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Heidi Brühl
deutsche Schlagersängerin und Schauspielerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Heidi Rosemarie Brühl (* 30. Januar 1942 in München; † 8. Juni 1991 in Starnberg) war eine deutsche Schlagersängerin, Schauspielerin, Hörspiel- und Synchronsprecherin.

Karriere in Deutschland
Zusammenfassung
Kontext
Schauspielerin
Bereits als Fünfjährige nahm Heidi Brühl Tanzunterricht. Der Produzent und Regisseur Harald Braun erkannte ihr Talent und gab ihr eine kleine Rolle in dem 1954 erschienenen Film Der letzte Sommer als kleine Schwester der Hauptdarstellerin, gespielt von Liselotte Pulver.
Populär machten sie in Deutschland die Immenhof-Filme. Darin spielte sie die Figur der jungen und lebenslustigen „Dalli“ und sang im Film mit den Kindern aus Malente (in der Holsteinischen Schweiz zwischen Lübeck und Kiel gelegen) das Ponylied (eigentlich gesungen von den Schöneberger Sängerknaben). Die drei Filme Die Mädels vom Immenhof (1955), Hochzeit auf Immenhof (1956) und Ferien auf Immenhof (1957) wurden kommerzielle Erfolge. Danach beschloss Brühl, eine Ausbildung zu absolvieren. Sie studierte fünf Jahre Gesang, Tanz, nahm Schauspielunterricht und ließ sich in Englisch und Französisch ausbilden. In Die Zwillinge vom Immenhof (1973) und Frühling auf Immenhof (1974) verkörperte sie erneut die nun zur Immenhof-Eigentümerin aufgerückte Figur „Dalli“. Ihr Partner war Horst Janson.
Zu ihren letzten Filmrollen gehörten Auftritte in den deutschen Fernsehserien Ein Fall für zwei, Praxis Bülowbogen (beide 1987) sowie Zwei Schlitzohren in Antalya (ausgestrahlt 1991). 1991 sollte Brühl bei den Berliner Jedermann-Festspielen die Rolle der Buhlschaft übernehmen, sie konnte jedoch nur noch an den ersten Proben teilnehmen.
Sängerin
1959 schickte Brühls Vater ein Demoband seiner Tochter zum Plattenlabel Philips, die nach weiteren Probeaufnahmen einen Plattenvertrag mit ihr abschloss. Zuerst wurde sie zusammen mit Corina Corten als die „Dolly Sisters“ vermarktet. Bereits im August 1959 kam Brühls erste Soloplatte Chico Chico Charlie in die deutschen Hitparaden, wo sie bis zum fünften Platz aufstieg. Bis 1967 konnte sie zwölf weitere Titel in den deutschen Hitlisten platzieren.
Den größten Erfolg erreichte Brühl mit dem Titel Wir wollen niemals auseinandergehn von Michael Jary mit einem Text von Bruno Balz und Gloria de Vos – ehemalige Ehefrau und Assistentin des Zauberkünstlers Kalanag.[1] Mit diesem Lied trat sie in der Schlagerparade, der deutschen Vorentscheidung zum Grand Prix Eurovision 1960 an, landete aber hinter Wyn Hoop nur auf Platz zwei. Beim Grand Prix Eurovision 1963 vertrat sie Deutschland und belegte mit dem Titel Marcel von Charly Niessen Platz neun.
In der Folgezeit widmete sie sich dem Musical. Sie spielte und sang vor allem in Annie Get Your Gun von Irving Berlin. In den 1980er Jahren gründete sie einen eigenen Musikverlag und wurde auch als Produzentin tätig. Ein viel beachtetes Comeback als Sängerin feierte Brühl, als sie 1981 und 1982 zwei Singles in englischer Sprache im Discomusik-Stil veröffentlichte (You Are A Part Of My Heart und No Ties No Tears), mit denen sie in der renommierten Fernseh-Musiksendung Musikladen auftrat.
Hörspiel- und Synchronsprecherin
1959 war sie in Paul Temple und der Conrad-Fall von Francis Durbridge zu hören – dem einzigen Paul-Temple-Hörspiel, das vom BR produziert wurde.
Ihre Stimme ist ebenfalls in den Filmen Die unendliche Geschichte aus dem Jahre 1984 als Südliches Orakel und als deutsche Synchronisation von Kirstie Alley in Kuck mal, wer da spricht 2 von 1990 zu hören.
