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Ubuntu (Philosophie)

afrikanische Philosophie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ubuntu (Philosophie)
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Ubuntu, ausgesprochen [ùɓúntú], bezeichnet eine Lebensphilosophie, die im alltäglichen Leben aus afrikanischen Überlieferungen heraus vor allem im südlichen Afrika praktiziert wird. Das Wort Ubuntu kommt aus den Bantusprachen der Zulu und der Xhosa und bedeutet in etwa „Menschlichkeit“, „Nächstenliebe“ und „Gemeinsinn“ sowie die Erfahrung und das Bewusstsein, dass man selbst Teil eines Ganzen ist. Ubuntu kann aufgefasst werden als „gemeinsam zu Menschen werden, einander wechselseitig menschlich machen“.[1]

Nelson Mandela erklärt den Begriff Ubuntu (englisch, 2006)

Damit wird eine Grundhaltung bezeichnet, die sich vor allem auf wechselseitigen Respekt und Anerkennung, Achtung der Menschenwürde und das Bestreben nach einer harmonischen und friedlichen Gesellschaft stützt, aber auch auf den Glauben an ein „universelles Band des Teilens, das alles Menschliche verbindet“. Die eigene Persönlichkeit und die Gemeinschaft stehen in der Ubuntu-Philosophie in enger Beziehung zueinander.

Ubuntu enthält auch politische und religiös-spirituelle Aspekte, die die Verantwortung des Individuums innerhalb seiner Gemeinschaft betonen. Es gibt Versuche des südafrikanischen Verfassungsgerichts, diesen afrikanischen Kulturwert bei der Auslegung der Grundrechte in der südafrikanischen Verfassung einzubeziehen.

In der ruandischen/burundischen Sprache (Kinyarwanda/Kirundi) bedeutet Ubuntu auch gratis.[2]

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Namensgebende Verwendung

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Literatur

  • Michael Onyebuchi Eze: Intellectual History in Contemporary South Africa. Palgrave Macmillan, 2010, ISBN 978-0-230-62299-9.
  • Lesley le Grange: Ubuntu. Konzept gemeinschaftlicher Verbundenheit. In: Ashish Kothari et al. (Hrsg.): Pluriversum. Ein Lexikon des guten Lebens für alle. AG SPAK Bücher, Neu-Ulm 2023, ISBN 978-3-945959-67-1.
  • Claude-Hélène Mayer: Interkulturelle Mediation im Spannungsfeld westlicher und afrikanischer Perspektiven. In: D. Busch und H. Schröder (Hrsg.): Perspektiven Interkultureller Mediation. Studien zur Interkulturellen Mediation 2. Peter Lang, Frankfurt 2005, S. 245–266.
  • Claude-Hélène Mayer und Christian Boness: Südafrikanische Kulturstandards. Handlungsrelevantes Wissen für Fach- und Führungskräfte. In: Africa Spectrum 38. 2003, S. 173–196.
  • Willem de Liefde: Ubuntu. Signum, München 2006, ISBN 3-7766-8007-5.
  • Michael Tellinger: Das Ubuntu-Prinzip. Hesper Verlag 2014, ISBN 978-3-943413-12-0.
  • S. Ntibagirirwa: Ubuntu as a Metaphysical Concept. In: J Value Inquiry 52, 2018, S. 113–133, doi:10.1007/s10790-017-9605-x.
  • R. K. Chigangaidze, A. A. Matanga, T. R. Katsuro: Ubuntu Philosophy as a Humanistic–Existential Framework for the Fight Against the COVID-19 Pandemic. In: Journal of Humanistic Psychology, 62(3), 2002, S. 319–333, doi:10.1177/00221678211044554.
  • Oliver Mutanga: Ubuntu Philosophy and Disabilities in Sub-Saharan Africa. Routledge, New York 2023, ISBN 978-1-03-238141-1.
  • Mungi Ngomane: I am because you are. Ubuntu: 14 südafrikanische Lektionen für ein Leben in Verbundenheit. Kailash Verlag, München 2019, ISBN 978-3-424-63192-0.
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Commons: Ubuntu (Philosophie) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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