Mythische Inhalte finden sich in fast jeder Gattung der antiken griechischen Literatur und waren bereits nach griechischer und römischer Meinung charakteristisch für die dichterische Fiktion. Bis zur klassischen Zeit waren Epik, Chorlyrik und Tragödie die bevorzugten Gattungen, in denen mythische Stoffe bearbeitet wurden, ab dem Hellenismus treten vermehrt Sammlungen hinzu. Die ältesten erhaltenen Texte sind die kyklischen EpenHomers und die Götterepen Hesiods, die bereits von Herodot als maßgeblich für die griechischen Göttermythen angesehen wurden.[1]
In der griechischen Geschichtsauffassung reicht die historische Zeit bis in die mythische Zeit zurück. Mythische Heroen wurden als sterbliche Menschen einer früheren Epoche betrachtet, die mit den Göttern noch persönlich verkehrten. Weitere wichtige Quellen, die nicht als Dichtung verstanden wurden, sind daher die Schriften der Historiker. Besonders ergiebig sind die Schriften der Lokalhistoriker, etwa die der Atthidographen. Ab dem 5.Jahrhundert v.Chr. entstehen die ersten mythographischen Werke, in denen Genealogien aufgestellt und mythische Stoffe mit anderen Berichten verglichen werden. Als bedeutende Werke werden die hellenistische Bibliotheke des Apollodor und die Fabulae des kaiserzeitlichen Hyginus angesehen. Weitere Quellen sind Kommentarwerke zu den großen Dichtern und kleinere Scholien, die Hinweise auf nicht mehr erhaltene Texte und nicht anders überlieferte Mythen enthalten. Hinzu kommen noch thematische Sammlungen wie die Katasterismen des Eratosthenes von Kyrene oder die Metamorphosen des Ovid.[2]
Neben schriftlichen Quellen geben auch bildliche Darstellungen Auskunft über griechische Mythen. Ab der geometrischen Zeit finden sich Darstellungen mythischer Szenen auf griechischen Vasen, die bis zu den attisch-rotfigurigen Vasenbildern des 5.Jahrhunderts an Umfang und Komplexität zunehmen. Bedeutend sind diese bildlichen Quellen vor allem, da durch sie einige Mythen deutlich früher belegt sind, als durch schriftliche Quellen. Zudem werden auch literarisch nicht überlieferte mythische Szenen dargestellt, deren Deutung und Zuordnung jedoch problematisch ist. Einerseits folgt die Bildsprache anderen Konventionen als die literarische, andererseits ist die Unterscheidung zwischen mythischer Darstellung und Alltagsdarstellung nicht immer möglich. Von besonderer Bedeutung sind daher Darstellungen, die durch Attribute oder Inschriften eindeutig als mythisch gekennzeichnet sind.[3]
Da die ersten Götter in der griechischen Mythologie Personifikationen von Teilen der Welt oder grundlegenden Prinzipien sind, ist zwischen der Entstehung der Welt und der Entstehung der Götter nicht zu unterscheiden. Zahlreiche Mythen handeln von ihrer Entstehung, jedoch konnte sich keine als allgemein gültig durchsetzen. Die am weitesten verbreitete Schöpfungsgeschichte ist Hesiods Theogonie, in der erstmals der Versuch unternommen wurde, aus verschiedenen Mythen eine umfassende Genealogie der Götter zu erstellen.[4] Die meisten späteren Mythographen bauen auf der Theogonie auf, unterscheiden sich jedoch im Detail teilweise erheblich davon. Ein kanonischer Stammbaum griechischer Götter konnte sich nie herausbilden.
