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Hans Mettel

deutscher Bildhauer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hans Mettel
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Hans Mettel (* 10. April 1903 in Salzwedel, Deutschland; † 23. Januar 1966 in Falkenstein im Taunus) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur, Sohn einer bekannten Salzwedeler Steinmetzfamilie.

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Bartholomäusfries am Frankfurter Dom, 1957

Leben

Zusammenfassung
Kontext

Mettel war der Sohn des Steinmetzmeisters Carl Mettel. Er besuchte von 1913 an das Königlich-humanistische Gymnasium in seinem Heimatort. Im Jahr 1921 zog Mettel nach Dresden und absolvierte dort bis 1923 eine Ausbildung als Steinbildhauer. Dann wechselte er an die Preußische Akademie der Bildenden Künste und wurde von 1925 bis 1928 Meisterschüler bei Hugo Lederer und Edwin Scharff.

Mettel erhielt nach mehreren Ausstellungen 1930 den Rom-Preis. Von 1930 bis 1931 absolvierte er diesen Studienaufenthalt als Stipendiat der Preußischen Akademie der Künste in der Villa Massimo in Rom. Nach seiner Rückkehr arbeitete Mettel ab 1931 als freischaffender Künstler in Berlin. Das Adressbuch verzeichnete ihn u. a. 1943 in der Hundekehlestraße 29.

In der Zeit des Nationalsozialismus war Mettel Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste. Für diese Zeit ist seine Teilnahme an acht Gruppenausstellungen sicher belegt, darunter 1937 in Mannheim „Junge deutsche Bildhauer“, 1938 in Hannover die „106. Große Frühjahrsausstellung“ des Kunstvereins Hannover und 1940 in Hamburg „Deutsche Bildhauer der Gegenwart“.[1]

Einige seiner Werke galten den Nationalsozialisten als „entartet“. Er erhielt Ausstellungsverbot, das aber offensichtlich später aufgehoben wurde[2], und 1937 wurden im Rahmen der deutschlandweiten konzertierten Aktion „Entartete Kunst“ nachweislich drei seiner Plastiken aus öffentlichen Sammlungen beschlagnahmt.[3]

Mettel nahm als Angehöriger der Wehrmacht ab 1940 am Zweiten Weltkriegs teil. 1945 geriet er in französische Kriegsgefangenschaft. Aus dieser kehrte er 1946 nach Salzwedel zurück.

1947 erhielt er die Berufung zum Professor und Leiter der Bildhauerklasse der Städelschule in Frankfurt am Main. Arnold Bode berief ihn 1953 in den „Club 53“. 1952 war er Juror der Kunstausstellung Eisen und Stahl, von 1950 bis 1956 Direktor der Städelschule. Zu seinen Schülern dort zählte der Bildhauer Willi Schmidt.

Mettel war Mitglied im Deutschen Künstlerbund, von 1955 bis 1960 gehörte er dessen Vorstand an.[4] Er starb am 23. Januar 1966 in seinem Haus in Falkenstein im Taunus.

In seiner Geburtsstadt Salzwedel sind noch wenige Kunstwerke von Mettel erhalten, die Brunnenfigur auf dem Hof der Kreismusikschule (hinter dem Geburtshaus von Jenny Marx), das Gefallenendenkmal im Jahngymnasium und verschiedene Grabmale.

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Auszeichnungen

Werke

Mettels figurale Plastiken waren bedeutende Beiträge zum bildhauerischen Schaffen im Deutschland der 1950er und 1960er Jahre und haben internationale Relevanz. So war er zum Beispiel Teilnehmer der documenta 1 (1955), der documenta II (1959) und der documenta III (1964) in Kassel.

1937 als „entartet“ aus öffentlichen Sammlungen nachweislich beschlagnahmte Plastiken Mettels

Galerie

Literatur

  • Ernst Holzinger: Hans Mettel, Träger des Kunstpreises der Stadt Darmstadt: Ausstellung der Stadt Darmstadt unter Mitwirkung des Kunstvereins Darmstadt, 10. Mai bis 14. Juni 1958 in der Kunsthalle. Ausstellungskatalog. Magistrat, Darmstadt 1958.
  • Kerstin Schlüter: Der Bildhauer Hans Mettel: mit einem kritischen Werkkatalog der plastischen Arbeiten. : Lang, Frankfurt am Main / Berlin / Bern / Brüssel / New York / Oxford / Wien 2001 (= Europäische Hochschulschriften. Reihe 28. Kunstgeschichte. ISBN 3-631-36906-9).
  • Kerstin Schlüter: Hans Mettel – Der Nachlaß im Städel. In: Alexander Bastek (Bearb.): Von Köpfen und Körpern. Frankfurter Bildhauerei aus dem Städel. Städel, Frankfurt a. M. 2006, ISBN 978-3-93528311-3, S. 70–83.
  • Christian Lenz; Ellen Spickernagel (Bearb.): Hans Mettel: Skulpturen, Medaillen, Zeichnungen, Druckgraphik. Ausstellungskatalog. 30. 9. – 5. 11. 1972, Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt am Main 1972.
  • Ralf Bormann: Zum Raum wird hier die Zeit. Der Werkprozess zu Hans Mettels Hölderlin-Denkmal in Frankfurt am Main. In: Oliwia Murawska (Hrsg.), Grenzgänger. Festschrift für Prof. Dr. Andreas Hartmann. In: Rheinisch-westfälische Zeitschrift für Volkskunde. 62/63, Bonn, / Münster in Westfalen 2018, S. 307–343.
  • Mettel, Hans. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 379 (Textarchiv – Internet Archive Leseprobe).
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Commons: Hans Mettel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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