauspieler

Preis für ein Lebenswerk

Stephen Frears, britischer Filmregisseur und -produzent

Bester Erstlingsfilm

Am 11. Oktober 2011 gab die Europäische Filmakademie die Nominierungen für die Sparte „Bester Erstlingsfilm“ bekannt, in der fünf Debütregisseure mit ihren Spielfilmproduktionen gegeneinander antreten. Den Sieger kürten die 2500 Mitglieder der EFA, der auf der Preisverleihung am 3. Dezember bekanntgegeben wurde. Ausgewählt worden waren die nominierten Filme von einer Jury bestehend aus drei EFA-Vorstandsvorsitzenden (die Niederländerin Els Vandevorst, der Franzose Cedomir Kolar sowie als Beobachter der Franzose Yves Marmion), zwei EFA-Mitgliedern (der Franzose Pierre-Henri Deleau und der Däne Jacob Neiiendam) sowie drei europäischen Mitgliedern der internationalen Filmkritikervereinigung FIPRESCI (die Türkin Alin Taşçıyan, der Portugiese Paulo Portugal und der Ungar László Kriston).[8]

Adem (Oxygen) – Regie: Hans Van Nuffel (Belgien, Niederlande)

  • Atmen – Regie: Karl Markovics (Österreich)
  • Michael – Regie: Markus Schleinzer (Österreich)
  • Nothing’s All Bad – Smukke mennesker (Smukke mennesker) – Regie: Mikkel Munch-Fals (Dänemark)
  • Tilva Roš – Regie: Nikola Ležaić (Serbien)

Bester Kurzfilm

15 Filme qualifizierten sich für den Preis in der Kategorie Bester europäischer Kurzfilm, darunter auch zwei Dokumentarfilme (I Lupi, Paparazzi). Mit Mariejosephin Schneider (Jessi) und Josef Dabernig (Hypercrisis) waren zwei Regisseure aus dem deutschsprachigen Raum vertreten. Die Deutsche Schneider erzählt in Jessi von einer Elfjährigen die in einer Pflegefamilie lebt und das zerrüttete Verhältnis ihrer im Gefängnis sitzenden Mutter und ihrer Schwester zu reparieren versucht.[9] Der Österreicher Dabernig befasst sich in Hypercrisis mit der Schaffenskrise eines Dichters.[10]

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Europäischer Dokumentarfilmpreis – „Prix ARTE“

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Wim Wenders (Pina)

Seit 2010 sind die EFA-Mitglieder aufgerufen, den gemeinsam mit dem französisch-deutschen Fernsehsender ARTE ausgelobten Dokumentarfilmpreises „Prix ARTE“ zu vergeben. Die Nominierungen wurden von einem Komitee festgelegt, dass aus dem Briten Nik Powell (Leiter der britischen Filmschule NFTS und stellvertretender EFA-Vorstandsvorsitzender), der Griechin Despina Mouzaki (EFA-Vorstandsmitglied), der Schweizerin Francine Brücher (EFA-Mitglied), dem Deutschen Claas Danielsen (Direktor des Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm), der Niederländerin Ally Derks (Internationales Dokumentarfilmfestival Amsterdam), dem belgischen Produzenten Jacques Laurent sowie dem ARTE-Beobachter Martin Pieper bestand.[11]

Pina – Regie: Wim Wenders (Deutschland)

Bester Animationsfilm

Für den im Jahr 2009 eingeführten europäischen Animationsfilmpreis waren drei Produktionen nominiert. Die Vorauswahl oblag zwei EFA-Vorstandsmitgliedern und drei Repräsentanten des europäischen Verbands für Animationsfilm CARTOON. Den Sieger kürten die 2500 Mitglieder der Europäischen Filmakademie, der auf der Preisverleihung am 3. Dezember bekanntgegeben wurde.[12]

Chico & Rita – Regie: Tono Errando, Javier Mariscal und Fernando Trueba (Spanien, Isle of Man)

Chico & Rita und Die Katze von Paris stehen ebenfalls auf der Auswahlliste für den Oscar in der Kategorie Bester animierter Spielfilm.[13]

Europäischer Publikumspreis

Durch den Publikumspreis (People’s Choice Award) hatten Kinozuschauer die Möglichkeit ihren Favoriten via Internet aus einer Auswahlliste zu küren. Die Kandidaten waren am 1. September 2011 vorgestellt worden. Unter diesen befanden sich die bereits im offiziellen Wettbewerb gesetzten In einer besseren Welt und The King’s Speech.[14] Die Wahl endete am 31. Oktober 2011.[15] Und dann der Regen und Kleine wahre Lügen hatten auf der offiziellen EFA-Auswahlliste gestanden.

The King’s Speech – Regie: Tom Hooper

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Einzelnachweise

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