In der Theogonie wird das Chaos an den Anfang gestellt. Die Welt wird bei Hesiod nicht aus dem Nichts geschaffen; es gibt schon Materie, jedoch keine Form und keine Ordnung. Aus dem Chaos entsteht als erste Göttergeneration die Erde Gaia (zuerst in „Erdgestalt“, später in „Menschengestalt“), die Unterwelt Tartaros, die Liebe Eros, die Finsternis Erebos und die Nacht Nyx. Aus der Verbindung von Nyx und Erebos gehen der Tag Hemera und die Luft Aither hervor, Nyx bringt aus sich selbst eine Reihe von Gottheiten hervor, die entweder Personifikationen von mit der Nacht assoziierten Phänomenen oder von menschlichen Übeln sind. Der größte Teil der griechischen Götterwelt wird auf Gaia zurückgeführt, die aus sich selbst das Meer Pontos, die Berge Ourea und den Himmel Uranos hervorbringt und insbesondere mit Uranos eine Vielzahl weiterer Nachkommen hat, unter anderem die Titanen. Neben der Herkunft der Götter wird in der Theogonie von der Abfolge der Herrschaft über die Welt erzählt, die in den meisten griechischen Entstehungsmythen eine zentrale Rolle spielt. Der erste Herrscher über die Welt, Uranos, wird von seinem Sohn, dem Titanen Kronos, entmannt und entmachtet, woraufhin die Titanen über die Welt herrschen. Die Titanen werden wiederum von Kronos’ Sohn Zeus gestürzt, im Anschluss beginnt die Herrschaft der olympischen Götter. Zeus sichert seine Herrschaft, indem er seine schwangere Gattin Metis verschlingt, da es deren ungeborenem Sohn bestimmt gewesen wäre, die Stelle des Zeus einzunehmen.[5]
Ein anderer Entstehungsmythos, der eine gewisse Verbreitung gefunden hat, ist die Schöpfungsgeschichte der Orphiker. Obwohl die überlieferten Schöpfungsmythen der Orphiker keine Schlüsse auf eine kanonische Version zulassen, bestehen einige Gemeinsamkeiten. Am Anfang steht bei den Orphikern die Zeit Chronos, von dem Aither, Erebos und Chaos abstammen. Chronos schafft ein Ei in Aither, aus dem Phanes, der Schöpfer aller Dinge, schlüpft. Phanes gibt die Herrschaft an seine Tochter und Gemahlin Nyx ab, die sie wiederum ihrem Sohn Uranos übergibt. Als Zeus die Macht übernimmt, verschlingt er Phanes und schafft die Welt von neuem. Er vermählt sich mit Kore und wird von ihr Vater des Zagreus-Dionysos, an den er seine Herrschaft weitergibt.[4]
Stammbaum der vorolympischen Götter nach Hesiods Theogonie
Hypnos: Gott des Schlafes, der Bruder des Todes Thanatos und Vater der Träume
Iris: Götterbotin, Göttin des Regenbogens, Mittlerin zwischen Götterwelt und Menschheit, Tochter des Thaumas und der Elektra, Schwester der Harpyien und Gattin des Zephyros
Achilleus: größter griechischer Held vor Troja, Sohn des Peleus und der Thetis, die ihn zunächst unter den Töchtern des Lykomedes verbirgt, von Odysseus entdeckt und nach Troja verbracht; der Zorn des Achilleus (sein Streit mit Agamemnon) ist das zentrale Motiv der Ilias
Agamemnon: Oberbefehlshaber der Griechen vor Troja, von seiner Frau Klytaimnestra und ihrem Liebhaber Aigisthos bei seiner Rückkehr erschlagen, durch seinen Sohn Orestes gerächt
Agenor: König von Phönizien, Vater der von Zeus in Stiergestalt nach Kreta entführten Europa (wo sie von ihm Mutter der drei sagenhaften kretischen Herrscher Minos, Rhadamantis– des späteren Richters in der Unterwelt– und Sarpedos wird), des späteren Gründers von Theben, Kadmos, und des von den Harpyien verfolgten und von den Argonauten erlösten Phineus
