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Hölstein
Gemeinde im Kanton Basel-Landschaft in der Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Hölstein (schweizerdeutsch: Hölschte) ist eine politische Gemeinde im Kanton Basel-Landschaft und liegt zwischen dem Kantonshauptort Liestal und dem historischen Städtchen Waldenburg. Sie gehört zur Randzone des Einzugsgebietes von Basel.
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Geographie

Das Baugebiet umfasst 93 ha, das Landwirtschaftsgebiet 262 ha, und 244 ha sind bewaldet (Stand 2014/15).[5]
Die Nachbargemeinden sind Ramlinsburg, Zunzgen, Tenniken, Diegten, Bennwil, Niederdorf und Lampenberg.
Geschichte
Hölstein wurde 1093 erstmals urkundlich erwähnt: als «Hulestein». Der Name bedeutet «hohler Stein» oder «beim hohlen Fels». Im 14. Jahrhundert war das Dorf ein Lehen der Ziefener, eines Zweigs der Eptinger.
In den Jahren 1629 (15 Tote), 1830 (19 Tote), 1924 und 1926 wurde Hölstein von Hochwassern heimgesucht. Markierungen am Hölsteiner Bahnhof erinnern an die Hochwasserstände der Frenke.[6] Das Hochwasser vom 16. Juli 1830 ist auch Thema eines Gemäldes von Johannes Senn (1780–1861).[7] 1931 wurde an der Gemeindeversammlung beschlossen, die Frenke wegen der immer wiederkehrenden Hochwasser zu korrigieren.[8]
Auf dem Gemeindegebiet von Hölstein liegt der Leuenberg, der als Tagungsort der reformierten Kirche genutzt wird. Zwischenkirchliche Lehrgespräche, die 1973 dort stattgefunden hatten, führten zur Leuenberger Konkordie als Gründungsdokument der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.
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Wappen
Ein silberner Adler mit goldenen Fängen, der auf rotem Grund liegt (um 90° gedreht). Das Wappen ist seit 1945 offiziell. Die Farben Rot und Weiss stammen vom Kloster Payerne, dem Hölstein im 10. Jahrhundert gehörte. Der liegende Adler erinnert an die Grafen von Eptingen, die Lehnherren des Dorfes im 14. und 15. Jahrhundert.[9]
Verkehr
Hölstein liegt für den öffentlichen Personenverkehr günstig an der Waldenburgerbahn. So lässt sich die Kantonshauptstadt Liestal innerhalb von 12 Minuten erreichen. Nach Basel sind es mit dortigem Umstieg 25 Minuten.
Die Autobahn A2 Auffahrt Diegten ist wenige Minuten von Hölstein entfernt. Sie führt Richtung Basel/Deutschland/Frankreich oder nach Bern/Zürich/Gotthard.
Wirtschaft
Zusammenfassung
Kontext
1904 gründeten Paul Cattin und Georges Christian in Hölstein die Uhrenfabrik Oris (benannt nach dem Orisbach); das Unternehmen hat auch heute noch seinen Hauptsitz in der Gemeinde.[10]
Nördlich des Ortes befindet sich auf einer Anhöhe der ehemalige «Leuenberg, Tagungsort der reformierten Kirche», zuvor «Verein der evangelischen Heimstätte der Nordwestschweiz Leuenberg», der seit 2015, 70 Jahre nach der Gründung des Vereins, nun als Seminarhotel ohne weitere Unterstützung durch die Kirche existiert.[11] Nördlich angrenzend davon in einem kleinen Tal wurde in den 1950er-Jahren eine Aussenstation der städtischen psychiatrischen Anstalt Friedmatt gebaut, in welcher psychisch Kranke «satt und sauber» gehalten wurden[12] und eine «dauernde oder vorübergehende Veränderung der Umgebung aus körperlichen oder seelischen Gründen», so ein Text von 1954, erleben durften.[13] Nach nur 30 Jahren Betrieb wurde der Betrieb 1984 eingestellt. Rund 30 Jahre standen die Klinikgebäude leer, während dieser Zeit verfielen sogar die Nutzungsrechte wieder zur Landwirtschaftszone.[14] Erst im Jahr 2015, vier Jahre nach der Freigabe zum Abriss der Gebäude, wurde für das Projekt eines Impulszentrums der Verein Frequenzwechsel gegründet,[15] welcher als - weitere[16] - Zwischennutzung in die Räume einziehen konnte.[12] Ein Jahr später wurde das Gebäudeensemble unter kommunalen Schutz gestellt und 2019 im Baurecht ausgeschrieben. Die für den Kauf gegründete Stiftung Holdenweid wurde ausgewählt und machte sich mit minimalen Mitteln, welche von Beginn an teils selber erwirtschaftet werden mussten, an die Sanierung. Das alte Klinikum wurde umgestaltet zu einem Ort für Lebensgestaltung, Kreislaufprojekte, Kulturveranstaltungen und Zukunftsforschung.[17]
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Klimawandel-Experiment
Auf einem artenreichen Karstfelsen in Hölstein, bei welchem unterirdisch kein Wasser zufliessen kann und der auch kein Grundwasser enthält, beobachten Forscher in einem von der Uni Basel aufgestellten Langzeit-Experiment, wie sich rund 180 Bäume in einer Trockenperiode entwickeln. Das Versuchsfeld ist 1,5 Hektaren gross und es kann mittels Regenableitung oberhalb des Bodens eine Dürre simuliert werden.[18][19]
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Politik
Der Gemeinderat (Exekutive) besteht aus sieben Stimmberechtigten. Gemeindepräsidentin (2024–2028) ist Andrea Heger-Weber (EVP, Stand 2025).
Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Hölstein: SVP 36,2 % (2019 30,5 %), SP 22,0 % (20,5 %), FDP 11,0 % (15,5 %), Grüne 9,6 % (13,8 %), Mitte 7,8 % (6,4 %), EVP 7,1 % (8,9 %), glp 4,8 % (4,4 %), EDU 0,5 % (–).[20]
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Sehenswürdigkeiten
- Gemeindeverwaltung und Post in Hölstein
- Reformierte Kirche Hölstein
- Die Frenke in Hölstein
- Kindergarten Hölstein
- Hauptsitz der Oris SA (Schweizer Hersteller von mechanischen Uhren)
- Die Waldenburgerbahn (WB) bei ihrer Fahrt durch Hölstein
Literatur
- Axel Christoph Gampp, Sabine Sommerer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft. IV. Der Bezirk Waldenburg (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 124). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Bern 2014, ISBN 978-3-03797-115-4.
Weblinks
Commons: Hölstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Offizielle Website der Gemeinde Hölstein
- Thomas Schibler: Hölstein. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
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