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Kröffelbach

Ortsteil von Waldsolms Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Kröffelbach ist ein Ortsteil der mittelhessischen Gemeinde Waldsolms im südlichen Lahn-Dill-Kreis.

Schnelle Fakten Gemeinde Waldsolms ...
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Geografie

Der Ort liegt im Solmsbachtal des östlichen Hintertaunus. Gleichzeitig befindet sich Kröffelbach im Naturpark Taunus. In der Ortschaft mündet der Mühlbach aus nordöstlicher Richtung in den Solmsbach. An der Westseite ist das Dorf von dichtem Wald begrenzt.

Geschichte

Zusammenfassung
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Evangelische Kirche Kröffelbach

Ortsgeschichte

Als Ersterwähnung von Kröffelbach wird das Jahr 777 angenommen. Eine nachgewiesene urkundliche Ersterwähnung zeugt von einem Arnoldus de Cruftelbach, der sich am 28. März 1300 mit weiteren Pächtern zu einer Zahlung an das Stift zu Wetzlar verpflichtet. Der Ort gehörte zum Quembacher Gericht. Im Jahr 1348 soll auch noch die Burg von Kröffelbach bewohnt gewesen sein. Die Bewohner der Burg gehörten dem Adelsgeschlecht derer von Cröftel an, die vermutlich in den folgenden Jahren durch die Pest umkamen. Daraufhin verfiel die Burg und das Dorf kam unter die Herrschaft der Grafen zu Solms im Amt Braunfels.

Die Evangelische Kirche des Dorfes wird erstmals im Jahr 1397 erwähnt. Nach der Reformation, die das Dorf im Jahr 1558 erreichte, bildete die Gemeinde zusammen mit Kraftsolms eine Pfarrei, wobei der Sitz in Kröffelbach blieb. Zwischenzeitlich war Niederquembach eine Filialkirche der Pfarrei.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Kröffelbach der Bürgermeisterei Schöffengrund im preußischen Kreis Braunfels zugeordnet. Die jüdische Gemeinde hatte ab 1876 eine eigene Synagoge in einem umgebauten Fachwerkhaus in Kröffelbach. Im Jahr 1938 wurde das Gebäude schwer beschädigt und musste abgerissen werden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Ortschaft neue Heimat für viele Heimatvertriebene aus Ungarn und dem Sudetenland. Im Jahr 1950 machten sie mehr als ein Viertel der Gesamtbevölkerung des Ortes aus.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 31. Dezember 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Brandoberndorf, Griedelbach, Hasselborn, Kraftsolms, Kröffelbach und Weiperfelden freiwillig zur neuen Großgemeinde Waldsolms.[3][4] Für die ehemals eigenständigen Gemeinden von Waldsolms wurde je ein Ortsbezirk gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Kröffelbach angehört(e):[1][6]

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Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Kröffelbach 729 Einwohner. Darunter waren 21 (2,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 105 Einwohner unter 18 Jahren, 273 zwischen 18 und 49, 162 zwischen 50 und 64 und 186 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 300 Haushalten. Davon waren 72 Singlehaushalte, 93 Paare ohne Kinder und 99 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 66 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 192 Haushaltungen lebten keine Senioren.[2]

Einwohnerentwicklung

Kröffelbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
 
342
1840
 
357
1846
 
382
1852
 
373
1858
 
363
1864
 
387
1871
 
388
1875
 
390
1885
 
354
1895
 
367
1905
 
401
1910
 
416
1925
 
422
1939
 
531
1946
 
597
1950
 
672
1956
 
670
1961
 
679
1967
 
636
1970
 
717
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
729
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[2]

Historische Religionszugehörigkeit

 1834:330 evangelische, 13 jüdische Einwohner[1]
 1961:520 evangelische (= 76,58 %), 155 katholische (= 22,83 %) Einwohner[1]

Politik

Für Kröffelbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Kröffelbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 kam kein Ortsbeirat zustande. Es wurden aber vier Ortsteilbeauftragte ernannt. Zwei Mitglieder der CDU und zwei Mitglieder der SPD.[8]

Kulturdenkmäler

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Fachwerkhaus in der Kirchstraße von 1666

Verkehr und Infrastruktur

Am westlichen Ortsrand verläuft die L 3053 aus Richtung Braunfels kommend nach Brandoberndorf und weiter nach Butzbach. Im Ort zweigt die L 3284 in Richtung Schöffengrund ab.

Kröffelbach wird im Nahverkehr durch die Überlandbuslinien 160, 171, 174 sowie 177 bedient. Im Nachbarort Brandoberndorf befindet sich der heutige Endpunkt der Bahnstrecke Friedrichsdorf–Albshausen und somit Anschluss an den Schienenpersonennahverkehr in das Rhein-Main-Gebiet.

Im Dorf befindet sich ein Kindergarten und eine Freiwillige Feuerwehr. Außerdem liegt am nördlichen Ortsrand das Koptisch-orthodoxe Kloster des Heiligen Antonius mit angeschlossenem Theologie-Kolleg.

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Literatur

Commons: Kröffelbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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