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Kubuntu

Linux-Distribution basierend auf Ubuntu Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kubuntu
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Kubuntu ist ein Derivat der Linux-Distribution Ubuntu, bei dem als Desktop-Umgebung KDE Plasma statt Gnome verwendet wird. Ubuntu bedeutet auf Zulu etwa „Menschlichkeit“[2] und bezeichnet eine afrikanische Philosophie. Das „K“ ist hierbei ein Präfix und steht für „KDE“.

Schnelle Fakten

Als Teil des Ubuntu-Projekts verwendet Kubuntu die gleichen zugrunde liegenden Systeme. Die Programmpakete werden daher aus den gleichen Repositories wie bei Ubuntu bezogen.

Kubuntu wurde bis Anfang 2012 von dem Unternehmen Canonical, das auch für die Entwicklung von Ubuntu verantwortlich ist, unterstützt. Die Entwicklung übernahm zum Mai 2012[3] bis 2015[4][5] das deutsche IT-Unternehmen Blue Systems, das dazu ehemalige Mitarbeiter von Canonical weiter beschäftigte.[6]

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Geschichte

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Kubuntu 5.04

In der ersten Ubuntu-Version (4.10) war das K Desktop Environment 3 (KDE) bereits enthalten und konnte lediglich nachinstalliert werden. Wegen der starken Nachfrage nach KDE wurde mit Version 5.04 eine Variante gestartet, die sich bis auf die Desktopumgebung nicht von dem normalen Ubuntu unterscheidet. Dies ist die erste Variante dieser Art und stellt einen Kompromiss zwischen dem Ziel der Redundanzvermeidung und der Bedienung von verschiedenen Interessen dar. Auf den allerersten Blick sind Ubuntu und Kubuntu zwei völlig unterschiedliche Systeme, dennoch basieren die beiden Systeme auf den gleichen Paketquellen.

Am Anfang wurde Kubuntu fast nur von einem Team Freiwilliger entwickelt, lediglich Jonathan Riddell war bei Canonical angestellt. Dies sorgte bei deutschen Entwicklern für Unmut.[7][8] Nach dem ersten LTS-Release (6.06) wurde angekündigt, dass die KDE-Unterstützung den gleichen Status wie die für Gnome haben soll. Dies spiegelt sich zum Beispiel darin wider, dass es für Kubuntu einen kommerziellen Kundendienst durch Canonical gibt.

Kubuntu hat sich im Laufe seiner Entwicklung als Alternative zu Ubuntu etabliert. Im Jahr 2014 wurde die Meinung vertreten, Kubuntu habe „viele positive Eigenschaften von Ubuntu, wie die sehr einfache Installation und die hohe Stabilität“ übernommen und dabei jedoch auf „ungeliebte Details, die im direkten Zusammenhang mit Unity und der Produktphilosophie von Canonical stehen“ verzichtet. Kubuntu sei daher für Linux-Einsteiger interessant, empfehle sich aber auch für etablierte Linux-Anwender als Umstiegskandidat.[9] Die Unity-Benutzeroberfläche wird seit 2017 auch von Ubuntu nicht mehr eingesetzt, welches wieder zu Gnome zurückgewechselt ist.[10]

Canonical gab im Februar 2012 bekannt, dass Kubuntu nach der Version 12.04 LTS nicht mehr offiziell unterstützt wird. Alle folgenden Versionen werden den gleichen Status wie andere Derivate von Ubuntu haben, die Entwicklung wird nicht mehr finanziert, lediglich Infrastruktur wird zur Verfügung gestellt.[11] In der Folge übernahm das deutsche[12] Unternehmen Blue Systems ab dem Entwicklungszyklus der Version 12.10 die Finanzierung mehrerer Entwickler. Der Hauptverantwortliche Jonathan Riddell verlässt Canonical, arbeitet aber weiter Vollzeit für das Projekt.[13][14] Die Finanzierung durch Blue Systems wurde jedoch 2015 eingestellt.

