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Jürgen Becker (Schriftsteller)

deutscher Lyriker, Prosaist und Hörspielautor (1932–2024) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Jürgen Becker (Schriftsteller)
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Jürgen Becker (* 10. Juli 1932 in Köln; † 7. November 2024 ebenda)[1] war ein deutscher Schriftsteller und Redakteur. Er verfasste Werke als Lyriker, Prosaist und Hörspielautor.

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Jürgen Becker in Köln, 26. November 2009

Leben und Werk

Zusammenfassung
Kontext

Jürgen Beckers Familie zog 1939 von Köln nach Erfurt, so dass er eine Kriegs-Kindheit in Thüringen erlebte. 1947 übersiedelte er nach Waldbröl in Westdeutschland[2] und kehrte 1950 in seine Geburtsstadt Köln zurück, wo er bis zum Abitur 1953 ein Gymnasium besuchte. Anschließend begann er ein Studium der Germanistik, das er jedoch 1954 abbrach.

In den folgenden Jahren übte er verschiedene Tätigkeiten aus. Von 1959 bis 1964 war er Mitarbeiter des Westdeutschen Rundfunks und von 1964 bis 1966 Lektor im Rowohlt-Verlag. Ab 1968 war er freier Schriftsteller. Ab 1973 war er Leiter des Suhrkamp-Theaterverlags und von 1974 bis 1993 als Redakteur Leiter der Hörspielabteilung im Deutschlandfunk. Becker war ab 1965 bis zu ihrem Tod am 25. September 2021[3] mit der Künstlerin Rango Bohne verheiratet und lebte in Köln-Brück und Odenthal im Bergischen Land. Das Fachwerkhaus in der Heide in Odenthal-Glöbusch suchte er nach dem Tod seiner Frau lange nicht mehr auf.[4]

Jürgen Becker trat in den 60er Jahren mit einer stark experimentellen Art von Literatur hervor, die vor allem aus Opposition zum herkömmlichen Erzählen auf die offene Form setzte. In späteren Texten ist dieser Impuls zurückgenommen, während die Landschaft nach wie vor in Beckers Lyrik eine wichtige Rolle spielt. Neben den Gedichten, die sein Hauptwerk bilden, verfasste Becker auch Erzählungen und Hörspiele. Ab 1994 erscheinen Beiträge von ihm in der von der Akademie der Künste (Berlin) herausgegebenen Zeitschrift Sinn und Form.

In der Begründung des Georg-Büchner-Preises, der Becker 2014 zuerkannt wurde, wird er als „eine maßgebliche Stimme der zeitgenössischen Poesie“ gewürdigt, der „die deutschsprachige Dichtung über Generationen entscheidend geprägt“ hat. Seine Gedichte lehrten die Leser, die Welt und die Sprache genauer wahrzunehmen. Sie machten „unsere alltäglich erlebte Welt auf neue Weise sichtbar und unvergesslich.“[5]

Ab 1960 war Becker Teilnehmer der Gruppe 47, deren Literaturpreis er auf dem letzten Treffen der Gruppe 1967 gewann. Ab 1969 war er Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland und ordentliches Mitglied der Akademie der Künste (Berlin), ab 1974 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (Darmstadt), ab 1984 der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz[6] und ab 2009 der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Im WS 1980/81 war er der erste Inhaber der neu geschaffenen Mainzer Poetikdozentur der Akademie der Wissenschaften und der Literatur an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.[7]

2012 erschien unter dem Titel „In der Hölle des Schweigens“: Der Schriftsteller Jürgen Becker der erste Dokumentarfilm über Jürgen Becker von Christoph Felder, ein 80-minütiges Porträt (s/w, Verlag Die Neue Sachlichkeit, Produktion CFF) mit seinen eigenen Worten und einigen wenigen kurzen Ausschnitten seiner Kollegen Günter Grass, Uwe Johnson und Hans Magnus Enzensberger (Gruppe 47).

Sein Sohn ist der Fotograf und Filmemacher Boris Becker, seine Enkel die Schauspieler Lotte Becker und Tristan Becker.[8]

Jürgen Becker verstarb 92-jährig am 7. November 2024 in seinem Haus in Köln-Brück. Er wurde am 21. November 2024 auf dem alten Friedhof Dellbrück beigesetzt.[9]

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Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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