Aigisthos: Cousin Agamemnons und während dessen Abwesenheit mit der Herrschaft über Mykene betraut; Liebhaber der Klytaimnestra während Agamemnons Abwesenheit; ermordet zusammen mit ihr Agamemnon bei dessen Heimkehr; von Agamemnons Sohn Orestes erschlagen
Ajax der Große: mächtiger griechischer Kämpfer vor Troja, nur von Achilleus übertroffen; hilft bei der Bergung der Leiche Achilleus’, als dessen Rüstzeug jedoch dem Odysseus zugesprochen wird, verfällt er zunächst in Raserei und tötet sich dann selbst
Ajax der Kleine: schnellster Läufer nach Achilleus; Schänder der Kassandra im Athenetempel, dafür von Göttern auf der Heimfahrt versenkt
Akademos: rettet Athen durch Verrat an seinem König Theseus vor der Zerstörung durch die Dioskuren, sein Begräbnisort akademeia wird Namensgeber der Akademie
Alkmene: Mutter des Herakles, den sie mit Zeus zeugt, der ihr in der Gestalt ihres Ehemannes Amphitryon erschien
Amphitryon: Ehemann der Alkmene, in dessen Gestalt Zeus sie verführt, um den Herakles zu zeugen
Andromeda: äthiopische Prinzessin, die dem von Poseidon zur Bestrafung der Hybris ihrer Mutter geschickten Seeungeheuer Ketos zu dessen Besänftigung geopfert werden soll, wird, bereits an einen Felsen geschmiedet, von Perseus befreit, gebiert diesem viele Kinder (darunter die Vorfahren des Herakles und der Perserkönige) und wird später mit ihm als Sternenbild in den Himmel versetzt
Arachne: eine hervorragende Weberin, die Athene herausfordert und ob dieser Hybris von dieser in eine Webspinne verwandelt wird
Ariadne: Tochter von Minos, schenkt Theseus Wollknäuel und Schwert, die ihn im Labyrinth retten
Atalanta: amazonenhafte, unverheiratete, schnelle Jägerin, von Bärin gesäugt, an der Jagd auf den Kalydonischen Eber beteiligt
Bellerophon: von der von ihm zurückgewiesenen Frau des Proitos, König von Tiryns auf Kreta, verleumdet, daraufhin nach Lykien geschickt mit dem Plan ihn dort ermorden zu lassen, übersteht er jedoch alle Aufgaben; Bezwinger der Chimära, versucht auf dem Rücken von Pegasus die Spitze des Olymps zu erreichen
Daidalos: kretischer Erfinder und Baumeister, Erbauer der bronzenen Kuh der Pasiphae und des Labyrinths, flieht vor Minos aus Kreta nach Sizilien mittels selbstgebauter Flügel, Vater des Ikarus
Danaiden: 50 Töchter des Ahnherrn der Griechen, Danaos; sollen die 50 Söhne des Aigyptos heiraten und töten sie in der Hochzeitsnacht; nur eine verschont ihren Mann; dafür in den Tartaros geschickt, wo sie mit einem Sieb Wasser in ein leckendes Fass schöpfen müssen (Bild des Wasserkreislaufs der Erde)
Deukalion: Sohn des Prometheus, entkommt der von Zeus verhängten großen Flut
Dioskuren: Zwillinge Kastor und Pollux, Gefährten des Iason und des Herakles.
Elektra: Tochter des Agamemnon und der Klytaimnestra, hilft Orestes, den gemeinsamen Vater zu rächen
Europa: von Zeus in der Gestalt eines Stiers nach Kreta entführt, mit Zeus u. a. Mutter des Minos
Eurystheus: König von Mykene, für die zwölf Aufgaben bekannt, die er Herakles auferlegte
Hekabe: Ehefrau des Priamos, Mutter des Hektor, des Paris und vieler weiterer trojanischer Helden
Hektor: wichtigster Held und Heerführer Trojas, Sohn des Priamos
Helena: Prinzessin Helena „die Schöne Helena“ von Troja und Königin von Sparta. Tochter des Zeus und der Leda. Als schönste Frau der Welt soll sie Ursache für den trojanischen Krieg gewesen sein, nach dem der trojanische Prinz Paris sie nach Troja entführte.
