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Joseph Buchkremer (Dombaumeister)
deutscher Architekt, Zeichner, Maler und Aachener Dombaumeister Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Joseph Buchkremer (* 27. Oktober 1864 in Aachen; † 11. Januar 1949 ebenda) war ein deutscher Architekt und Aachener Dombaumeister.
Leben
Zusammenfassung
Kontext
Joseph Buchkremer war der älteste Sohn des Wagenschmieds Ludwig Buchkremer und seiner Frau Gertrud geb. Wiertz. Nach dem Besuch einer Pfarrschule und einer Höheren Bürgerschule verließ er in der Obersekunda die Schule, um Maler zu werden. Buchkremer wurde schon als Schüler für seine Entwürfe und Zeichnungen ausgezeichnet.
Das frühe Vorhaben, Maler zu werden, scheiterte jedoch. Daraufhin bewarb er sich in einem Baugeschäft und begann dort eine Lehre. Durch seine zeichnerischen Fähigkeiten wurde der Aachener Hochschullehrer und Architekt Karl Henrici auf ihn aufmerksam. Buchkremer begann 1883 unter der Fürsprache Henricis ein Studium am Polytechnikum und arbeitete nebenbei als Student im Büro Henricis. Fünf Jahre später, im Jahr 1888, wurde er dessen Assistent. 1891 habilitierte er sich und wurde Privatdozent für die Bereiche Kunstgewerbe, Malerei und künstlerische Perspektive.
1899 wurde sein Sohn Joseph Ludwig Buchkremer – der spätere Weihbischof des Bistums Aachen – geboren. Sein zweiter Sohn Stephan Buchkremer, der 1941 die Domwache gründete, kam 1901 auf die Welt.
In den Jahren ab 1891 übernahm Buchkremer viele Bauvorhaben und Restaurierungen. Er baute eine Villenkolonie in Koblenz, entwarf Ehrenmale, Altäre, Kreuzwege, Krankenhäuser und restaurierte unter anderem Schloss Breill bei Geilenkirchen. Ihm wurde auch die Straßengestaltung um das Bonner Münster übertragen.
Joseph Buchkremer war mit Ferdinande geb. Hilsmann aus Winkhausen verheiratet. Durch diesen Bezug zum Sauerland erweiterte er auch sein Beschäftigungsfeld. 1905 erhielt er den Auftrag für einen Erweiterungsbau der Pfarrkirche in Schmallenberg. Buchkremer wurde nach der Errichtung dieses Bauwerkes im Jahre 1906 der begehrteste Kirchenarchitekt im Sauerland. Buchkremer hatte bis auf den heutigen Tag einen größeren architektonischen Einfluss im Sauerland als irgendein anderer. Von 1908 bis 1917 baute bzw. erweiterte er in der Region sieben weitere Kirchen und die Kapellen in Latrop und Gellinghausen.[1]

Buchkremer bekam viele Auslandsaufträge, er baute Kirchen und Kapellen in Dänemark, Belgien, den Niederlanden und Schweden. Auch im kunstgewerblichen Bereich war Buchkremer wegen seiner Fähigkeiten sehr gefragt. Er gestaltete beispielsweise das Aachener Ratssilber, entwarf Ehrenbürgerbriefe für Bismarck, Hindenburg und Pergamenturkunden für Papst Leo XIII., Papst Pius XI. sowie für Kaiser Wilhelm II.
Im Jahr 1915 übernahm er auch die Arbeiten am Aachener Dom, weil er bereits 1898 mit der Rekonstruktion des Atriums und einige Jahre später mit der Wiederherstellung des Throns Karls des Großen sowie der Säulenaufstellung der Kaiserloge beschäftigt war. 1917 erhielt er deshalb den Titel Münsterbaumeister, der nachfolgend in Dombaumeister geändert wurde. In den Jahren als Dombaumeister stellte er zum Beispiel 1924 den Durchgang zur gesperrten Wolfstür wieder her, restaurierte die schweren Schäden der Chorhalle und vollendete 1936 die Arbeiten am Ambo Heinrichs II. Außerdem ließ er eine neue Orgel nach eigenen Plänen in den Dom einbauen.
Joseph Buchkremer verstarb 1949 und wurde auf dem Aachener Westfriedhof II beigesetzt.
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Bauten (Auswahl)
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Ehrungen
Joseph Buchkremer erhielt folgende Ehrungen.
- 1904: Verleihung des Professorentitels
- 1911: Roter Adlerorden
- 1917: Münsterbaumeister in Aachen, später umbenannt in Dombaumeister
- 1918: Verdienstkreuz für Kriegshilfe
- 1922: Komturkreuz des päpstlichen Silvesterorden
- 1945: Ehrendoktorwürde (Dr.-Ing. E. h.) der Technischen Hochschule Aachen
- 17. Februar 1949 (postum): Umbenennung der Edelstraße in Buchkremerstraße durch die Stadt Aachen
Schriften (Auswahl)
- Das Grab Karls des Grossen. In: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins 29, 1907, S. 68–210 (Digitalisat).
- Die Wolfstür der Aachener Münsterkirche. Creutzer, Aachen 1924.
- Der Dom zu Aachen. Aachener Verlags- u. Druckerei-Gesellschaft, Aachen 1935.
- Der Ambo Heinrichs II. im Dom zu Aachen.: Mittheilungen der k(aiserlich) k(öniglichen) Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale / Mittheilungen der k. k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale / Mitteilungen der k. k. Zentralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale / Mitteilungen der k.k. Zentral-Kommission für Denkmalpflege / Mitteilungen des Staatsdenkmalamtes / Mitteilungen des Bundesdenkmalamtes, Jahrgang 1937, S. 98ff. (online bei ANNO).
- 100 Jahre Denkmalpflege am Aachener Dom. Metz, Aachen 1955.
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Literatur
- Albert Huyskens: Joseph Buchkremer. In: |Zeitschrift des Aachener Geschichtsverein 62, 1949, S. 104–111.
- Kurt Vaessen: Der Dombaumeister. Eine biografische Studie über Professor Dr. h. c. Josef Buchkremer. In: Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz (Hrsg.): Aachen zum Jahre 1951. Düsseldorf 1951, S. 125–140. (mit Schriftennachweis)
- Marita Hermanns (Bearb.): Joseph Buchkremer: Meine Tätigkeit als Aachener Dombaumeister. (= Veröffentlichungen des Bischöflichen Diözesanarchivs Aachen, 46.) Einhard-Verlag, Aachen 1993, ISBN 3-920284-76-3.
- Holger A. Dux: Aachen von A bis Z. Aachen 2003, S. 67–68.
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Weblinks
Wikisource: Joseph Buchkremer – Quellen und Volltexte
Einzelnachweise
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