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Evolution (Software)
E-Mail- und Groupwareprogramm Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Evolution (früher auch Ximian Evolution bzw. Novell Evolution) ist ein Personal Information Manager und Bestandteil des Gnome-Desktops. Es dient der Organisation und Verwaltung von E-Mails, Kontakten, Terminen, Aufgaben und Notizen; in seiner Funktionalität ähnelt es Microsoft Outlook. Evolution ist Freie Software.
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Funktionen
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Für das Abrufen und Senden von E-Mails unterstützt Evolution die Protokolle POP, IMAP sowie SMTP, für die sichere Datenübertragung TLS bzw. STARTTLS. Zum Ver- und Entschlüsseln von E-Mails sowie zum Erzeugen und Prüfen elektronischer Signaturen bietet es die Möglichkeit der Nutzung der Standards OpenPGP und S/MIME, zur automatischen Spam-Filterung stehen SpamAssassin und Bogofilter zur Verfügung. E-Mail-Filter und Suchordner (die wie normale E-Mail-Ordner aussehen, sich wie Suchanfragen verhalten und wie E-Mail-Filter erstellt werden) erleichtern das Sortieren und Organisieren der Nachrichten.
Durch die Unterstützung des NNTP-Protokolls ist Evolution als Newsreader einsetzbar; mit der Installation des Plug-ins Evolution RSS erhält es die Funktionalität eines Feedreaders.
Die Kontaktdaten-Verwaltung unterstützt das LDAP- und das CardDAV-Protokoll sowie Google Kontakte, der Kalender das iCalendar-Dateiformat, das CalDAV-Protokoll und Google Kalender zur Nutzung von Adressbüchern, Kalendern, Aufgabenlisten und Notizbüchern in lokalen Netzwerken sowie im Internet. Das von vielen GNU/Linux-Distributionen bereitgestellte Programm SyncEvolution erweitert Evolution um die Unterstützung des SyncML-Standards sowie des ActiveSync-Protokolls. Evolution-Adressbücher können in LibreOffice als Datenquelle genutzt werden.
Für die Verbindung mit Microsoft Exchange Servern existiert ein aktiv betreutes Plug-in, Evolution EWS.[8]
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Evolution wurde ursprünglich von der 1999 von Miguel de Icaza (einem der beiden Gründer des Gnome-Projektes)[9] und Nat Friedman gegründeten Firma International GNOME Support entwickelt, die wenig später in Helix Code und im Januar 2001 schließlich in Ximian umbenannt wurde.[10][11][12] Die erste Veröffentlichung erfolgte im Mai 2000.[2]
Seit der Integration von Version 2.0 in Gnome 2.8 im September 2004 ist Evolution offizieller Bestandteil von Gnome.[13][14]
Interoperabilität mit Microsoft Exchange
Im Dezember 2001 – gemeinsam mit der Freigabe von Evolution 1.0 – kündigte Ximian aus wirtschaftlichen Gründen[15] die Veröffentlichung des Ximian Connector, mit dem volle Interoperabilität von Evolution mit Microsoft Exchange 2000 erreicht werden sollte, als proprietäres Plug-in an;[16] es erschien im März 2002.[17] Nach der Übernahme Ximians durch Novell im August 2003[18] wurde der Quellcode des Ximian Connector im Mai 2004 unter der GNU General Public License veröffentlicht.[19] Das Plug-in, das Outlook Web Access für die Verbindung zum Server nutzte[20] und bereits seit Oktober 2003 auch Microsoft Exchange 2003 unterstütze,[21] wurde im April 2005 in Evolution Exchange umbenannt und bis ins Jahr 2012 aktiv entwickelt.[22]
Anfang 2007 wurde im Rahmen des OpenChange-Projektes mit der Entwicklung eines alternativen Plug-ins begonnen, das anstelle von Outlook Web Access das Messaging Application Programming Interface – die zentrale Schnittstelle des Microsoft Exchange Servers – nutzen sollte.[23] Das Evolution MAPI genannte Plug-in wurde mit Version 2.26 in Evolution integriert und ermöglichte die Verbindung auch mit Microsoft Exchange 2007 Servern.[2] Spätestens seit Anfang 2014 gilt Evolution MAPI als veraltet;[24] seine Verwendung wird nur noch für den Einsatz mit älteren Versionen als Microsoft Exchange 2007 empfohlen.[25]