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Karriere international
Kurz vor ihrem 21. Geburtstag starb Brühls Vater, der bis dahin ihr Manager gewesen war. Sie zog daraufhin 1964 von München nach Rom, um im internationalen Filmgeschäft Fuß zu fassen. 1970 ging Brühl in die USA, wo sie in Las Vegas mit Sammy Davis junior und anderen amerikanischen Showstars auftrat. Dort erhielt sie auch zahlreiche Engagements in Fernsehproduktionen, unter anderem in Columbo in der Episode Schach dem Mörder (1973), und spielte unter der Regie von Clint Eastwood in der Kino-Produktion Im Auftrag des Drachen. Im Januar 1980 war sie in einer Ausgabe des Playboy zu sehen. Anfang der 1980er Jahre kehrte Brühl endgültig nach Deutschland zurück.

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Privatleben
In den 1960er Jahren war Brühl mit dem zu dieser Zeit verheirateten Regisseur Michael Pfleghar liiert, der sich wenige Wochen nach ihrem Tod im Juni 1991 das Leben nahm.[2]
1964 heiratete sie den US-amerikanischen Schauspieler Brett Halsey. Aus der Ehe gingen die beiden Kinder Clayton Alexander Halsey (* 1967), der als Schauspieler, Editor und Off-Stimme von Big Brother in den USA tätig war,[3][4] und Nicole Brühl (* 1970) hervor.[5][6] Die Ehe wurde 1976 geschieden.
Noch vor der Jedermann-Theaterpremiere in Berlin starb Brühl am 8. Juni 1991 nach einer Krebsoperation wegen Brustkrebs im Alter von 49 Jahren an Herz- und Kreislaufversagen. Der Krebs war bereits vier Jahre zuvor erkannt worden, woraufhin der behandelnde Arzt Heidi Brühl eine Brustamputation empfahl, was die Schauspielerin jedoch abgelehnt hatte.[7] Sie wurde auf dem Münchener Waldfriedhof (Grab 142e-UW-31) beigesetzt.[2][8]
Diskografie
Vinyl-Singles
Vinyl-Alben
Compact Discs
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Chartplatzierungen
Alben
Singles

Chico chico Charlie
auf Philips 345150
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Filmografie
Kino
- 1954: Der letzte Sommer
- 1954: Heideschulmeister Uwe Karsten
- 1955: Die Mädels vom Immenhof
- 1955: Roman einer Siebzehnjährigen
- 1956: Hochzeit auf Immenhof
- 1957: Ferien auf Immenhof
- 1957: Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
- 1957: Vater, unser bestes Stück
- 1957: Die Frühreifen
- 1958: Man ist nur zweimal jung
- 1958: Solang’ die Sterne glüh’n (Zirkuskinder)
- 1958: Ooh … diese Ferien
- 1958: Ohne Mutter geht es nicht
- 1959: Laß mich am Sonntag nicht allein
- 1959: Verbrechen nach Schulschluß
- 1959: 2 x Adam, 1 x Eva
- 1959: Der Schäfer vom Trutzberg
- 1960: Schlagerparade 1960
- 1960: Schlager-Raketen
- 1960: Immer will ich dir gehören
- 1960: Der Held meiner Träume
- 1960: Freddy und die Melodie der Nacht
- 1961: Eine hübscher als die andere
- 1962: Kapitän Sindbad (Captain Sindbad)
- 1962: Der Zigeunerbaron
- 1973: Die Zwillinge vom Immenhof
- 1974: How to seduce a woman
- 1974: Frühling auf Immenhof
- 1975: Im Auftrag des Drachen
- 1977: Das Gesetz des Clans
- 1984: Die unendliche Geschichte (Stimme des Südlichen Orakels)
- 1990: Kuck mal, wer da spricht 2 (dt. Synchronstimme von Kirstie Alley)
Fernsehen (Auswahl)
- 1969: Ein Walzertraum (Operette)
- 1970: Dem Täter auf der Spur – Schlagzeile: Mord
- 1971: Olympia – Olympia
- 1973: Columbo: Schach dem Mörder (The Most Dangerous Match)
- 1974: Tatort: Playback oder die Show geht weiter
- 1979: Locker vom Hocker
- 1980: Hollywood, ich komme
- 1982: Ehe oder Liebe
- 1984: Ein Fall für zwei – Chemie eines Mordes (Staffel 4, Folge 4)
- 1985: Ein Heim für Tiere – Folge 9 (Rikki) und 10 (Hasso)
- 1985: Berliner Weiße mit Schuß – Hannibal ante portas (Staffel 1, Folge 3)
- 1985: Der Alte – Die Angst des Apothekers (Folge 98)
- 1987: Praxis Bülowbogen (6 Folgen)
- 1987: Ein Fall für zwei – Irgendwann... (Staffel 7, Folge 4)
- 1988: Im Schatten der Angst
- 1990: Hotel Paradies
- 1991: Zwei Schlitzohren in Antalya (10 Folgen)
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Fernsehsendungen und Shows (Auswahl)
- 1959: Sind Sie frei, Fräulein?