Hero: Aphroditepriesterin an der Meerenge Hellespont, den ihr Geliebter Leander allnächtlich durchschwamm
Iason: zog mit den 50 Argonauten aus, um das Goldene Vlies zu rauben, das er mit Medeas Hilfe schließlich erlangt
Ikaros: Sohn des Dädalus, stürzt auf dem Flug von Kreta nach Sizilien ins Meer
Ixion: Person, die erstmals einen Mord an einem Verwandten beging, dafür in den Tartaros geschickt
Kassandra: Tochter des Priamos, Seherin in Troja, der niemand glaubt
Laokoon: nach VergilsAeneis Apollonpriester, warnte die Bewohner von Troja davor, das hölzerne „Trojanische Pferd“ in die Stadt zu ziehen („Danaergeschenk“); um ihn daran zu hindern, schickt die auf Seiten der Griechen stehende Athene zwei Seeschlangen, die ihn und seine Zwillingssöhne erwürgen
Leander: Geliebter der Hero, der auf dem Weg zu ihr im Hellespont ertrank
Medeia (Medea): zauberkundige Tochter des kolchischen Königs, hilft Iason aus Liebe das goldene Vlies zu rauben, flieht mit ihm nach Griechenland, ermordet aus Eifersucht ihre Kinder als sich Iason Kreons Tochter Glauke zuwendet
Melampous: Seher und Heiler, der die Sprache der Tiere verstand
Menelaos: König von Sparta, Bruder des Agamemnon, Ehemann der Helena, die Paris ihm raubt und nach Troja entführt
Minos: König von Kreta, sperrt den Minotauros, den seine Frau Pasiphae mit des Poseidons Stier gezeugt hatte, ins Labyrinth und führt Krieg mit Athen, um diesen zu ernähren
Nestor: Herrscher von Pylos, versucht den Streit zwischen Agamemnon und Achilleus zu schlichten, Argonaut
Oidipous (Ödipus): Sohn des Königs von Theben, den er unwissentlich tötet, und dessen Frau Iokaste, die er später zur Frau nimmt
Odysseus: listenreichster der griechischen Helden vor Troja, König von Ithaka
Oknos: verurteilt, ein Seil aus Binsen zu flechten, dessen fertiges Ende immer von einem Esel aufgefressen wurde
Orestes: Sohn des Agamemnon und der Klytaimnestra, Bruder der Iphigenie
Orpheus: Sänger, Erfinder der Musik und des Tanzes, betört sogar Hades, der ihm seine an einem Schlangenbiss verstorbene Frau zurückgibt, die er aber durch seinen unerlaubten Blick auf die Geliebte während des Aufstieges aus der Unterwelt wieder an Hades verliert, Argonaut
Paris: Sohn des Königs Priamos von Troja, Räuber der Helena
Pasiphae: Frau des Minos, zeugt mit dem von Poseidon geschickten Stier in der Daidaloischen Kuh den Minotauros
Penelope: Frau des Odysseus, muss sich während dessen Abwesenheit zahlreicher Freier erwehren
Perseus: ausgesetzter Sohn des Königs von Argos, besiegte die Gorgo Medusa, verwendet ihr Haupt, um Atlas in Stein zu verwandeln
Priamos: König von Troja, Ehemann der Hekabe, Vater des Hektor, des Paris und vieler weiterer trojanischer Helden
Pyrrha: einzige überlebende Frau nach der deukalischen Flut
Sisyphos: verriet die Pläne der Götter und musste im Tartaros einen Felsblock einen Hang hinaufrollen, der dann immer wieder nach unten rollte
Tantalos: Stammvater der Tantaliden, König von Lydien, Urahn des Agamemnon, Anfangs war er mit den Göttern befreundet (durfte sogar gemeinsam mit ihnen speisen) aber dann verfeindet, weil er seinen Sohn kochte und ihn den Göttern als Mahl vorsetzte. Als Strafe musste er Hunger, Durst und Todesqualen erleiden, obwohl er in einem See steht und Obstbäume um ihn wachsen. Todesangst erlitt er wegen eines, über ihm schwebenden, großen Felsbrockens. Zwei seiner Nachkommen sind Pelops und Niobe.
Telemachos: Sohn des Odysseus und der Penelope, hilft seinem heimgekehrten Vater bei der Tötung der Freier
Theseus: einer der berühmtesten Helden der griechischen Mythologie, König von Athen, Argonaut, Kalydonischer Jäger, Überwinder des Minotauros und des Marathonischen Stieres, Stifter der Panathenäischen und isthmischen Spiele, von Herakles aus der Unterwelt befreit nach dem gescheiterten Versuch, Persephone zu entführen
Tiere, Ungeheuer, Riesen
Aithon: Adler, der die Leber des Prometheus frisst
Androgynes: Geschöpfe, aus denen die Menschen hervorgegangen waren
Areion: sehr schnelles Wunderpferd, welches sprechen konnte
Argos, das Ungeheuer (auch Panoptes genannt): Ungeheuer mit hundert (oder zahlreichen) Augen am ganzen Leib