Im April 2011 wurde die erste Entwicklerversion des dritten – und heute relevantesten – Evolution Plug-ins für die Verbindung mit Microsoft Exchange Servern, Evolution EWS, veröffentlicht.[26] Das ab Version 3.4 in Evolution integrierte Plug-in nutzt die auf dem Netzwerkprotokoll SOAP basierenden Exchange Web Services und unterstützt Microsoft Exchange 2007 und neuer.[27]
Unterstützung anderer Groupware-Server
Bereits ab Version 2.0 unterstützte Evolution nativ GroupWise[19] – im Mai 2004 wurde der Quellcode in ein eigenes Plug-in, Evolution GroupWise, ausgelagert.[28] Aufgrund mangelnder Ressourcen wird das Plug-in seit Evolution 3.4 nicht mehr aktiv entwickelt.[29] Das im Februar 2006 veröffentlichte[30] Plug-in Scalix Connect for Evolution für die Verbindung mit Scalix-Servern wird bereits seit 2008 nicht mehr weiterentwickelt.[31] Im Jahr 2010 wurde mit der Entwicklung von Evolution Kolab, einem Plug-in für die Unterstützung der Kolab Groupware, begonnen;[32] die offizielle Veröffentlichung erfolgte mit Evolution 3.4.[33] Ebenfalls aufgrund mangelnder Ressourcen[34] wird es seit der Veröffentlichung der Version 3.8 nicht mehr aktiv entwickelt.[35]
Portierungen auf Microsoft Windows und Mac OS X
Bereits im September 2004 stellte eine Apple-Beraterfirma ein macOS-Installationsprogramm für Evolution 1.4 auf SourceForge zum Download zur Verfügung,[36] im August 2008 veröffentlichte Novell die zweite und bisher letzte Evolution-Portierung (der Version 2.6) auf Mac OS X.[37]
Im Januar 2005 gab Nat Friedman bekannt, dass Novell-Mitarbeiter Tor Lillqvist, der bereits das Bildbearbeitungsprogramm GIMP auf Windows portiert hatte, beauftragt wurde, dies auch mit Evolution zu bewerkstelligen.[38] Die Portierung floss in den regulären Quelltext ein.[39] Auf der alten Website des Evolution-Projektes fanden sich neben einer Dokumentation des Erstellungsprozesses von Evolution für Microsoft Windows auch Installationspakete (bis zu Version 2.22) zum Download.[40] Von 2006 bis 2010 veröffentlichte die Firma DIP Consultants auf SourceForge Windows-Installationspakete bis zu Version 2.28,[41][42] im Jahr 2010 unternahm openSUSE den bisher letzten Versuch, ein Windows-Installationsprogramm anzubieten.[43] Die Windows-Portierung wird seit Jahren nicht mehr aktiv betreut.[44]
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Versionsgeschichte
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Evolution folgte dem Versionsschema von Gnome mit einer Haupt-, einer Neben- und einer Revisionsnummer. Stabile Versionen haben gerade Nebenversionsnummern, Entwicklerversionen ungerade (die Tabelle unten enthält nur stabile Versionen). Jedes halbe Jahr – im März und im September – wird eine neue stabile Version veröffentlicht; dazwischen wird an der Entwicklerversion gearbeitet, in den Entwicklungszweig der stabilen Version fließen Fehlerbehebungen ein.[45] Am 18. Januar 2016 erschien also z. B. sowohl die Entwicklerversion 3.19.4[46] als auch die stabile Version 3.18.4 mit Fehlerbehebungen[47]. Nach der Veröffentlichung von Evolution 3.20 im März 2016 wurde unter Version 3.21.x weiter entwickelt, Fehlerbehebungen flossen in den stabilen Entwicklungszweig 3.20.x ein.
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Siehe auch
Weblinks
Commons: Evolution (software) – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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