- 1963: Lieben Sie Show …?
- 1963: Hotel Victoria
- 1966: Mit 30 Schlagern um die Welt
- 1966: Die Rudi Carrell Show
- 1968: Pauls Party
- 1968: Ab morgen haben wir Humor (31. Dezember 1968)
- 1972: Die Heidi Brühl Show (WDR, 26. Juni 1972)
- 1973: Hätten Sie heut' Zeit für mich
- 1975: Musik ist Trumpf
- 1975: Dalli Dalli
- 1976: Musik ist Trumpf (17. April 1976)
- 1976: Am laufenden Band (Folge 23 vom 25. September 1976)
- 1976: Großes Glück zu kleinen Preisen (28. Dezember 1976)
- 1976/77: 8×1 in Noten
- 1977: Ein Clown ging übern Broadway (13. Oktober 1977)
- 1979: Träume kann man nicht verbieten (13. Januar 1979)
- 1979: Auf Los gehts los
- 1979: Die Pyramide
- 1981: So schön wie heut’, so müßt’ es bleiben (12. November 1981, Duett mit Roy Black)
- 1982: Mit Musik geht alles besser (27. Mai 1982)
- 1982: Super-Hitparade (18. November 1982)
- 1984: Ein Abend im 3/4 Takt
- 1985: Melodien für Millionen (Folge 1 vom 2. Februar 1985)
- 1986: Dall-As
- 1990/91: Mini Playback Show (ab Folge 1 vom 31. Dezember 1990, Jury: Roberto Blanco, Heidi Brühl, Hans Kraus)
sowie:
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Hörspiel
- 1959: Paul Temple und der Conrad-Fall (1. Teil: Ein Herr kommt aus München), Bayerischer Rundfunk
- 1959: Paul Temple und der Conrad-Fall (2. Teil: Ein merkwürdiger Patient), Bayerischer Rundfunk
- 1959: Paul Temple und der Conrad-Fall (3. Teil: Später Besuch), Bayerischer Rundfunk
Auszeichnungen
- 1960: Goldene Schallplatte für Wir wollen niemals auseinandergehn
- 1960: Bravo Otto in Bronze
- 1961: Goldener Bildschirm
- 1961: Bravo Otto in Silber
- 1964: Goldener Bildschirm
- 1977: Goldener Nürnberger Trichter der Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft
Autobiografie
- Eine kühle Blonde, bitte. Erinnerungen eines bisweilen unvorsichtigen Mädchens. Molden, Wien 1976, ISBN 3-217-00758-1.
Literatur
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 124 f.
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 1: A – C. Erik Aaes – Jack Carson. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 587.
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Weblinks
Commons: Heidi Brühl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Werke von und über Heidi Brühl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Heidi Brühl bei IMDb
- Heidi Brühl bei filmportal.de
- Heidi Brühl – Fanseite
- Heidi Brühl bei steffi-line.de
- Heidi Brühl bei Discogs
- Covergalerie der von Brühl zwischen 1959 und 1971 veröffentlichten Schallplatten
- Platzierungen in den Single-Charts bei chartsurfer.de
- Heidi Brühl auf Ready Steady Girls! ( vom 3. November 2007 im Internet Archive) (englisch)
- Heidi Brühl In: Virtual History (englisch)
- Heidi Brühl in der Deutschen Synchronkartei
Einzelnachweise
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