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Hörspielsprecher

Person, die in einem Hörspiel spricht Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Ein Hörspielsprecher ist ein Darsteller in einem Hörspiel. Bei einem Hörspiel wird mit verteilten Rollen gesprochen, genau wie im Theater oder Film, nur dass man es eben nicht sehen kann, sondern nur hören. Auch die entsprechenden Geräusche und die passende Musik werden vom Tonmeister hinzugefügt. Kommen einige Hörspiele ohne Erzähler aus (etwa Lady Bedfort, Monster 1983), so sind andere Titel mit einem eben solchen Erzähler versehen – wobei es sich um eine Figur innerhalb der Geschichte handeln kann (Philip Maloney, Hörspiel zum Disney-Film Der Glöckner von Notre Dame (1996), Kiddinx) oder um eine neutrale, nicht ins Geschehen involvierte Instanz (Sieben Siegel & The Sandman, Audible). Demgegenüber wird beim Hörbuch aus einem Buch vorgelesen – oft nur von einem einzigen Sprecher, aber es ist auch der Einsatz von mehreren Sprechern möglich. Meist wird diese Tätigkeit von ausgebildeten Schauspielern ausgeübt.

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Geschichte

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Im US-amerikanischen Radio waren es ab den 1930er-Jahren zunehmend internationale Leinwandstars, die – als Nebenprodukte ihrer eigentlichen Arbeit – in Hörfunkproduktionen als Sprecher fungierten. Orson Welles (siehe zu ihm auch den Abschnitt „Hörspiel“ von Krieg der Welten), Vincent Price, Boris Karloff, Basil Rathbone und Peter Lorre sind nur einige der Kinogrößen, deren Stimmen auch durch Hörspiele bekannt wurden. Eine der beliebtesten amerikanischen Hörspielserien war Suspense.