In der Version 15.04, die im April 2015 veröffentlicht wurde,[15] setzt Kubuntu als eine der ersten größeren Distributionen die fünfte Generation der von KDE entwickelten Arbeitsplatzumgebung KDE Plasma 5 ein.[16] Im Juni 2015 ist Jonathan Riddell aufgrund interner Unstimmigkeiten mit dem Gemeinschafts-Beirat Ubuntus als führender Entwickler vom Kubuntu Council zurückgetreten.[17]

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Bestandteile

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Die von KDE entwickelte Desktopumgebung bietet umfangreichere Konfigurationsmöglichkeiten als Gnome, was für einige Benutzer ein Vorteil, für andere aber als Nachteil angesehen werden kann. Zum Einsatz kam in den Versionen 8.04 bis 14.10 die KDE Software Compilation 4, als Nachfolger des K Desktop Environment, zusammen mit KDE-Anwendungen wie beispielsweise dem Audio-Player Amarok oder dem Brennprogramm K3b. Als Office-Paket dient – als einziges nicht auf KDE basierendes Anwendungsprogramm neben Firefox – LibreOffice. Ab Version 15.04 kommt KDE Plasma 5 als Desktop-Umgebung zum Einsatz.

Ab Version 10.10 bis inklusive 13.10 wurde statt des zur KDE Software Collection gehörenden Webbrowsers Konqueror standardmäßig der ebenfalls von KDE entwickelte Browser rekonq ausgeliefert.[18] Mit Kubuntu 14.04 LTS wechselte man zurück zu Mozilla Firefox, da sich dieser besser mit Sicherheits-Updates über die lange Support-Dauer versorgen lässt.[19] Als Pendant zum Ubuntu Software Center bzw. Synaptic fungieren auf Kubuntu ab Version 11.10[20] die im Wesentlichen hierfür entwickelten Muon Software Center und Muon Package Manager. Diese basieren auf einer eigenen Qt-basierten Schnittstelle für Apt (LibQApt).[14]

Seit der im Oktober 2013 fertiggestellten Version 13.10 ersetzt Muon Discover als Standard-Paketsuche das vorherige Muon Software Center.

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Galerie

Entwicklungsgeschichte

Zusammenfassung
Kontext

Aufgrund des Charakters von Kubuntu als Derivat von Ubuntu richten sich die Veröffentlichungen in zeitlicher Hinsicht grundsätzlich nach den Veröffentlichungen von Ubuntu selbst. Abweichungen finden sich daher in der Regel lediglich in den neu eingeführten Merkmalen (englisch features), was hauptsächlich der divergierenden Auswahl an Standardsoftware geschuldet ist. Versionsnummern und Codenummern entsprechen direkt denen von Ubuntu.

Weitere Informationen Version, Codename ...
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Kubuntu-Desktop mit einigen Effekten
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Verbreitung

42.000 Schulen von etwa 4000 Städten und Gemeinden in Brasilien sind auf Kubuntu-Systeme umgestellt worden.[79][80] In der Entwicklung des Basisclient 5.0 im Projekt LiMux der Stadt München wurde auf Kubuntu 12.04 LTS mit KDE 4.11 migriert; dies betraf rund 14.800 Arbeitsplatzrechner.[81] Ende November 2017 wurde vom Stadtrat beschlossen, das Projekt zu beenden und alle Rechner bis zum Jahr 2020 wieder auf Windows umzustellen.[82] Die Stadtverwaltung von Taipeh ersetzt Windows durch Kubuntu auf 10.000 Rechnern in Schulen.[83][84] Das französische Parlament verwendet seit 2007 auf 1.154 Rechnern Kubuntu.[85] Zum Beginn der XIV. Legislaturperiode (20. Juni 2012) konnten die Abgeordneten selbst zwischen Linux und Windows wählen.[86] Die Kanarischen Inseln haben in allen Schulen sowie auf den Rechnern der größten örtlichen Universität Derivate von Kubuntu installiert.[87]

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Commons: Kubuntu – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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