Geryon: Riese mit drei an der Hüfte zusammengewachsenen Leibern; Herakles tötet ihn, um seine Rinderherde zu rauben
Gorgonen: Schreckgestalten mit Schlangenhaaren, die jeden, der sie anblickt, zu Stein erstarren lassen
Gryphos (Greif): Löwe mit Adlerkopf und Flügeln, Symbol scharf blickender Klugheit und des Sehertums
Harpyien: Mischwesen aus Frau und Vogel, Schwestern der Iris; quälten den blinden König Phineus, von den Argonauten vertrieben; verbringen Menschen in den Tartarus und quälen diese auf dem Weg dorthin
Herakleische Schlangen: zwei Schlangen, die Hera schickt, um den wenige Monate alten Herakles zu töten; von diesem erwürgt
Hydra (auch Lernäische Schlange genannt): neunköpfiges Seeungeheuer, von Herakles erlegt; in ihr giftiges Blut taucht Herakles seine Pfeile
Kalydonischer Eber: seine Erlegung und der Streit um das Vlies, an beiden sind Atalante und Meleager maßgeblich beteiligt, kosten viele der Beteiligten das Leben
Kerynitische Hirschkuh (auch Keryneische Hindin oder Keryneiische Hindin): Hirschkuh, die Felder in Arkadien verwüstete und die Herakles erst nach einem Jahr einzufangen vermochte
Kretischer Stier: Stier, den Poseidon Minos als Zeichen, dass dieser König werden solle, schickte; als Minos das schöne Tier dem Gott nicht opfern will, lässt Poseidon Minos Frau in Liebe zu dem Tier verfallen (siehe Minotauros); von Herakles zu Eurystheus gebracht, aber wieder freigelassen (vgl.: marathonischer Stier!); von Theseus später erlegt
Kyklopen: Gestalten mit kreisrunden Augen oder einem einzelnen Auge auf der Stirn
Ladon: Drache mit– je nach Quelle– 2, 3 oder 100 Köpfen, der zusammen mit den Hesperiden einen Baum mit goldenen Äpfeln bewacht
Marathonischer Stier: identisch mit dem kretischen Stier; Herakles lässt ihn, nachdem er ihn Eurystheus vorgeführt hat, frei, woraufhin er viel Schaden anrichtet, v.a. in Marathon, daher der Beiname
Minotauros: Untier, das die Frau des Kreterkönigs Minos gebar, nachdem sie sich, versteckt in einer von Daedalos gebauten hölzernen/bronzenen Kuh mit dem kretischen Stier paarte; in das von Daedalos erbaute Labyrinth verbracht, muss Minos Menschen opfern
Nemeischer Löwe: Löwe mit undurchdringlichem Fell, daher von Herakles erwürgt; das Fell, das er mit den Krallen des Löwen abzog, trug er fortan als Rüstung
Orthos: zweiköpfiger Hund, der die Rinderherde des Geryos bewacht, ein Bruder des Höllenhundes Kerberos
Phoinix: Vogel, der verbrennt und aus seiner Asche neu ersteht
Rosse des Diomedes: menschenfressende Pferde, Herakles wirft ihnen Diomedes selbst zum Fraß vor und kann sie so eine Weile zähmen; fressen später Abderos, des Herakles Liebling
Sirenen: weibliche Fabelwesen, die durch ihren Gesang die Schiffer anlocken, um sie zu töten
Skylla: bewacht zusammen mit Charybdis eine Meerenge
Sphinx: Dämon der Zerstörung, gab den vorbeikommenden Reisenden ein Rätsel auf
Stymphalische Vögel oder Stymphaliden: Vögel mit ehernen Schnäbeln, Klauen und Feder, welche sie wie Pfeile abschießen konnten; überfallen die Argonauten; später von Herakles vertrieben
Teumessischer Fuchs: riesiger, menschenfressender Fuchs, dem die Thebaner monatlich einen Knaben opfern mussten
Tityos: Riese, der versuchte, die schöne Leto zu vergewaltigen
Triton: Mischwesen aus Mensch (Oberkörper), Pferd (vordere Hälfte des Unterleibes) und Delphin (hinterer Teil des Unterleibes), daher häufig als Kentaur des Meeres bezeichnet
Typhon: Riese, den Gaia durch Vereinigung mit dem Tartaros gebar, um sich an Zeus für die Niederlage ihrer Kinder, der Titanen und Giganten zu rächen
Zentauren: siehe unter Kentauren
Delphi: Stadt, die vor allem für ihr Orakel bekannt war
Ludwig Radermacher: Mythos und Sage bei den Griechen. Baden bei Wien 1938
Die Unsterblichen – Götter Griechenlands. Kunstverlag Josef Fink. Lindenberg 2012, ISBN 978-3-89870-767-1 (Begleitbuch zur Sonderausstellung in der Staatlichen Antikensammlung und Glyptothek in München mit ausführlichen Essays zahlreicher Wissenschaftler)
Wissenschaftliche Nachschlagewerke
Herbert Hunger: Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Wien 1953