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Freya Graupner
deutsche Unternehmerin aus dem Erzgebirge Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Freya Graupner (geborene Freya Löwe am 27. Dezember 1883 in Crottendorf; gestorben am 16. April 1974 ebenda) war eine deutsche Unternehmerin aus dem Erzgebirge, die Räucherkegel produzierte.

Leben und Werk
Zusammenfassung
Kontext
Freya Löwe wurde am 27. Dezember 1883 als Tochter von Oskar Maximilian Löwe und Anna Auguste, geb. Bitterlich, geboren. Am 2. April 1910 heiratete sie Max Graupner, mit dem sie sieben Kinder hatte. Von denen erreichten drei Söhne und eine Tochter das Erwachsenenalter. Die Familie lebte in Crottendorf und die Familie lebte im kargen Erzgebirge äußerst bescheiden. Freya Graupner suchte eine Möglichkeit zusätzliches Einkommen für die Familie zu erzielen. Wie andere Frauen in Crottendorf arbeitete sie als Gorlnäherin. Sie vernähte schmale Litzen zu Verzierungen für Kleidungsstücke. Doch ab 1918 begann sie in ihrer Küche mit der Herstellung von Räucherkerzen in Handarbeit. Dies war in Crottendorf seit dem 18. Jahrhundert Tradition. Dafür führte Freya Graupner genau Buch. Sie notierte exakt die Mengen an Holzkohle, Kartoffelmehl, Sandelholz, Weihrauch und anderen Zutaten, die sie verarbeitete. Die Zutaten mischte sie zu einer Rohmasse und aus dieser wurden kleine Kegel geformt, getrocknet und verpackt. Bei der Arbeit mussten ihr ihre Kinder Martha, Paul, Max und Gerhard helfen.[1]
Räucherkerzen waren für die Weihnacht im Erzgebirge sehr wichtig. Die fertigen Räucherkerzen wurden von ihr in einem Bauchladen oder Tragekorb verkauft, manchmal auch auf den Märkten der umliegenden Städte oder Dörfer angeboten. Die so erzielten Einnahmen waren für die Familie überlebenswichtig. Freya Graupner jedoch ging weiter. Sie stellte am 2. November 1936 einen Gewerbeantrag für die Herstellung von Räucherkerzen. Dafür erhielt sie die Zustimmung ihres Ehemannes. Weiterhin wurden ihre Räucherkerzen in der heimischen, 10 m² großen Küche produziert. Die Produktion hält sie auch während des Zweiten Weltkriegs aufrecht.[1]
Nachkriegszeit
Ihr Sohn Gerhard kehrte aus dem Krieg nicht zurück, er wurde als vermisst gemeldet und der Sohn Paul kehrte schwer verwundet heim. Dennoch hielt Freya Graupner an ihrer Unternehmung fest und verlor nicht den Mut. Sie behandelte ihre Angestellten, darunter auch die Handlungsreisenden gut und musste, um diese zu bezahlen in den Sommermonaten oft auch einen Kredit aufnehmen, in der Hoffnung, die Jahresproduktion in der Weihnachtszeit gut verkaufen und die Schulden dann wieder begleichen zu können. Auch weitere Rückschläge im Laufe der Firmengeschichte führte nicht dazu, dass Freya Graupner von ihrem Vorhaben abließ. Sie war von ihrer Geschäftsidee überzeugt und sich dabei auch der Verantwortung für ihre Mitarbeiter bewusst.[1]

So konnte 1955 neben dem Wohnhaus ein Schuppen erbaut werden und dieser diente nun dem Betrieb. Ihr Sohn Max hatte die Leitung der Unternehmung übernommen und nach wie vor waren der Rat und die Ideen von Freya Graupner gefragt. Als vier Jahre später eine Teil-Verstaatlichung vieler Privatbetriebe durch das Regime der Führung der DDR einsetzte, musste auch sie ihre Eigenständigkeit ein Stück weit aufgeben und der Betrieb firmierte nun unter dem Namen „Freya Graupner & Co KG, Betrieb mit staatlicher Beteiligung“.[1] In den folgenden Jahren kam es oft zu Engpässen in der Produktion, bei denen die Ursache vor allem in der zu langen Trocknungszeit der Rohwaren lag. Deshalb wurde experimentiert, wie diese beschleunigt werden konnte und es kam zu mehreren Bränden. Der schwerste ereignete sich 1963, als die Wunderkerzenproduktion in Flammen aufging. Daraufhin wurde durch die Behörden dieser Produktionszweig verboten. 1966 ging dann ein elektronischer, selbstkonstruierter Trockenschrank in Flammen auf. Dabei gab es viele Verletzte. Doch die Firma erholte sich immer von diesen Katastrophen.[2]
Auch nahm die Beliebtheit des Räucherwerks stetig zu, aber 1972 wurde Freya Graupner endgültig enteignet und der Betrieb wurde zu einem sogenannten Volkseigener Betrieb mit dem Namen „VEB Räucherartikel“. Erst nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 konnte ihre Urenkelin Maritta einen Reprivatisierungsantrag stellen, der Betrieb wurde reprivatisiert und am 1. September 1990 wurde die Produktion unter dem Namen „Crottendorfer Räucherkerzen GmbH“ wieder aufgenommen werden.[2]
Freya Graupner erlebte dies nicht mehr. Sie starb am 16. April 1974 in Crottendorf. Sie wurde in Crottendorf mit einem Frauenort geehrt.[1]
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Einzelnachweise
Weblinks
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