Zu den bekanntesten deutschen Sprechern gehören u. a. Christian Brückner, Klaus Herm, Matthias Ponnier, Gert Haucke, Hans-Peter Hallwachs, Friedrich W. Bauschulte, Herbert Stass, Eduard Wandrey, Otto Sander, Kurt Lieck, Herbert Köfer, Gert Westphal, Hans Helmut Dickow, Ewald Wenck, Kurt Waitzmann, Hans Clarin, Edith Schollwer, Edith Hancke, Klaus Manchen, Gisela Trowe, Ilse Trautschold, Arno Wyzniewski, Heinz Schimmelpfennig, Hans Paetsch, Charles Regnier, Wolfgang Kieling, Katharina Brauren, Maria Becker, Horst Frank, Oliver Rohrbeck, Wolfgang Büttner, Jürgen Thormann, Walter Renneisen und Wolfgang Pampel. Die älteste deutsche Hörspielserie waren Die Hesselbachs (77 Folgen, 1949–1956, HR); der Titel änderte sich von Familie Hesselbach (47) über Prokurist a. D. Hesselbach (12) bis Hesselbach GmbH (18) mit den Protagonisten Wolf Schmidt und Lia Wöhr. Berühmtheit erlangte René Deltgen in der Rolle des Schriftstellers und Privatdetektivs Paul Temple, eine Rolle, die er in elf mehrteiligen Hörspielen (113 Folgen, NWDR/WDR) zwischen 1949 und 1966 sprach. Klaus Herm wurde insbesondere bekannt durch die drei sehr erfolgreichen Hörspielreihen (Pension Spreewitz[1] – 150 Folgen, 1957–1964, Damals war’s – Geschichten aus dem alten Berlin[2] [3] – 426 Folgen, 1964–1987, und Professor van Dusen – 79 Folgen, 1978–1999) des RIAS Berlin, die alle später im Deutschlandfunk Kultur mehrfach wiederholt wurden. Großer Beliebtheit erfreute sich auch Kurt Waitzmann mit Es geschah in Berlin[4] (499 Folgen, 1951–1971, RIAS Berlin) und Gert Haucke mit Papa, Charly hat gesagt… (360 Folgen, 1972–1984, NDR bzw. ARD-Koproduktion). Diese Serie war so erfolgreich, dass noch eine gleichnamige Nachfolgeserie entstand (257 Folgen, 1989–1995, Saarländischer Rundfunk/Südwestfunk). Des Weiteren ist zu erwähnen Die Jagd nach dem Täter (126 Folgen, 1957–1964, NDR) und Schloß Wildauen (139 Folgen, 1985–1986, SWF). Die deutsche Rekord-Hörspielserie (678 Folgen, 1968–1983) war Neumann, zweimal klingeln, die in der ehemaligen DDR gern gehört wurde und ebenfalls im Deutschlandfunk Kultur wiederholt wurde – mit den bekannten Sprechern Herbert Köfer, Brigitte Krause, Helga Piur, Helga Göring u. a. Und auch die Nachfolgeserie Waldstraße Nummer 7 (241 Folgen, 1984–1989) wurde populär. Eine der letzten langlebigen Produktionen war Kastendiek & Bischoff (426 Folgen, 1999–2000, Radio Bremen). Auch das Schweizer Radio SRF 1 hat mit Schreckmümpfeli (628 Folgen: 1975–1989, 2002–laufend) eine langlebige Kurzhörspielserie (Gutenachtgeschichten) zu bieten. Nicht vernachlässigen sollte man auch die große Anzahl der erfolgreichen Kinderhörspiele. Hervorzuheben sind hier die langlebigen humorvollen Hörspielserien der 1960er-Jahre mit dem Schauspieler Rudi Stark[5][6] und seinem Funkbericht aus Kasperlehausen, wo er selbst den Kasper sprach, oder Hans Clarin mit Meister Eder und sein Pumuckl (1962–1973). Als besonderes Genre sind noch die Puppentheater-Hörspiele zu nennen, die Fritz Genschow (auch er sprach den Kasper selbst) einmal im Monat innerhalb seiner wöchentlichen Sendung Onkel Tobias in den Jahren 1947–1972 im RIAS Berlin produzierte, oder die von der Augsburger Puppenkiste (1966–2017: 61 Geschichten) gestalteten Hörspiele mit breitem Themenspektrum.[7]

Einige der langlebigen Hörspielserien wurden für das Fernsehen adaptiert, wobei die Schauspieler fast komplett ausgetauscht wurden. Bei den drei Familienserien wurde lediglich das „Familienoberhaupt“ mit demselben Schauspieler besetzt: Die Firma Hesselbach (mit Wolf Schmidt), Pension Spreewitz (mit Ewald Wenck) und Familie Neumann (mit Herbert Köfer). Bei Meister Eder und sein Pumuckl sprach nur Hans Clarin durchgehend den Pumuckl.

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Hörspielsprecher mit den meisten Hörspielen

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(Stand: 23. März 2024)

Erläuterung zu Spalte 4 (Bemerkungen): Zuerst stehen die Hörspiele der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands in Normalschrift, danach stehen die Hörspiele der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft mbH (RRG)[8] und des Deutschlandsenders in Normalschrift, gefolgt von den Hörspielen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Österreichs (RWR und ORF) und der Schweiz (SRF) in Normalschrift. Koproduktionen werden nur beim federführenden Sender (das ist in den Hörspieldateien der erstgenannte Sender) gezählt, um Doppelerfassungen zu vermeiden. Am Schluss stehen die kommerziellen Hörspiele in Kursivschrift.[9][10][11][12][13][14][15]

Anmerkung zu Spalte 4 (Bemerkungen): * geschätzte bzw. hochgerechnete Zahlen

Weitere Informationen Name, Anzahl ...
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Verwandte Tätigkeiten

In Filmen unterscheidet man Synchronsprecher und Sprecher Off camera, also ohne Zuordnung zu einer sichtbaren Figur.

Einzelnachweise

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