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Gemünden (Taunus)

Ortsteil von Weilrod im Hochtaunuskreis Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Gemünden (Taunus)
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Gemünden ist ein Ortsteil der Gemeinde Weilrod im hessischen Hochtaunuskreis.

Schnelle Fakten Gemeinde Weilrod ...
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Geographie

Gemünden liegt im östlichen Hintertaunus des Naturpark Taunus. In der Dorfmitte ist der Zusammenfluss von Laubach und Sattelbach. Höchste Erhebung bei Gemünden ist der Hardtküppel mit 384 Metern NN. Das Dorf, in einem Talkessel gelegen, wird umgeben von Feldern und Wäldern.

Nachbarorte sind Emmershausen (westlich), Winden und Heinzenberg (nördlich), Laubach (nordöstlich) und Niederlauken (östlich).

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Geschichte

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Ortsgeschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Gemünden erfolgte unter dem Namen Gemunden im Jahr 1402, als König Ruprecht Gerhard und Friedrich von Stockheim mit Burg und Dorf Stockheim sowie mehreren Orten, darunter auch Gemünden belehnte.[1]

In der Dorfmitte ist der Zusammenfluss von Laubach und Sattelbach. Unwetter und Überschwemmungen sorgten in der Gründerzeit immer für Katastrophen. Eines der ältesten Wohnhäuser, das heute noch bewohnt ist, wurde erbaut im Jahre 1648 und trägt die Balkeninschrift: „Ehret die Scholle, sie gibt uns das Brot“. Landwirtschaft und Handwerksbetriebe garantierten das täglich Einkommen der Bewohner. Schulische Ausbildung in der Volksschule, sowie in einer Gewerbeschule, sorgten für das Wissen und Weiterbildung der Gemündener. Gasthäuser beherbergten viele Erholungssuchende.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 31. Dezember 1971 die Gemeinde Rod an der Weil mit den bis dahin ebenfalls selbstständigen Gemeinden Cratzenbach, Gemünden und Winden zur erweiterten Gemeinde Rod an der Weil.[3][4] Am 1. August 1972 wurde sie kraft Landesgesetz mit mehreren anderen Gemeinden zur Gemeinde Weilrod zusammengeschlossen. Damit verbunden war der Wechsel in den neu gegründeten Hochtaunuskreis.[5] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Weilrod wurde je ein Ortsbezirk gebildet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Gemünden angehört(e):[1][7]

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Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Gemünden 504 Einwohner. Darunter waren 6 (1,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 84 Einwohner unter 18 Jahren, 207 zwischen 18 und 49, 111 zwischen 50 und 64 und 202 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 222 Haushalten. Davon waren 60 Singlehaushalte, 69 Paare ohne Kinder und 69 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 54 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 150 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]

Einwohnerentwicklung

Gemünden: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
 
250
1840
 
254
1846
 
267
1852
 
258
1858
 
254
1864
 
280
1871
 
284
1875
 
296
1885
 
245
1895
 
252
1905
 
267
1910
 
299
1925
 
321
1939
 
324
1946
 
459
1950
 
451
1956
 
444
1961
 
414
1967
 
431
1970
 
438
1980
 
?
1990
 
?
1999
 
535
2007
 
510
2011
 
504
2015
 
484
2020
 
494
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Weilrod[9]; Zensus 2011[8]

Historische Religionszugehörigkeit

 1885:245 evangelische (= 100 %) Einwohner[1]
 1961:354 evangelische (= 85,51 %), 48 katholische (= 11,59 %) Einwohner[1]

Politik

Ortsbeirat

Für Gemünden besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Gemünden) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat besteht aus vier Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 54,83 %. Dabei wurden gewählt: ein Mitglied der CDU, zwei Mitglieder der SPD und ein Mitglied der „Freien Wählergemeinschaft“ (SPD).[10] Der Ortsbeirat wählte Christin Holtz (FWB) zum Ortsvorsteher.[11]

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bauwerke

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Gemünden Heimatmuseum

Das älteste Gebäude des Ortes ist das Backhaus. Das massive Untergeschoss war ursprünglich eine Kapelle. Die Ersterwähnung ist datiert auf das Jahr 1580. Die Entstehung der Kapelle wird auf 100 bis 200 Jahre früher geschätzt. Damals stand am Zusammenfluss von Sattelbach und Laubach eine kleine Kapelle. Gottesdienste wurden nur sehr wenig in dieser Kapelle gehalten. Dadurch wurde die Kapelle baufällig und im Jahre 1828 zum Backhaus umgebaut. Im Jahre 1948 wurde dieses älteste Gebäude von Gemünden aufgestockt, zum Rathaus und Gemeindekasse ausgebaut. Nach der Gebietsreform im Jahre 1972 wurde das Heimatmuseum durch den Landfrauenverein Gemünden in den oberen Räumen errichtet. Viele Umbau- und Renovierungsarbeiten wurden schon an diesem Gebäude durchgeführt.

Erst im Jahre 1996 wurden bei erneuten Renovierungsarbeiten Wandmalereien aus dem Alten und Neuen Testament entdeckt. Anhand der verwendeten Farben datierte das hessische Amt für Denkmalschutz diese Malereien auf das 15. Jahrhundert. Von der exakteren Datierung der Wandgemälde erhoffen sich die Historiker eine exaktere Datierung der Erbauung der Kapelle.

Im folgenden Jahr, nach über 170-jähriger Unterbrechung, wurde wieder ein Gottesdienst in diesem Gebäude abgehalten. Dieser stand unter dem Bibeltext: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort aus Gottes Mund“.[12]

Tourismus

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich der Tourismus in Gemünden. Im März 1967 bildete sich ein Heimat- und Verkehrsverein. Im Jahr 1968 bestanden an Gasthäusern der „Burckhof“ (34 Betten), „Zur Linde“ (25 Betten), „Zur Sonne“ (21 Betten) „Haus Anita“ (9 Betten) und andere. In dieser Zeit wurde die Schutzhütte Philipps-Eiche, die heute noch bestehende, am Ortsrand von Gemünden liegende Wassertretanlage und ein Netz von Wanderwegen eingerichtet. Am 13. April 1974 erhielt der Ort von dem Hessischen Fachausschuss für Kurorte, Erholungsorte und Heilbrunnen die Genehmigung, die Bezeichnung Staatlich anerkannter Erholungsort zu führen. In den folgenden Jahrzehnten ging die Bedeutung des Tourismus immer weiter zurück. Vermutlich um das Jahr 2000 herum verzichtete die Gemeinde auf die Wiederbewerbung als Staatlich anerkannter Erholungsort und verlor das Prädikat.[13]

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Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt
  • Marita Haibach (* 1953), ehemalige Abgeordnete des Hessischen Landtags

Literatur

Commons: Gemünden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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