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Joseph von Kopf

deutscher Bildhauer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Joseph von Kopf
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Joseph Kopf, ab 1897 von Kopf[1], (* 10. März 1827 in Unlingen; † 2. Februar 1903 in Rom) war ein deutscher Bildhauer. Kopf schuf vielbeachtete naturalistische Porträt-Büsten, die von Adeligen wie von Bürgern in Auftrag gegeben wurden.

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Der Bildhauer Josef von Kopf
von Arnold Böcklin, 1863, Alte Nationalgalerie, Berlin
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Porträt von Franz von Lenbach, 1865
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Joseph Kopf als dritter von links in der ersten Reihe. Teilnahme an der Kunstausstellung Badener Salon im Jahre 1895.
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Ingeborg mit dem Falken, zwischen 1857 und 1873
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"Tritonbrunnen", Großfürstenplatz, in Berlin-Tiergarten
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Das Hauptportal der St.-Josefs-Kirche in Königshütte / Oberschlesien. Die bildhauerischen Werke wurden von Josef von Kopf angefertigt
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Leben

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Der Sohn eines Bauern und Ziegeleibesitzers erhielt in der Volksschule den ersten Zeichenunterricht, bevor er 7 Jahre in der väterlichen Ziegelei arbeiten musste. Bereits während dieser Zeit versuchte er, durch einen Ausbruch eine Lehre als Steinhauer in Riedlingen und dem bayerischen Biberach zu beginnen. Im Alter von 21 Jahren gelang das Vorhaben, woraufhin er sich von Steinmetzen und Grabbildhauern in Ravensburg und Bad Waldsee ausbilden ließ. Ab 1851 gelangte er zu Anselm Sickinger nach München, zu Philipp Hoffmann nach Wiesbaden sowie zu Alois Knittel und Wilhelm Dürr nach Freiburg im Breisgau. Von dort ging er am 1. September 1852 zu Fuß in Richtung Rom, wo er am 13. Oktober 1852 ankam und dort zu wirken begann.[2] Seine Werkstatt, so Max Jordan, sei diejenige gewesen, „welche durch ihre Vornehmheit Deutsche und Fremde am lebhaftesten anzog“.[3]

Im Jahre 1874 baute Großherzog Friedrich I. dem Bildhauer in Baden-Baden ein Atelier, in dem dieser sich im Sommer aufhielt. Dort modellierte er berühmte und reiche Kurgäste. Zu dieser Zeit war er mit dem Hoffotografen Wilhelm Kuntzemüller befreundet, der dieselbe Klientel bediente.[4] „Als Dank für dieses Mäzenatentum und von dem Wunsch beseelt, sein Werk der Nachwelt zu erhalten, schenkte Kopf 1892 das Atelier samt Inhalt dem Großherzog zurück, mit der Verpflichtung, es für immer in dem Zustand zu belassen, in dem es sich bei der Übergabe befand, und es dem Publikum im Sommer dreimal wöchentlich zu öffnen“.[5]

Kopf trug auch eine erlesene private Kunstkollektion zusammen, deren Verzeichnis Ludwig Pollak 1905 unter dem Titel: Joseph von Kopf als Sammler in Rom herausgab. Kopf war jedoch bereits am 2. Februar 1903 in Rom verstorben.

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Werke

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Allgemein

Die Katalognummern beziehen sich auf den Katalogteil von Kratt 1998, Seite 141–205.

Porträtbüsten

  • „mehr als 15 Büsten Kaiser Wilhelms I.“
    • in der Berliner National-Galerie, 1876
    • in der Berliner National-Galerie, 1886
    • „im Besitz des ehem. Kaisers Wilhelm II.“
    • als Denkmal in Baden-Baden (s. o.)
    • im Museum in Weimar
    • im Museum in Stuttgart
    • als Denkmal in Ravensburg (s. o.)
    • im Vortragszimmer im Berliner Stadtschloss
  • Kaiserin Augusta-Büste, im Museum Stuttgart
  • Büste von König Karl und Königin Olga, 1863, Privatbesitz
  • Papst Leo XIII.-Büste - Rom, im Appartam. Borgia des Vatikans

Weitere Werke Kopfs befinden sich unter anderem in Berlin, Rom, Unlingen und auf dem Bussen.

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Ehrungen

1857 wurde Kopf württembergischer Hofbildhauer. In seiner Heimatgemeinde Unlingen erhielt er 1864 das Ehrenbürgerrecht; nach ihm ist dort auch die Kopfstraße benannt. Ihm wurde auch der Professorentitel und der Preußische Rote Adlerorden verliehen. 1897 erhielt er mit dem Ehrenkreuz des Ordens der Württembergischen Krone den Personaladel.

Nachlass

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Grab von Kopfs auf dem Cimitero Acattolico in Rom.

Von Kopfs schriftlicher Nachlass wird vom Hauptstaatsarchiv Stuttgart als Bestand Q 2/14 verwahrt: „Persönliche Papiere, Tagebücher; Vorarbeiten zu den ‚Lebenserinnerungen eines Bildhauers‘; Korrespondenzen (v. a. mit Auftraggebern, Freunden und Bekannten); Fotos von Verwandten, Auftraggebern, Künstlern sowie von Bildhauerarbeiten Kopfs; angereichert durch persönliche Papiere der Schwester von Kopfs, Rosina Pütz geb. Kopf, und biographische Veröffentlichungen und Zeitungsausschnitte über Josef Kopf“.[19]

Atelier und Werk

Seit 1947 diente das Ateliergebäude (Werderstraße 2) der jüdischen Gemeinde von Baden-Baden als Betsaal.[20] Als das Ateliergebäude einem anderen Zweck zugeführt werden sollte, wurde der künstlerische Nachlass von Joseph von Kopf, soweit er sich noch in dem Atelier befand, 1983 dem Badischen Landesmuseum überstellt[5]. 1995 wurde im Zusammenhang mit der Sotheby's-Markgrafen-Auktion die in der Kapelle des Neuen Schlosses von Baden-Baden aufgestellte Pietà von Kopfs ebenfalls ans Landesmuseum überwiesen.

Sammlung

Mit seinem Testament von 1927 hatte der ehemalige Großherzog Friedrich II. die Kopfsche Kunstsammlung in Baden-Baden mit anderen Sammlungen unter den vom Stifter Kopf gewünschten Auflagen zunächst seiner Ehefrau vermacht und danach in die Zähringer Stiftung eingebracht.[21] In der Stiftungssatzung von 1954 wird die Kopfsche Kunstsammlung, also das Atelier, ebenfalls erwähnt.[22] Wie anlässlich der Karlsruher Kulturgutaffäre 2006 bekannt wurde, bestritt das Haus Baden den wirksamen Vermögensübergang an die Zähringer Stiftung. Im Zuge einer umfassenden Regelung der Eigentumsfragen im Rahmen des Verkaufs von Schloss Salem an das Land Baden-Württemberg im Jahre 2009 verzichtete das Haus Baden auf Ansprüche auf die Objekte der Zähringer-Stiftung.

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Einzelnachweise

Literatur

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